15. Kapitel

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Da lag ich nun, wie eine öde Kartoffel im Bett mit meinen Chips in der einen Hand und der Fernbedienung in der anderen. Ich suchte mich schon eine ganze Weile durch die vielen Kanäle und fand einfach keine gute Sendung, die mich ansprach. Also endete ich bei Spongebob, obwohl ich die Serie nicht wirklich mochte, schaute ich gleich vier Folgen hintereinander. Meine Mutter kam öfters nach mir schauen. Sie wusste, dass es mir gerade nicht wirklich gut ginge und hinterfragte dies zum Glück auch nicht.

Später an diesem Tag traute ich mich den Weg von heute früh auch zu vervollständigen. Als ich bei der Werkstatt von Kiki ankam, war es ungewöhnlich leise. Im Inneren der Werkstatt war keiner, außer Andalee, die aussah als hätte sie auf jemanden gewartet.,, Die anderen wirst du nicht finden. Sie sind am See und wollten den Sieg von gestern nochmals ausgiebig als Team feiern.", erklärte sie mir ohne einmal auf zuschauen von ihrer Arbeit. Es verletzte mich schon etwas, dass sie ohne mich feierten, doch was hatte ich erwartet. Robin hatte es ihnen wahrscheinlich schon erzählt, also konnte ich mich nicht mehr rechtfertigen.,, Okay, dann werde ich wohl gehen. ", verabschiedete ich mich und war bereits am gehen, als sie mich hinderte:,, Ich weiß was passiert ist und ich finde es eigentlich völlig normal." Ich drehte mich verwirrt um und fragte:,, Also findest du es okay, dass ich, naja, mich vielleicht in den Gegner verliebt habe?" Sie fing an zu lächeln und beendete ihre Arbeit und ging zum Kühlschrank, um sich eine Limo herauszuholen.,, Es ist nicht das beste, was du getan hast, aber es ist nicht schlimm. Schau Mal, May. Du bist jetzt 15 Jahre alt und wirst bald 16. In deinem Alter ist sowas völlig normal. Ich denke Robin hat vielleicht überreagiert, weil er dich mehr mag, als du denkst. Du kannst jetzt gerne nach Hause gehen und weiter Däumchen drehen oder du gehst jetzt zum See, erklärst ihnen deine Situation und hast nochmal richtig Spaß, naja jetzt nicht mit David, aber mit dem Rest.", erwiderte sie mir auf meine etwas verwirrte Frage, aber dennoch hatte sie Recht. Ich konnte nicht einfach neben dem Geschehen stehen. Ich entscheide was geschieht. Ich fing an zu nicken und drehte mich um, um die Werkstatt zu verlassen, als mich etwas noch zurück zog.,, Danke, Andalee.", bedankte ich mich bei ihr. Sie zwinkerte mir noch einmal zu und scheute mich dennoch danach weg.

Am See angekommen, bemerkte ich die schweigende Stille zwischen allen. Die endlose Stille durchbrach ich mit einem gezielten:,, Hey." Kiki war die erste die etwas darauf reagierte:,, Ich wusste, dass du kommst.", freute sie sich und Luca ebenso. Sie standen beide auf und umarmten mich, doch die zwei Jungs machten keine Anstalt ihre Augen vom Boden wegzunehmen.,, Wir sind dir auch nicht böse was da zwischen dir und diesem GTI lief oder eher gesagt läuft, naja, die meisten zu mindest.", denn letzten Teil wandte Luca an die zwei stillschweigenden Jungs. Robin war der erste, der sich von dem beiden Jungs regte:,, Sie ist eine Verräterin." Es verletzte mich diese Worte aus seinem Mund zuhören, bei David wäre es was ganz anderes gewesen, doch Robin ist wie ein Bruder für mich geworden.,, Robin hat Recht und deswegen wählen wir demogratisch, ob sie bei uns bleibt.", äußerte sich David zu diesem Thema und stand von seinem vorherigen Platz auf. Ich war schockiert. Ich hätte nicht gedacht, dass die Situation sich so wendet. Ich hatte nie etwas getan, was unserer Gruppe schaden konnte, sondern im Gegenteil, ich hatte ihnen geholfen.,, Ist das dein ernst. Du schmeißt mich schon wieder raus?", fragte ich ensetzt und schaute die anderen hilfesuchend an, doch die wiederum starrten nur unsicher auf den Boden.,, Nein, dass andere Mal bist du selbst gegangen, doch jetzt schmeißen wir dich raus. Ich denke Mal, dass Kiki und Luca für dich sind und ich und Robin für's Team, doch ich habe uns zu den Siegern gemacht, also bin ich der Anführer und deswegen hast du hier nichts mehr zu suchen.", antwortete er ernst und jedes einzelne Wort war wie ein Stich ins Herz für mich. Ich schaute zu Robin und erwartete, dass er sich zu Wort wandt, nach dieser Prädigt, doch er versuchte überall anderst hinzuschauen, außer in meine Augen. Als niemand Anstalt machte ihm zuwidersprechen, wusste ich, dass ich hier nichts mehr zusuchen hatte.,, Na gut, dann habe ich hier nichts mehr verloren.", und mit diesen Worten drehte ich mich um und ging.

