166. Sammy

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Ich lief einfach, meine Sachen waren schon längst bis auf die Haut nass. Meine Tränen vermischte sich mit den Tränen des Himmels. Dann sah ich, dass ich zu dem Haus der Changs gelaufen war. Ich klingelte und Julia öffnete mit sofort die Tür. Entsetzt, schaute sie mich von oben bis unten an. Ich zitterte am ganzen Körper und langsam spürte ich wie kalt mir doch war. “Komm rein, du bist ja ganz nass. Hast du dich mit Mike gestritten?” Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln, der dicke Kloß in meinem Hals, hinderte mich am sprechen. “Magst du darüber reden?......” Ich nickte. “....Gut, aber vorher gehst du Duschen und ziehst dir etwas trockenes an. Nicht das du noch Krank wirst. Ich lege dir ein paar Sachen von Mike hin, auch wenn sie dir Meilen zu groß sind. In der Zeit, wo du Duschen bist, mache ich uns einen schönen heißen Kakao.” Unter Dusche, waren meine Tränen immer noch nicht komplett versiegt, trotzdem tat es mir irgendwie gut. Immer und immer wieder, hallten die Worte von Tina in meinem Kopf wieder und meine wieder laufenden Tränen, vermischten sich mit dem Wasser aus der Dusche. Langsam schlichen sich Selbstzweifel in mir ein, auch wenn ich es besser wissen müsste. “Hatte Tina vielleicht doch recht und alle handelten nur aus Mitleid? Nein, dass kann nicht sein, mein Dad, sagt er hat mich lieb. Und Mike, zeigt mir jeden Tag aufs neue wie sehr er mich liebt.” Doch ein Teil der Gedanken blieb. Fertig geduscht und angezogen, schaute ich in den Spiegel. Ich sah schrecklich aus und riss mich vom Spiegel los und ging nach unten. Julia saß im Wohnzimmer und auf dem Tisch, standen die dampfenden Kakaos. Ganz dicht, setzte ich mich neben ihr und nahm mir eine Tasse. “Sogar mit Mini Marshmallows. Danke dir.” fand ich nun wieder Worte. “Was ist passiert?” fragte Julia liebevoll, nachdem ich einen Schluck getrunken habe. Ich kuschelte mich in den Hoodie von Mike und begann zu erzählen, die Worte taten mir weh und ich musste mehrere male schlucken. Julia sah meine Zweifel und fing sofort an zu reden, als ich fertig war. “Schau mich an Sammy, niemand tut hier etwas aus Mitleid. Denk an deinen Dad, mit Kindern hatte er keine Erfahrungen und was tut er? Er hat dich adoptiert, mitten in der Pubertät, gespickt mit ganz viel Liebeskummer! Aber weißt du warum? Weil er dich lieb gewonnen hat, er würde für dich durchs Feuer gehen um dich zu beschützen. Zweifel nicht an ihm! Auch an Mike nicht, er liebt dich vom ersten Augenblick an, du bist seine Seelenverwandte. Dich zu verlieren, würde ihn kaputt machen. Er braucht dich genauso, wie du ihn brauchst.” Langsam verschwanden die Zweifel in meinem innern, die Worte die Julia sagte, waren wahr. Dann fügte sie noch etwas hinzu. “Auch Mick und ich haben dich fast genauso lieb gewonnen, wie eine eigene Tochter.” Weinend fiel ich ihr in die Arme. “Kannst du Mike und meinen Dad anrufen, sie wissen nicht wo ich bin. Ich habe fluchtartig die Turnhalle verlassen und bin hierher gelaufen.” Julia stand auf, ging in die Küche, um ihr Handy  zu holen. Gerade, als sie die Nummer ihres Sohnes wählen wollte, ging die Haustür auf. “Mam, ich bin es mit Will. Sam…..” weiter kam Mike nicht, da ich auf den Flur trat. “....Süße….” Mike überwand den Abstand zwischen uns und zog ich sofort in seine Arme. “.....Ich hatte so eine scheißangst um dich, dass du was unüberlegtes tust. Du wirktest so verloren als du aus der Halle gestürmt bist….” flüsterte er mir ins Ohr. “...Ich liebe dich so sehr Tiánmì de, bitte zweifle nie daran.” “Ich liebe dich auch so sehr.” Mit Tränen in den Augen schaute ich ihn an und küsste ihn vorsichtig. Dann löste ich mich von ihm und lief zu meinem Dad. “Tut mir leid, dass ich so  einfach abgehauen bin….” schniefte ich in seiner Umarmung, gegen seine Brust gelehnt. “Ist schon gut kleines, manchmal braucht man so etwas um einfach einen freien Kopf zu bekommen und die Worte von Tina, waren nicht wirklich harmlos. Nur zweifel auch an mir nicht, du bist meine Tochter und ich habe dich verdammt doll lieb.” “Ich weiß Dad. Ich hab dich auch verdammt doll lieb.”  So gingen wir ins Wohnzimmer und ich trank meinen Kakao weiter. Will erzählte, dass er Tina erst einmal aus dem Glee Club geschmissen hat, in dem Moment, fiel mir ein riesen Stein vom Herzen. Auch wenn die Probe in einem einzigen Chaos endete, waren Mike und Will dennoch stolz auf mich. “Süße, wir könne ja nach dem College, hier in Lima ein Tanzstudio eröffnen.” grinste Mike. “Wenn du meinst!” Mike nickt und Will schnappte den Gedanken College sofort auf. “Wisst ihr eigentlich schon, wo ihr euch nächstes Jahr bewerbt?” Mike und ich nickten sofort. “Ja, an der Joffrey in Chicago und in New York, obwohl wir auf Chicago hoffen. In New York, sind einfach zu viele Erinnerungen.” sagte ich. “Wir hoffen, dass wir beide am selben College angenommen werden. Weil monatelang ohne Sammy, never.” Gute dreißig Minuten später, stand ich mit Julia in der Küche und wir bereiteten das Essen vor. “Und alle Zweifel ausgeräumt?” “Ja, dass sind sie.”  “Das ist gut.” Wir blieben noch einige Stunden, bis wir nach Hause fuhren. Schweigend saß Mike neben mir und starrte die ganze Zeit aus dem Fenster, auch bei mir, ging das Schweigen weiter. “Was geht dir durch den Kopf Engel?” “Das wir nur noch ein Jahr auf der Highschool sind. Was ist wenn wir an verschiedenen Colleges angenommen werden?” wurde nun sein Blick traurig. “Mike, das wird nicht passieren, du wirst für beide eine Zusagen bekommen bei deinen Referenzen und mir würde eine reichen und auf die, gehen wir dann. Egal ob New York oder Chicago.” beruhigte ich ihn. “Wie wollen wir dort eigentlich wohnen? In ein Wohnheim, wollte ich eigentlich nicht.” schmunzelte er. “Ich auch nicht, aber darüber machen wir uns Gedanken, wenn es soweit ist. Engel, ich würde mich jetzt gerne hinlegen, mein Kopf platzt gleich vor schmerzen.” sorgenvoll schaute er ich nun an. “Soll ich dir eine Tablette holen?” “Nein, ich brauche einfach nur ruhe und dich neben mir.”

Wenn die Seele ein zu Hause findet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt