Kapitel 49

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Minho POV: Im Thronsaal roch es nicht mehr nach Blut, was mich etwas beruhigte. Sonst wäre Hyunjin wahrscheinlich erneut zusammengebrochen und das wünschte ich ihm wirklich keineswegs. Schon jetzt sah der Prinz überdurchschnittlich blass aus als er seinen Großvater erneut sah.

Wir alle waren verwirrt gewesen, als die Wachen uns erneut aus den Zellen geholt hatten. Es war bereits dunkel draußen und der Mond war aufgegangen, was mich darauf schließen ließ, dass es schon fast Mitternacht war. Jisung's dauerhaftes Gähnen hatte das noch unterstrichen.

Mein Freund stand mittlerweile neben mir im Thronsaal und sah so geschockt aus, dass ich gerne nach seiner Hand gegriffen hätte, doch ließ es lieber. Ich wusste nicht ob der Uralpha über unsere Beziehung Bescheid wusste, doch wenn er das nicht tat, würde ich ihn nur in noch größere Gefahr bringen wenn ich sie ihm gegenüber offenbarte.

Auch Seungmin sah sich beunruhigt um. Er wie auch Jisung waren noch nie hier drinnen gewesen.

Felix kaute sich einfach nur nervös auf der Unterlippe herum, was von Changbin mit besorgten Blicken kommentiert wurde und Chan sah einfach nur besorgt zwischen uns und dem Uralpha hin und her.

Der Gebieter der Werwölfe sah, was Wut in mir aufwallen ließ, wieder etwas besser aus, seine Falten waren zurückgegangen und seine Haut hatte wieder etwas mehr Farbe bekommen.

„Ihr wundert euch sicher, warum ich euch zu so später Stunde habe holen lassen." fing der Lord an zu reden. Verdammt, auch seine Stimme war energiegeladener. Keiner von uns antwortete. Die Genugtuung wollte ihm keiner geben. Langsam stellte der Uralpha seinen Trinkkelch ab und lehnte sich etwas vor.

„Nun, langsam werde ich ungeduldig was den Verbleib von Jeongin angeht." Ich merkte wie Hyunjin sich noch mehr anspannte. Er roch nach konzentrierter Wut, gemischt mit Trauer und Besorgnis und das so stark, dass jeder Werwolf seine Emotionen auf zwanzig Meter Entfernung hätte riechen können.

„Kann mir da irgendjemand etwas sagen?" Ich tauschte kurz einen Blick mit Chan. Er schüttelte kaum merklich den Kopf. Natürlich verraten wir nichts, alles andere wäre reiner Selbstmord. Obwohl Schweigen wahrscheinlich auch reiner Selbstmord wäre. Na toll.

Der Uralpha bedachte jeden von uns noch einmal mit einem kurzen Blick, bevor er betont von seinem Thron aufstand und die Stufen hinunter schlenderte. Als würden wir hier frohen Mutes über das Wetter reden.

„Nein? Wie schade, denn das glaube ich nicht." Urplötzlich durchzuckte erneut ein roter Blitz die Stille im Thronsaal und schlug knapp neben Seungmin in den Boden ein. Erschrocken wich der Beta einen Schritt zurück und auch Chan zuckte zusammen.

„Also? Ich frag noch einmal. Wo ist Jeongin?" Ich biss mir kurz auf die Unterlippe, bevor ich entschuldigend zu Jisung sah. Er zog fragend eine Augenbraue hoch.

„Keine Ahnung." antwortete ich auf die Frage des Uralphas hin. Ich konnte nicht mehr länger schweigen. Damit richtete sich seine Aufmerksamkeit auf mich.

„Das denke ich nicht, Minho." Ich presste schnell die Lippen aufeinander, hielt seinem Blick aber stand. Lieber ging ich nochmal durch diese Schmerzen, als das einer der anderen das musste.

Chan schien meine Gedanken lesen zu können, denn er starrte mich komplett entgeistert an, während Felix heftig den Kopf schüttelte. In seinen Augen schwamm Angst.

„Hat man dir eigentlich nie beigebracht seinen Alpha nicht anzulügen?" fragte der Uralpha und seine Augen blitzten auf.

„Nein, hat man nicht, da ich ein Alpha bin." erwiderte ich ohne zu zögern. Changbin zog scharf die Luft ein und Chan schaffte es doch tatsächlich mich noch besorgter anzustarren als gerade schon.

A tale of wolves | When we run (Stray Kids FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt