A tale of wolves | When we run (Stray Kids FF)

Kapitel 33

Seungmin POV: (Ja, schon wieder, sry) Von Ast zu Ast, von Baum zu Baum kletterte ich ohne mich auch nur ein einziges Mal umzudrehen oder eine Pause zu machen. Jisung's Geruch lag noch in der Luft und er war so klar, dass ich fürchtete ihn erst viel später zu finden wenn ich stehen blieb.

Ich hielt mich in meiner Wolfsgestalt, so war ich auf lange Strecken ausdauernder und konnte die Fährte des Menschen besser aufnehmen. Ich musste ihn finden und mich entschuldigen, es war meine Schuld dass er jetzt alleine irgendwo herumrannte. Bei Nacht in einem Wald voller Wesen, die ihn wahrscheinlich umbringen wollten.

Es hatte eine Weile und einiges an Rumschnüffeln gebraucht bis ich seine Spur gerochen hatte, doch jetzt schien es als wäre er mir näher als zuvor. Erst hatte ich mich auf dem Waldboden fortbewegt, doch letztendlich war ich auf die Bäume gewechselt falls Patrouillen kamen. Und die würden kommen, da war ich mir sicher. Auch Jisung schien einen Teil des Weges kletternd zurückgelegt zu haben, doch als ich nun bei einem großen Laubbaum ankam verlor sich sein Geruch plötzlich. Hier musste er runtergesprungen und unten weitergegangen sein. Sollte ich ihm folgen?

Ich haderte noch mit meinen Gedanken als ich plötzlich einen anderen Geruch wahrnahm. Stark und präsent stach er mir in die Nase. Alphawolf. Als Mensch wäre mir ein Schauer über den Rücke gelaufen, jetzt als Wolf sträubte sich mir das Fell. Irgendwo in der Nähe war ein mir fremder Werwolf. Als ich genauer hinhörte erkannte ich Pfoten auf dem Boden und noch mehr Gerüche schlichen sich ein. Das war nicht nur einer, das waren mindestens vier. Und ich kannte keinen von ihnen.

Ganz schwach stieg mir auch wieder Jisung's Fährte in die Nase und ich bemerkte, dass er in die gleiche Richtung gegangen war wie die fremden Formwandler. Aber das würde ja bedeuten...Sofort beschleunigte ich und flog förmlich durch die Baumkronen den Fährten hinterher. Jisung hatte gerade ein mächtiges Problem! Nach ein paar Metern entschied ich mich mich zurückzuverwandeln, ein Wolf war nicht ganz so wendig wie ein Mensch, so würde ich über die Bäume dichter rankommen. Sofort wurden die Gerüche schwächer, aber ich empfing sie noch gut genug um zu sagen, dass ihre Aussender nicht mehr weit entfernt waren.

Behände schwang ich mich über einen größeren Abstand zwischen zwei Bäumen als ich Stimmen vernahm. Sie wurden immer lauter je weiter ich kam und mit Erschrecken stellte ich fest dass eine davon Jisung's war. Er klang panisch und sein Stimmton zitterte. Scheiße.

Ich beschleunigte nochmals mein Tempo auf das Maximum, doch jetzt mischte sich die Angst um Jisung in meine Gedanken und stieg in jeden meiner Knochen. Die Stimmen wurden noch lauter und es mischte sich das Geräusch von schnellen Fußtritten auf dem mit Laub bestückten Boden unter sie.

Vorsichtig lugte ich durch die Blätter nach unten und im Halbdunkel darunter konnte ich tatsächlich eine mir bekannte Silhouette erkennen. Jisung. Und er rannte vor jemandem weg und das offensichtlich so schnell er konnte. Vor Schreck wie erstarrt beobachtete ich aus der Baumkrone wie plötzlich ein ausgewachsener Betawolf mit hellbraunem Fell vor ihm auftauchte und knurrend die Zähne fletschte. Hinter dem Menschen erschien ein zweiter, dieser in Menschengestalt und das Lächeln, dass er auf den Lippen trug war so widerlich, dass ich fast gewürgt hätte.

„Mach dir keine Hoffnungen, Kleiner." Seine Stimme schallte bis zu mir nach oben und ließ die Härchen auf meinen Unterarmen senkrecht nach oben stehen. „Du kommst sowieso nicht weit." Selbst aus der Entfernung konnte ich die Angst in Jisung's Augen glitzern sehen, trotzdem brachte er es irgendwie fertig nicht die Haltung zu verlieren.

„Wer ist es?" Noch eine Stimme und als ich die Person dazu sah stockte mir der Atem. Das war der Alpha. Und der war definitiv nicht ohne. Der angesprochene Betawolf sah Jisung abschätzend an.

„Ein Mensch." antwortete er dann abfällig. Okay, ich hasste den Typen definitiv mehr als die anderen, wieso war der so eklig? Auch bemerkte ich, dass es Jisung da ähnlich ging, er sich aber Mühe gab das zu verstecken. Der Alphawolf trat neben den Beta und musterte Jisung skeptisch, bevor er blitzschnell nach seinem Handgelenk griff.