A tale of wolves | When we run (Stray Kids FF)

Kapitel 28

Changbin POV: Hyunjin fasste schnell nach Jeongin's Handgelenk bevor dieser umkippen konnte und zog den Jüngeren zu sich. Dabei legte er ihm beschützend einen Arm um die Schultern mit dem er ihn an sich drückte. Jeder von uns stand unter Schock. Auch wenn wir im Prinzip über alles über das uns die Urvampirin gerade aufgeklärt hatte Bescheid gewusst hatten, war das hier noch einmal etwas ganz anderes. Jetzt war allen von uns klar, dass wir aus dieser Lage nicht mehr einfach so herauskamen, egal was passieren würde.

„A-Aber was sollen wir jetzt machen?" fragte Seungmin, mehr an uns als an die Urvampirin. Diese sah nur uns mit einer Mischung aus Mitleid und Distanzierung an.

„Ich fürchte, da werde ich euch nicht weiterhelfen können." Sie drehte sich wieder um und schob erneut den Vorhang zur Seite um sich wieder hinzusetzen. „Ich will nichts mit dem Uralpha mehr zu tun haben." In Felix' Augen lag Verzweiflung als er sie mir zuwandte. Wir wussten beide, dass wir es ohne ihre Hilfe niemals schaffen würden den Lord zu besiegen. Nicht nur zu acht.

Ich hörte wie Minho seufzend den Kopf in den Nacken legte und dann noch einen Schritt nach vorne trat.

„Wieso?" Das Wort hallte durch den Raum und unwillkürlich zuckte Ich zusammen. Wieso fragte er das? War er lebensmüde?! „Wieso wollt Ihr nichts mit ihm zu tun haben?" Und Zack, ihr Blick lag wieder auf ihm. Diesmal voller Zorn.

„Wie kannst du es wagen mir so eine Frage zu stellen, junger Alpha?!" Doch Minho ließ sich von ihren Worten nicht beirren.

„Weil ich weiß dass Ihr die Lösung zu unserem Problem habt und ich gerne wissen würde warum Ihr sie nicht mit uns teilt." Bei den nächsten Worten schwang wieder dieser typische Minho-Ton in seiner Stimme mit. „Ich will, dass mein Rudel überlebt, Ma'am. Und meine Spezies. Würdet Ihr das nicht auch wollen?" Und da sah ich etwas in ihren Augen. Es war Schmerz. Der Schmerz längst vergangener Tage, die Erinnerung an etwas was sie gebrochen hatte und Minho's Worte wieder zum Vorschein gebracht hatten.

„Ich kann es euch nicht erzählen. Ich mische mich nicht in die Angelegenheiten der Werwölfe ein, das ist meine Moral!" Doch etwas zitterte in ihrer Stimme. Chan trat ebenfalls vor, direkt neben Minho.

„Was hat er Euch angetan?" Ich hörte Kun erschrocken einatmen. O-oh, Schuss ins Schwarze, oder wie? Jetzt könnte es brenzlig werden. Die Urvampirin schwieg, den Blick konzentriert auf den Boden gerichtet. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit hob sie den Kopf und sah zu Kun.

„Geh in den Flur und hol mir das Reagenzglas im dritten Schrank, Kun." Eifrig nickte dieser und verschwand in den Gang hinter uns. Die Gebieterin der Vampire trat vor an den seltsamen Tisch oder was auch immer das zwischen ihr und uns war und legte ihre Handflächen auf die Tischplatte. Kun tauchte wieder auf, kam eilig zu ihr und gab seiner Meisterin ein kleines Gefäß mit einer Flüssigkeit darin, kein Blut wie ich anfangs dachte, sondern eines dunkelblauen Extraktes. Danach stellte er sich schnell wieder zurück an seinen Platz an der Wand.

Bedächtig zog die Urvampirin den Korken heraus und hielt die Flüssigkeit ins Licht.

„Darin befindet sich das was damals passiert ist. Oder zumindest meine Erinnerung daran." Sie sah uns eindringlich an. „Kann ich euch soweit vertrauen, dass ich es euch zeigen kann?" Sie stellte die Frage an Minho. Dieser sah sich nach uns, seinen Freunden, um bevor er nickte.

„Jedem dieser Jungs würde ich ohne zu zögern mein Leben anvertrauen. Ich schwöre." Sie nickte verstehend.

„Selbst dem Kleinen?" Sie wies auf Jeongin. Minho nickte. „Ja, ‚selbst' ihm." Er bildete Anführungszeichen mit Zeige- und Mittelfinger. „Jeongin hat mir bereits das Leben gerettet, falls Ihr an ihm zweifeln solltet." Langsam wurden die Aussagen unseres Alphas immer mutiger was mich ein wenig beunruhigte. Hoffentlich übertrieb er nicht. Bei Minho's Worten stahl sich ein schmales Lächeln auf Jeongin's blasses Gesicht. Nawwww, wie konnte er selbst jetzt so unfassbar knuffig sein?! Na ja, jeder hatte versteckte Talente.