Kapitel 45

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Jeongin POV: Ich zog meinen Vater am Handgelenk schnell in den Schatten des Turmes und presste mich mit dem Rücken gegen die kalte Steinwand. Mit angehaltenem Atem wartete ich bis die Wache weitergegangen war.

„Ich wusste doch es war eine schlechte Idee vor dem Wachwechsel aufzubrechen." murmelte ich, während wir weiter bis zum Aufgang an der Mauer schlichen.

„Wie man's nimmt. Mit einem so starken Sohn an meiner Seite hab ich da sicher kein Problem mit." erwiderte mein Vater was mein Herz etwas höher schlagen ließ. Es spielte immer so verrückt wenn er stolz auf mich war. Und seitdem ich ihm gestern alles erzählt hatte war er das irgendwie die ganze Zeit. Was heißt mein Herz drehte gerade sowieso durch.

Ich huschte schnellen Schrittes noch ein paar Meter die Brüstung entlang bis wir an der Stelle angekommen waren die ich in den letzten Tagen so gut hatte kennenlernen dürfen.

„Hier runter." sagte ich, während ich mich kurzerhand über die circa einen Meter hohe Brüstung schwang und auf einem der Vorsprünge landete. Besorgt beugte sich mein Vater über die Kante. Er war so ein Verhalten definitiv nicht von mir gewohnt.

„Na komm schon, wir haben nicht viel Zeit, Vater." erinnerte ich ihn, was er zum Anlass nahm mir zu folgen und ebenfalls die Mauer hinunterzuklettern.

Es war mittlerweile später Vormittag, früher hatte ich nicht los gekonnt, da ich mich noch von letzter Nacht ausgeschlafen hatte. Bei dem Gedanken an Hyunjin's weiche Lippen musste ich wieder lächeln. Ich vermisste ihn jetzt schon. Mein Vater legte leicht den Kopf schief als wir beide unten angekommen waren.

„Was lächelst du so, Jeongin?" Schnell setzte ich wieder eine ernste Miene auf und sah mich wachsam um.

„Weiß nicht was du meinst." Von ihm kam ein ungläubiges Schnauben.

„Jeongin, du bist mein Sohn. Ich seh doch wenn dir jemand den Kopf verdreht hat." Ertappt sah ich ihn an.

„Woher..." Mein Vater lächelte vielsagend, was mich etwas aus dem Konzept brachte. Bis vor wenigen Tagen hatte er nie gelächelt.

„Ich weiß doch wie ein verliebter Werwolf aussieht, Kleiner. Da hättest mal deine Großeltern ansehen sollen, meine Mütter haben sich immer so angesehen." Yep, daran erinnerte ich mich auch noch. Ich hatte tolle Großmütter, nur mein Großvater mütterlicherseits war kein so einfacher Genosse gewesen. Die Sache mit der Position und die ganze Geschichte, die ich schon Seungmin erzählt hatte.

Während wir noch etwas an der Mauer entlanggingen ließ mich mein Vater die ganze Zeit nicht aus den Augen.

„Wer ist es denn?" hakte er dann irgendwann nach. „Dein Hyunjin?" Noch ertappter zuckte Ich zusammen.

„Vater, hör einfach auf, okay?" murmelte ich nervös und rieb mir zur Kompensation die Seite meines Nasenflügels. Er zog allerdings nur eine Augenbraue hoch,

„Treffer ins Schwarze was? Ich muss zugeben, ich kann mir keinen besseren Schwiegersohn vorstellen, wenn er erstmal aus dem Kerker raus ist." Ich wurde noch eine Spur röter und versteckte mein Gesicht schnell in meinen Händen.

„Vater! Das ist peinlich!" Der ältere Werwolf musste lachen.

„Na, da hat mein kleiner Welpe wohl Teenager Probleme." Verwirrt sah ich ihn an.

„Hör auf Worte von den Menschen zu klauen, reicht schon zwei davon im Rudel zu haben." Noch einmal ein kurzes Lachen. Ich hatte das so lange nicht mehr gehört.

„Wie das passieren konnte ist mir aber auch schleierhaft. Die beiden müssen ja wirklich gewieft sein wenn sie so lange unter Werwölfen überlebt haben." Ich kicherte .

A tale of wolves | When we run (Stray Kids FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt