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„Wach auf!"Irgendwer rüttelt ununterbrochen an meiner Decke

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„Wach auf!"
Irgendwer rüttelt ununterbrochen an meiner Decke. Brummend ziehe ich meine Decke wieder über meinen Kopf und rolle mich auf die andere Seite. Die Party ist länger geworden, als ich ursprünglich gedacht habe. Doch gestern störte es mich nicht, da ich eigentlich ausschlafen könnte. Meine Vorlesung beginnt erst am Nachmittag und dennoch will mich jetzt bereits jemand wecken. Dabei bin ich mir sicher, dass mein Wecker mindestens erst in drei Stunden klingelt.

„Cassandra, mach deine Augen auf!"
Seufzend öffne ich langsam die Augen. Kelly start mich mit ihren großen Augen an und hält mir mein Handy vor mein Gesicht.
„Es klingelt schon die ganze Zeit."

Vor mir legt sie es ab, bevor sie zum Kleiderschrank eilt und sich anzieht. Erschöpft fahre ich mir mit den Händen über das Gesicht. Die Nacht war durchwachsen. Sein Gesicht, seine grauen Augen, gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. So sehr ich mich auf bemühte, von jemand oder etwas anderen zu träumen. Es gelang mir nicht. Nicht einmal meine sonstigen Albträume von meinem Vater und Weston plagten mich. Nein, da war nur Jim. Sein Lächeln und seine Art, bei der ich mich wohl fühle. Er bedrängt mich nicht und gibt mir Raum und Zeit. Bei ihm fühle ich mich wohl, obwohl wir uns kaum kennen.
Das Ringen meines Handy reißt mich aus meinen Gedanken. Eilig nehme ich den entgegenkommenden Anruf an.

„Cassandra? Hier ist Milo. Du musst dringend in die Eishalle kommen!"
Seine Worte überschlagen sich fast, dass ich ihm kaum Folgen kann. So aufgeregt habe ich ihn noch nicht erlebt.
„Jetzt? Ich muss nachher noch in die Uni und-"

Abrupt unterbricht er mich. „Ja, jetzt. Ich fahr dich dann auch. Beweg dein Hintern her und zieh dich warm an. Draußen ist es windig!"
Dann legt er bereits auf, ohne dass ich antworten kann. Seufzend lasse ich mich in mein Kissen fallen. Meinen Tag habe ich mir anders vorgestellt.

Mit dem Ausdruck windig hat Milo definitiv untertrieben. Es ist stürmisch. Kalt zieht der Wind in durch meine Jacke hindurch und wirbelt meine Haare wild durcheinander. Immer wieder wehen mir große Schneeflocken ins Gesicht, sodass ich die Augen zusammenkneifen muss. Unheimlich hat sich eine dunkle Wolke über den Himmel gelegt und kündigt ein noch übleres Unwetter an.

Fröstelnd hetze ich mit meinen Schlittschuhen und der Tasche für die Uni zur Eishalle. Völlig durchfroren öffne ich die Türen. Sogar die Luft in der Eishalle fühlt sich Meilen wärmer an als draußen. Ob die Sommer wenigstens halbwegs warm sind in Brighton?

„Oh, bonjour Cassandra!"
Gegenüber von Mason sitzt Lou an einen der Tische und schlürft aus ihrer Tasse. Neben ihr steht ihre vollgepackte Schwimmtasche.
„Was machst du schon um die Uhrzeit hier?", fragt sie mich perplex, mit leicht geweiteten Augen, als hätte ich sie bei etwas verbotenem erwischt. Dabei kann ich mir kein Urteil bilden. Weder Lou, noch Mason kenne ich gut genug, um zu wissen, ob das zwischen den beiden etwas Gutes oder nicht wär.

„Milo will irgendetwas von mir." Schulterzuckend beantworte ich ihr die Frage. Augenblicklich blickt Mason von seinem Handy auf, als er mich von Milo sprechen hört.
„Dann ist die Trainerin wegen dir da?", hakt Mason nach, während er mich eingehend beobachtet. Noch immer werde ich das Gefühl nicht los, dass er etwas über mich weiß. Dabei ist das unmöglich. So vieles hat sich bei meiner Abreise geändert. So sehr habe ich mich verändert.
„Trainerin?"
„Du solltest dich selbst erkundigen."

𝓐𝓵𝓼 𝓲𝓬𝓱 𝓭𝓲𝓬𝓱 𝓽𝓻𝓪𝓯Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt