56. Sammy - Der Campingausflug

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Mittlerweile, hatten wir anfang Mai. Das Verhältnis zwischen Mike und mir, war wieder etwas besser. Wir trafen uns zum Tanzen und verbrachten auch so wieder öfter Zeit miteinander, auch war Sam desöfteren dabei. Nur verstand ich ihn in der Schule nicht, denn dort versuchte er den Schein zu wahren, dass zwischen Tina und ihm alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, doch das war es schon lange nicht mehr. Und was machte Tina, legte in diese Geste ihre ganzen Hoffnungen. Nun stand ein langes Wochenende vor der Tür, Freitag hatten die Lehrer Studientag und Montag war ein Feiertag. Schon lange hatten wir bei den New Direction darüber geredet, mal gemeinsam einen Ausflug zu machen. Vom Wetterbericht wussten wir, dass das Wochenende ein sehr schönes werden sollte, so um die dreißig Grad, was für diese Jahreszeit einfach zu viel war, doch das sollte uns nicht stören. Puck hatte da sich schon ein paar Pläne zurecht gelegt und nun saßen wir hier, in der Cafeteria. “Was haltet ihr von einem schönen Campingausflug? Wir fahren Freitag früh los und Sonntag Abend, wieder nach Hause. So haben wir noch den ganzen Montag um uns zu erholen.” und wackelte dabei mit seinen Augenbrauen. “Das ist ein super Idee Puck.” rief Kurt auch der Rest nickte. “Gut, dann weiß ich auch schon wo. Wir fahren Freitag früh los. Am Donnerstag, komme ich bei euch vorbei und hole eure Zelte. Um etwas zu Trinken, kümmere ich mich auch.” zwinkerte er. “Was ist mit Essen?” fragte ich nun. “Gute Frage, ich denke das holen wir auf dem Weg dorthin!” “Puck. Ähm, ich weiß, dass eigentlich nur wir da alle mit hin dürften. Nur ich verstehe mich gerade so gut mit Toni und würde sie gerne mitnehmen!” druckste Finn. “Nimm sie doch mit Alter.” grinste Puck. “Ach Puck, ich kann das Wochenende nicht, da ich mit meinen Eltern nach, New York fliege.” kam es von Artie. “Schade.” Dann klingelte es auch schon zum Unterricht. Der Freitag war schnell ran und wir fuhren zum Grand Lake. Mir sagte der See nichts. Wir fuhren mit vier Auto, Ich hatte, Sam, Blaine und Kurt mit im Wagen. Ich staunte nicht schlecht, als Will mir seinen  Wagenschlüssel gab. Mercedes, hatte es am schlimmsten getroffen, sie hatte Quinn, Mike und Tina mit im Auto. Mike hatte mich erst gefragt, doch ich konnte es nicht. Ich musste mir diese vorgespielte heile Welt nicht anschauen, vorallem wenn er dann Nachmittags, in meinen Armen lag und weinte. Hierbei dem Ausflug, war wohl die beste Gelegenheit, noch einmal mit ihm darüber zu reden. So ging es nicht weiter, aber das musste ich jetzt beiseite schieben diesen Gedanken, denn ich musste mich aufs Fahren konzentrieren. Puck fuhr mit seinem etwas größeren Wagen vorne weg, er nahm Rachel, Finn und Toni mit, bei ihm auf der kleinen Ladefläche, saßen Santana und Brittany. Je länger wir fuhren, desto ländlicher wurde es, gut zwei Stunden später waren wir da. Hier war wirklich weit und breit nichts, nur Wald, ein kleines Häuschen und der See. Während wir Mädels uns alles an schauten, bauten die Jungs unsere Zelte auf. Mich trieb es zuerst zu dem kleinen Häuschen, es war gemütlich. Man betrat es, und man stand in einem kleinen Flur, hinten war ein Raum, der einer kleinen Küche ähnlich kam, gepaart mit einem Wohnzimmer, gleich vorne auf dem Flur gingen zwei Türen ab, rechts befand sich ein Bad mit WC und Dusche und links war ein Raum, in dem ein Bett stand. Ich verließ das Holzhäuschen und mir kam Tina entgegen, die mich undefinierbar musterte, ich fixierte meinen Blick auf den Steg, der in den See hinein ging und sofort trugen mich meine Beine dorthin. Doch das tat mir nicht gut, wie ich wenige Minuten später feststellte. In meinem Kopf, stapelten sich meine Gedanken und Ängste kamen in mir auf. Ängste vor den Todestag meiner Eltern, in fünfzehn Tagen ist es ein Jahr her, ein Jahr, indem so viel passiert ist. Doch ich hatte nicht nur vor den Tag angst, sondern auch davor, dass Mike an seinem Schein, den er gerade versuchte zu wahren zerbrach. Immer wieder muss ich ihn auffangen. Wie lange will er sich das noch antun. Erst jetzt spürte ich die Tränen und eine Hand, die sich auf meine Schulter legte. “Hey Sammy.” Ich drehte mich um und konnte nicht anders, als Mike, der gerade hinter mir stand in seine Arme zu fallen, ich brauchte ihn gerade so sehr. Nur er konnte mir indem Moment den Halt geben den ich brauchte. Mike spürte, wie meine Beine nachgaben und er ließ sich langsam mit mir auf den Boden des Steges sinken. “Bist du in fünfzehn Tagen bei mir?” flüsterte ich ihm ins Ohr. “Ich werde bei dir sein, ich lass dich nicht alleine.” Vorsichtig, wiegte er mich hin und her, langsam kehrte in mir wieder ruhe ein und ich fand den Mut mit ihm zu reden. “Mike, wie lange willst du das mit Tina noch durchziehen? Ihr beide wisst, dass der Zug abgefahren ist, besser gesagt du weißt es. Wie oft willst du noch zusammenbrechen?” ich hatte angst vor der Antwort. “Ich weiß es nicht Sammy. Nur sie ist so….” ich unterbrach ihn. “Besitzergreifend, psychisch nicht ganz da? Man Mike hat sie nicht schon genug kaputt gemacht zwischen uns? Schau dir Sam an, er versteht unsere Freundschaft. Ich fange dich gerne auf, dass weißt du. Nur du musst langsam mal aufwachen. Ihr spielt doch nur noch vor den anderen das ach so glückliche Paar.” “Ich weiß.” stöhnte Mike. “Denk über meine Worte nach, sie tut dir von anfang an nicht gut.” Damit ließ ich Mike alleine, ich konnte das nicht länger. “Was war los Spatz?” fragte Sam mich sofort. “Ach es ging um die Sache mit Tina. Mike geht immer mehr daran kaputt. So das es mir schon selber weh tut.” Sam schloss mich in seine Arme, doch es beruhigte mich nicht so, als wenn Mike es tat. Mit dem Gedanken beiseite schiebend, ging ich mit Mercedes und Santana Feuerholz sammeln, denn langsam hatten wir alle etwas Hunger. “Zwischen Mike und Tina läuft nicht mehr viel oder?” entsetzt, schaute ich Mercedes an. “Kann sein.” versuchte ich auszuweichen. “Man Sammy seit Wochen, klebt ihr fast wieder aneinander. Nachmittags, seid ihr nur noch zu dritt unterwegs. Denkst du wir sind blind?” musste nun auch Santana sagen. “Ich kann es euch nicht sagen. Nur so viel, dass Mike komplett fertig ist.” damit ließen sie mich in ruhe. Vollgepackt mit Feuerholz, stießen wir wieder zu den anderen, Sam war gerade nicht da und so fiel mein erster Blick auf Mike, der auch mich sofort ansah. Ich wich dem Blick aus. Es dauerte noch gut eine Stunde, bis wir aßen, das Fleisch, was Puck über dem Lagerfeuer machte, war echt lecker. “Mag jemand ein Bier?” fragte Puck sofort in die Runde, alle hoben ihre Hände und wenig später, stießen wir an. “Was hast du eigentlich alles mit Puck?” fragte Finn. “Hm, reichlich Bier, Blue Curacao, Orangensaft, Jacky, Cola und Feigling, aber von allem reichlich.” Nachdem alle ihr Bier ausgetrunken hatten, trieb es uns ins Wasser. Man war das noch kalt. Während, Mike und Tina kuschelnd im Wasser standen und ich auch mit Sam, schauten Mike und ich uns immer wieder in die Augen. Lange konnte ich nicht im Wasser bleiben, ich verließ das Wasser, zog mich um und setzte mich auf den Steg, Mittlerweile waren nur noch die Jungs im Wasser, die Mädchen, waren nicht zu sehen und ich nutzte die Gunst der Stunde und lief zu Puck seinem Wagen. Hm, was würde besser schmecken, Blue Curacao mit Orangensaft oder Feigling. Blind griff ich zu und hielt dann den Feigling in der Hand. Mit einem Becher und den Feigling setzte ich mich auf die Treppe des Häuschens, goß mir etwas ein und versteckte ihn dann unter der Treppe. Der erste Schluck brannte in der Kehle und ich musste mich kurz schütteln. Als der Becher leer war, versteckte ich auch den unter der Treppe. Nicht lange nachdem auch die Jungs aus dem Wasser waren, setzten wir uns ans Lagerfeuer und sangen, während die Sonne ganz langsam unterging. Zwischendurch, tranken wir immer mal wieder ein Bier, so langsam spürte ich den Alkohol. Mein Blick ging immer wieder zu Mike, der kuschelnd hinter Tina saß, der Anblick tat mir weh. “Sam, ich muss kurz alleine sein. Okay?” flüsterte ich ihm zu. “Kein Problem. Wenn du reden möchtest, ich bin hier.” Ich nickte, lief zur Treppe des Hauses, nahm mir den Feigling und setzte mich damit auf den Steg. Warum tut es so weh, wenn ich Mike so sehe? Warum fühlt es sich nur schön an wenn Sam in meiner Nähe ist und nicht wunderbar? Es klappte doch auch bei Mike, dass ich so fühlte. Immer wieder trank ich einen Schluck, immer mehr spürte ich den Alkohol, das brennen in meiner Kehle, merkte ich schon lange nicht mehr. Am Lagerfeuer, wurde es immer ruhiger, auch Sam sah ich nicht mehr. Wie spät war es überhaupt. Als ich aufstand, schwankte alles, so konnte ich unmöglich zu Sam gehen und entschied mich ins Häuschen zu gehen. Die Flasche ließ ich stehen, sie wog gerade Tonnen. Den weg etwas vermessend, fand ich den Weg ohne zu fallen, machte die Tür mit dem Bett auf und legte mich dort hinein. Ich griff in meine Hosentasche und griff nach meinem Schlüssel. Den Schlüsselanhänger betrachtend, stiegen mir ein paar Tränen in die Augen. Warum musste ich ausgerechnet heute wieder einmal so emotional werden. Ich deckte mich zu, schob meinen Mittelfinger durch den Schlüsselring und ihn festhaltend, driftete  ich in einen unruhigen Schlaf.

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