Es war mittlerweile ziemlich dunkel, als plötzlich eine Gestalt auf mich zukam. Ich wusste nur nicht wer es war, dennoch wollte ich niemand jetzt mehr begegnen. Ich drehte mich um und lief etwas schneller, als ich hörte, dass die Person hinter mir plötzlich auch schneller lief. Ich wollte gerade rennen, als sich eine kalte Hand auf meine Schulter legte. Ich war bereit die Person gegenüber von mir zuschlagen, doch ich konnte erleichtert ausatmen, als ich erkannte, dass es nur GTI war.,, Hast du dich verlaufen? Soll ich dich nach Hause bringen? Nicht das du noch Angst bekommst.", fragte mich der blonde Junge vor mir. In der Hinsicht das er mir gerade schon eine Todesangst gemacht hatte, konnte ich wirklich eine Begleitung gebrauchen. Aber ich war Stur und wollte keinen Beschützer.

,, Nein danke, ich brauche keine Begleitung und vor allem nicht dich.", fauchte ich. Ja es war ein kleines bisschen Fies, aber er hatte es nicht anders verdient und außerdem brauchte ich keinen Beschützer, denn sonst zeigte man Schwäche und die konnte ich gerade so gar nicht gebrauchen.,, Und außerdem wohne ich hier, also werde ich mich wohl auskennen.", fügte ich noch schnell und unsicher hinzu, wodurch er lachen musste. Auf meinem Gesicht erschien ein Grinsen, was ich an diesem grausamen Tag nicht mehr erwartet hatte.,, Hey du kannst ja lächeln.", erwiderte er und grinste mich triumphierend an. Ich boxte ihn nur lächelnd gegen den Arm.

Wir liefen eine Weile nebeneinander und hatten ein inniges Gespräch, wodurch ich sogar herausfand, dass er auf die selbe Schule wie ich ging.,, So da wären wir ", sagte er schließlich, als wir an meinem Haus ankamen, wodurch ich ihn verwirrt anschaute.,, Warte Mal. Woher weißt du wo ich wohne?", fragte ich und holte meinen Haustürschlüssel aus der Hosentasche.,, Naja, weißt du noch die Beobachtungssache. Ich war der, der dich beobachten musste.", sprach er etwas verunsichert, wodurch ich lächeln musste.,, Ich hätte niemand anderes erwartet.", lachte ich Spaßhaft. Dieses Mal war er derjenige, der mich gegen den Arm boxte.,, Ich werde dann Mal gehen.", verabschiedete er sich und drehte sich zum Gehen um. Ich überwandte meine Angst und rief ihn zurück. Er drehte sich um und schaute mich verwirrt an. Ich kam auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange.,, Danke.", bedankte ich mich bei ihm. Er schaute nicht etwas verdattert an und fragte:,, Für was denn?". Ich lachte über seinen unbeholfenen Blick und antwortete:,, Dafür, dass du mich nach Hause gebracht hast und weil du mich aufgeheitert hast." Er fing an zu lächeln und diesmal war es ein ehrliches Lächeln. Er ging rückwärts den Weg entlang mit dem Blick auf mich gerichtet, bis er um die Kurve war und mich nicht mehr sehen konnte. Ich schloss die Haustüre auf, ging leise hinein und schloss sie so leise, wie ich sie auch aufgemacht hatte.

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LG Marisa 🌹🦋

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