Kapitel 21

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Chan POV: Gut, mittlerweile sah hier wirklich nichts mehr aus, wie in den äußeren Stadtteilen. Die Straßen waren engeren Gassen gewichen, die Häuser sahen auch nicht mehr so idyllisch und einladend aus, stattdessen wirkten sie eher abweisend und rau mit ihren kalten, mit irgendeinem Zeug beschmierten, unfassbar hohen Wänden. Man, Menschen übertrieben auch gerne bei ihren Siedlungen.

Auch die Stimmung in der Gruppe war nicht mehr so ausgelassen wie vorher, sondern eher gedrückt. Seitdem der erste offensichtlich nicht nüchterne Jugendliche es für nötig gehalten hatte Jeongin blöd von der Seite anzuquatschen, was Hyunjin übrigens ganz und gar nicht gefallen hatte, war die Atmosphäre deutlich gekippt. Mittlerweile hatte der Werwolfprinz also seine Hand um Jeongin's gelegt und fauchte jeden aggressiv an, der es auch nur wagte irgendeinen dummen Spruch zu reißen, oder einen von uns anzuglotzen.

Jisung schien zu wissen wo wir uns befanden, an jeder Abzweigung an die wir kamen schlug er zielbewusst die wohl richtige Richtung ein, ohne auch nur einmal zu überlegen.

„Hyung, woher weißt du wo wir lang müssen?" fragte Seungmin leise. Der jüngere Betawolf war seit einiger Zeit nicht mehr von meiner Seite gewichen, was in mir ein angenehmes Kribbeln erzeugte. Fühlte er sich bei mir sicherer? Ein schöner Gedanke, allerdings war Seungmin ein Kämpfer, er konnte sich selbst mehr als nur gut verteidigen, dazu brauchte er mich sicher nicht.

„Ich kenne diese Gassen. Früher hab ich mich hier mit Freunden aus der Schule getroffen, nach Hause konnte ich ja schlecht." Dabei schweifte sein Blick zu seinen Unterarmen. Anders als die letzten Tage trug er keinen Hoodie, sodass man seine Narben sehen konnte. Gestern erst hatte er mir von seiner Geschichte erzählt, dabei war dann auch wieder die ein oder andere Träne geflossen, aber Minho und der Stoff seines Hemdes war ja da gewesen. Dieser war auch jetzt wieder da, woraufhin der Mensch sich bereitwillig in die Arme des älteren Werwolfs begab. Dieser wischte ihm lächelnd mit seinem schwarzen T-Shirt eine Träne von der Wange. Jisung musste kichern.

„Man, an Menschenklamotten an dir werd ich mich wohl nie gewöhnen." Das stimmte, würde ich auch nie können. Jisung und Changbin hatten uns andere Klamotten von ihnen gegeben, mit unseren normalen Sachen wären wir hier viel zu sehr aufgefallen. Immerhin bestand unsere Kleidung für gewöhnlich aus Leinen und standhaftem Leder, je nach Position, oder Blutlinie.

„Musst du auch hoffentlich nicht. Lasst uns weitergehen." erwiderte der Alpha und winkte uns die nächste Straße entlang. Dabei hielt er Jisung's Arm bewusst nach unten, sodass er die weißen Striche auf seiner Haut nicht mehr sehen konnte.

„Jap, kann ich nur zustimmen." Felix juckte sich am Rücken. „Der Stoff kratzt." Changbin wuschelte ihm durch die blonden etwa schulterlangen Haare.

„Ach komm, jetzt hab dich nicht so." Gespielt beleidigt schob der Omega die Unterlippe vor.

„Ach komm, jetzt hab dich nicht so." äffte er Changbin leise nach, was Jeongin mit zum ersten Mal heute zum Lachen brachte. Changbin zahlte ihm das heim, indem er den Maknae kurzerhand auf die Schultern nahm, wogegen er sich auch gleich versuchte zu wehren.

„Ey, lass mich runter! Ich bin ein gefährliches Raubtier!" eschoffierte er sich lautstark, was allerdings einfach nur so zuckersüß klang, dass der Rest von uns nicht umher kam einem Lachkrampf kombiniert mit einem Fanboytod zu verfallen.

„Ja natürlich bist du das!" Jisung kniff ihm in die Wange. „Und was für eines!"

„Ey! Lasst ihr mal mein kleines Wölfchen in Frieden?!" rief Hyunjin beleidigt und nahm Changbin den Kleineren ab. Felix und Seungmin stiegen daraufhin in ein euphorisches:" Hyunin! Hyunin!" ein und Minho warf mir einen vielsagenden Blick zu, den ich erwiderte.

A tale of wolves | When we run (Stray Kids FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt