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Immer wieder stecke ich meine Haare zu einem Zopf, lasse sie wieder lose auf die Schulter fallen, flechte ein paar Strähnen, bevor ich frustriert aufgebe

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Immer wieder stecke ich meine Haare zu einem Zopf, lasse sie wieder lose auf die Schulter fallen, flechte ein paar Strähnen, bevor ich frustriert aufgebe.
Seufzend lasse ich mich auf mein Bett fallen. Der gestrige Abend hat meine Laune ziemlich heruntergerissen. Dabei habe ich mich so auf den neu eröffneten Weihnachtsmarkt gefreut. Es wird das erste Mal, dass ich einen besuche und mir sogar etwas finanzieren kann.
Aber Milos Worte ließen mich Übel werden. Den ganzen Abend kämpfte ich mit Bauchschmerzen. Gibswell ist meine Heimat und es gab eine Person, die mich mit meinen Vater allein gelassen hat. Wenn das Milos Trainer ist und er hierherkommt, kann alles zu Bruch gehen. Warum muss es ausgerechnet Brighton sein, wo er neuer Trainer wird? Es gibt so unendlich viele Städte und es ist Brighton, in das er kommt.

Wütend werfe ich die Jacke von meinem Bett, bevor ich mir durch die Haare raufe. Das ist eine Katastrophe. Und dass alle mein Verhalten am Tisch mitbekommen haben, noch eine größere. Ich möchte keine Fragen gestellt bekommen, noch dass sie überhaupt etwas herausfinden. Sie haben es nicht verdient, in das Chaos hereingezogen zu werden.

Jims Song macht die Sache dazu nicht leichter. Als er gesungen hat, wusste ich direkt, dass er mir gewidmet ist. Mit jeder Strohe traf er direkt in mein Herz. Er sang das, was ich mir immer wünschte, jemand würde das für mich tun. Doch der Zeitpunkt ist Übel.
Von meinem Nachttisch ertönt ein Klingeln. Eilig greife ich danach. Auf dem Display taucht eine Nachricht von Milo auf. Er wartet mit den anderen bereits draußen. 

Rasch entschließe ich mich mein Vogelnest von Haaren doch zu einem Zopf zusammenzubinden. Von dem Garderobenhaken, der zum größtenteils Kellys Stoffen zum Halt dient, schnappe ich mir meinen Mantel und eile zum Ausgang des Wohnheimes. Tief nehme ich einen Atemzug der kühlen Luft und beruhige meinen grummelnden Bauch und das Ziehen in meiner Brust.

Sie werden mein Verhalten von gestern nicht vergessen haben und genau das ist mir unangenehm. Gestern habe ich Jims Blicke und seine Sorgen gespürt. Immer wieder stelle ich mir die Frage, woher er solch gute Menschenkenntnisse hat. Dennoch kann und will ich ihm keine Antworten geben, auf die Fragen, die er haben muss. Nicht weil ich ihm nicht vertrauen würde. Das tue ich, wie ich es bei keinem anderen je zuvorgetan habe, aber ich werde ihm nicht das geben können, was er verdient. Er ist so viel besser, als das Chaos, welches ich anzuziehen scheine.

„Da bist du ja endlich", erwidert Milo und hält mir die Autotür offen. Neben Lola und Lou lasse ich mich auf den freien Platz nieder. Mason scheint nicht mit uns mitzukommen. Wahrscheinlich hat er wieder eines seiner Trainings.
„Tut mir leid, es kam noch etwas dazwischen", umgehe ich den Fakt, dass ich meinen Frust verarbeiten musste und deshalb spät dran bin.
Auf dem Ledersitzes seines Autos lässt sich Milo nieder und startet den Wagen.
„Ich hoffe Buffy und Mason kommen miteinander klar", erwidert Milo, während er über die verschneiten Straßen fährt. Über Nacht ist erneut Neuschnee dazugekommen und die meisten Schneeflüge waren noch nicht im Einsatz.
„Buffy und Mason lieben sich insgeheim. Da bin ich mir sicher", antwortet Jim.

𝓐𝓵𝓼 𝓲𝓬𝓱 𝓭𝓲𝓬𝓱 𝓽𝓻𝓪𝓯Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt