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1 Woche später; Tag der Entscheidung

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1 Woche später; Tag der Entscheidung

„Du siehst wunderschön aus."
Verträumt betrachtet mich Kelly. Sie hat mir das wohl schönste Outfit geschneidert, was ich jemals geschehen habe. Es ist ein Kostüm für meinen Lauf im Design eines Schwanes. An meinem Armen hängen lange Ärmel, mit Federn bestickt.

„Kannst du uns endlich das Highlight zeigen?", fragt Lou ungeduldig. Unruhig zappelt sie auf ihren Stuhl herum.
Grinsend schaltet Kelly den Schalter ein. Meines gesamtes Kostüm erstrahlt im hellen Licht. Mit geöffneten Mund staunt Lou über mein Kostüm.
„Das ist unglaublich."

Nickend stimme ich ihr zu. Kelly hat eine unglaubliche Arbeit geleistet, mehr als ich für möglich gehalten habe.
Mit den Lichtern wirkt das Outfit magisch, wie in einem Traum. Noch immer fällt es mir schwer zu glauben, dass dieser Moment wirklich gekommen ist. So lange Zeit habe ich gewartet und trainiert und endlich stehe ich hier. Mit einer zweiten Chance.

„Lass mich dich nochmal angucken", erwidert Kelly begeistert. Mit einem einfachen Griff befestigt sie eine lose Strähne in meinem Dutt, bevor sie mich zufrieden betrachtet.
„Zeig es Ihnen, Cassandra!"
„Ich danke dir so sehr für alles, Kelly!"

Fest schließe ich meine Mitbewohnerin und Freundin in meine Arme. Ich bin froh jemanden wie sie getroffen zu haben. Eine wohl bessere und unordentlichere Mitbewohnerin kann man nicht haben.
„Wir glauben an dich, Cassandra! Hol dir die Qualifikation."
Auch Lou umarmt mich, bevor mich beide meiner Freundinnen stolz anblicken. Ich bin dankbar beide an meiner Seite zu wissen. Und egal was nach dem Lauf geschieht, werden wir Freunde bleiben.

„Cassandra Winter", ertönt der Aufruf für meinen Lauf. Tief atme ich durch, um Kraft zu tanken. Lou und Kelly drücken mir die Hand. Dann verlasse ich mit meinen Schlittschuhen die Garderobe. Sofort sehe ich Jim und Milo. Beide lächeln mir zu, während Milo alles mit seiner Kamera versucht einzufangen. Die vergangene Woche haben wir alle zusammen viel Zeit verbracht. Anfangs habe ich ihre Sorgen gespürt, wegen des Vorfalls im Krankenhaus und das jeder in dieser Stadt von meiner Herkunft weiß. Aber nach und nach ließen die Sorgen nach. Ich beruhigte sie, wie es auch mein Bruder tat. Mein Vater wird nach Brighton kommen. Das ist gewiss. Doch wir alle zusammen sind stärker als er.
Vor dem Eingang zur Eishalle warten Iwanow und mein Bruder.
„Ich bin stolz dich hier zu sehen, Cass!", erwidert mein Bruder lächelnd. Ihn hier zu haben, erfüllt mich mit einer ungemeinen Freude. Er ist der letzte Teil, der mir von unserer Familie geblieben ist.
„Ich auch, Gid!"

Als ich seinen Kinderspitznamen sage, sehe ich sein Lächeln. Nicht nur irgendein Lächeln. Es ist das ehrlichste und wohler Glück erfüllteste Lächeln, dass ich seit unserer Kindheit gesehen habe.
Schnell schlüpfe ich in meine Schlittschuhe, als Katy vom Eis tritt. Sie wagt es nicht einmal mich anzusehen. Schweigend läuft sie zu ihrem Trainer und Mason. Trotz eines Fehlerfreien Laufes scheint sie alles andere als erfreut zu sein.
„Kümmere dich nicht um sie", rät mir Iwanow. „Egal was da draußen geschehen mag, du bist jetzt schon ein Gewinner."
Mit ihrem aufmunternden Worte besteige ich das Eis. Sofort ertönt der Applaus des Publikums und umhüllt mich wie ein Schleier von Nebel.

𝓐𝓵𝓼 𝓲𝓬𝓱 𝓭𝓲𝓬𝓱 𝓽𝓻𝓪𝓯Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt