Minho POV: Zurück auf der Lichtung verzogen sich die meisten meiner Freunde direkt in ihre Hütten, verständlich, der Tag war anstrengend genug gewesen und ein wenig Ruhe konnte ihnen wohl wirklich niemand vergönnen. Hyunjin und unsere Wege hatten sich schon kurz nachdem wir den Wald wieder betreten hatten getrennt, was von Jeongin nur schmollend hingenommen wurde. Langsam hatte ich die Vermutung zwischen den beiden könnte mehr laufen als nur eine feste Freundschaft, aber wer war ich darüber zu urteilen.
Nachdem sich alle weitestgehend zurückgezogen hatten setzte ich mich auf einen der Baumstämme an der erloschenen Feuerstelle. Ich hatte beschlossen abwechselnd mit Chan Nachtwache zu halten, damit uns keine Patrouillen mitten in der Nacht erwischten. Im Schlaf zu sterben musste nicht das angenehmste sein. Ungefähr um Mitternacht würde ich Chan wecken und mich dann selber aufs Ohr hauen, ein Versprechen dass ich Jisung noch hatte geben müssen.
„Niemand kann dich gebrauchen wenn du übermüdet bist, Hyung!" hatte er mir eingebläut, als ich von meiner Idee mit der Nachtwache erzählt hatte. Und irgendwie hatte er ja auch Recht. Nichtmal ich konnte durch meine Gedanken durchblicken wenn ich nicht geschlafen hatte.
Es war eine laue Nacht, sowie auch die Nächte davor, weshalb ich auf Chan's Angebot mir eine Decke mit rauszugeben dankend verzichtet hatte. Ich liebte es den Nachtwind auf meiner Haut zu spüren wenn er nicht zu kalt war.
Nach einiger Zeit des schweigenden Herumsitzen fiel mir etwas ein und langsam entfernte ich den Verband um meinen linken Unterarm. Die Wunden darunter waren mit Krusten überzogen und schienen plötzlich wie in Zeitraffer zu heilen. Ich musste lächeln als ich mit dem Finger über eine der Bissspuren fuhr. Narben würden zwar bleiben, aber immerhin würde ich wenn der Zauber der Urvampirin wirkte bereits morgen wieder richtig jagen können. Bislang hatten Seungmin und Felix das immer bereitwillig übernommen, aber trotzdem freute ich mich darauf ihnen diese Arbeit zumindest ein Stück weit wieder abzunehmen.
Flashback
Plötzlich hob Kun erneut den Kopf und sah zu mir herüber. Mit einem unauffälligen Blick bedeutete er mir, dass meine Wunde erneut angefangen hatte zu bluten. Überrascht sah ich hinunter auf meinen Unterarm, gerade um zu beobachten wie sich ein neuer Blutfleck darunter breit machte. Jisung atmete erschrocken ein, als er meinen Blick bemerkte.
„Oh Gott, die Blutung geht wieder los!" Alarmiert nahm er meinen verbundenen Arm in beide Hände und untersuchte ihn mit seinem scharfen ‚Hier hat sich definitiv jemand verletzt.'- Blick.
Die Urvampirin, die gerade noch mitten in der Erklärung des Planes war, wandte uns auf seine Worte hin den Kopf zu.
„Wie ist dir das passiert, Minho?" fragte sie und deutete auf meine Verletzung. Ich biss mir auf die Unterlippe als sich erneut ein scharfer Schmerz bemerkbar machte.
„Das war der Uralpha. Er hat mir in Wolfsgestalt in die Pfote gebissen." erklärte ich so knapp wie möglich. Die alte Vampirin legte den Kopf leicht schief und ich spürte erneut ihren sengenden Blick auf mir. Allerdings hatte ich so langsam das Gefühl, dass egal mit welcher Emotion sie dich ansah, ihr Blick dich immer förmlich durchdrang.
„Zeig mir die Wunde." forderte sie mich plötzlich auf. Überrascht wechselte ich einen Blick mit meinem Freund neben mir und dann mit den anderen. Alle schienen das jetzt wohl nicht erwartet zu haben.
Zögerlich löste ich mithilfe von Jisung den weißen, mit Blut übersäten Verband von meinem Unterarm und hielt ihn ins Licht. Von Kun konnte ich ein erschrockenes Aufatmen hören, als er die blutige Bissspur sah.
Die Urvampirin kam langsam hinter dem Tisch hervor und plötzlich griff sie nach meinem Handgelenk und zog mich ein kleines Stück zu sich. Reflexartig machten Jisung, sowie auch Felix und Hyunjin einen Schritt nach vorne um mich zu verteidigen, doch das Urgeschöpf hob nur beruhigend die andere Hand.
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A tale of wolves | When we run (Stray Kids FF)
Fiksi PenggemarAls Blutopfer für den König der Werwölfe auserkoren kann es der Omegawolf Jeongin gar nicht so richtig fassen, als ihn eine Gruppe von Rebellen vor seinem sicheren Tod bewahrt und in ihr Rudel aufnimmt, was es sich zum Ziel gesetzt hat die Schrecken...