162. Sammy - New York

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“Wo fliegen wir hin Dad?” fragte ich verwirrt, als wir zu fünft das Flughafengebäude betraten. Mein Dad schwieg, genauso wie Julia, Mick und Mike. Wenig später, standen wir am Schalter zum einchecken und ich las wo es hin ging. Sofort, ohne es zu wollen, schossen mir Tränen in die Augen und ich fiel meinem Dad in die Arme. “Ich hatte dir doch versprochen, dass du diesen Sommer noch New York sehen würdest.” kam es nun auch mit belegter Stimme von ihm. “Ja, das hast du.” Man, was war ich auf dem Flug nervös, zwei Jahre, hatte ich New York nun schon hinter mir gelassen. Mike saß neben mir und schaute mich immer wieder aus dem Augenwinkel an, wobei er meine Hand hielt. Vier Stunden später, betraten wir ein Appartement mit drei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer, einem Badezimmer und einer Küche. Die ganze Einrichtung, war in einem hellen braun und weiß gehalten, man fühlte sich sofort wohl. “Das, ist jetzt für eine ganze Woche unser Reich.” überrascht und mit großen Augen, schaute ich ihn an. “Eine Woch. Ich will euch so viel zeigen.” freute ich mich. “Wollen wir heute auch schon etwas machen?” fragte mein Dad und alle nickten. “Ich würde gerne meine ehemalige Klassenlehrerin besuchen, mit euch zusammen. Ohne sie, wäre ich die letzte Zeit hier in New York zerbrochen. Sie war im Krankenhaus für mich da und half mir auch bei dem Schulstoff. Sie war auch dabei, als Bea und Max mich aus dem Heim abholten. Ich rufe sie gleich mal an, ob sie überhaupt zu Hause ist.” Wir hatten Glück und Amy war zu Hause und freute sich nun schon uns zu sehen. Ich sagte ihr nur, dass ich mit meiner Familie kommen würde. Nervös, standen wir zwei Stunden später vor ihrer Haustür. Für New Yorker verhältnisse, hatte sie ein ungewöhnliches Haus, es würde eher nach Texas passen als hierher. “Sammy, ist das schön….” sofort umarmten wir uns. “....Kommen Bea und Max noch?” Jetzt wurde ich ernst. “Nein Amy, das ist mein Dad Will, mein Freund Mike und seine Eltern Mick und Julia, sie sind nun in Lima meine Familie.” Wenig später, als wir auf der Terrasse saßen, erzählte ich ihr, wie mich Bea und Max behandelt haben und nicht nur mich, immer wieder, schüttelte sie mit dem Kopf. “Das, hätte ich jetzt nicht gedacht. Sie machten doch so einen netten Eindruck.” senkte sie ihren Kopf. “Das waren sie auch, doch nur wenn wir in der Öffentlichkeit waren, oder besuch vom Amt kam, sonst, zeigten sie ihr wahres Gesicht. Mein Dad, Mike und meine Freunde, haben das Gesicht, sehr schnell kennen gelernt, sie waren es auch die mich dort raus geholt haben. Erst habe ich bei Mick und Julia gewohnt, bis ich zu Will gezogen bin, da er mich adoptiert hat. Einmal, hatte Max mich auch geschlagen und dann musste ich dort raus.”  nun sah ich schock in ihrem Blick. “Das tut mir leid. Will, Hut ab, ich hätte das nicht gekonnt. Ein wildfremdes Mädchen zu mir aufnehmen und dann auch noch mitten in der Pubertät.” “Dachte ich mir auch. Doch sie sollte nicht mehr ins Heim und sie hatte genug durchgemacht in dem Jahr. Im Oktober, werden es zwei Jahre, die sie bei mir ist.” ich sah das leuchten bei meinem Dad und musste krampfhaft meine Tränen zurück drängen. Lange redeten wir noch, sie versprach sogar, mal nach Lima zu kommen. Abends, zeigte ich den vieren den Lieblingsitaliener von meinen Eltern und mir. “Sammy Bella. Bist du das wirklich? Du bist ja eine richtige Frau geworden.” “Gino.” kurz umarmten wir uns. “Ist das dein Freund, der kleine süße Asiate?” flüsterte er mir ins Ohr und ich musste schmunzeln. “Ja, das ist mein Freund.” sagte ich nun etwas lauter. “Exzellenter Geschmack Sammy.” “Danke Gino…..” so stellte ich alle vor und Gino, brachte uns zu einem Tisch am Fenster. Doch mein Blick, ging immer zu dem kleinen runden Tisch in der Mitte des Raumes. Wie oft hatte ich dort mit meinen Eltern gesessen, es war unser Stammplatz. Gino, kannte mich schon, als ich meine ersten Schritte machte, jedes noch so bedeutungsvolles Ereignis, hatte er miterlebt oder auch mit gefeiert. Bei meinem letzten Besuch hier, war ich alleine und saß weinend in Gino seinem Büro. “Alles gut Süße.” kam es besorgt von Mike, als er meine glitzernden Augen sah. “Ja, nur der Tisch, weckt gerade einige Erinnerungen in mir.” Sofort, ergriff Mike meine Hand. “Wenn dir das zu viel wird kleines, können wir auch gehen.” machte sich nun auch mein Dad Sorgen. “Nein, es geht schon. Ich habe euch ja an meiner Seite.” Nachdem wir etwas gegessen haben, setzte sich Gino zu uns. “Du wirkst glücklich Sammy!” “Das bin ich auch, eine bessere Familie, hätte ich nicht bekommen können. Und einen besseren Freund auch nicht, er macht mich so unsagbar glücklich.” Dabei, schaute ich Mike tief in die Augen und er wurde sofort rot. “Gino, sie müssen die beiden mal zusammen Tanzen sehen, sie würden denken, dass sie sich schon das ganze Leben Lang kennen.” schwärmte Julia. “Das können wir einrichten, dass ich das auch sehe…….” zwinkerte Gino. “.....Liedwunsch?” nun schaute er uns abwechselnd an. “Hungry Eyes.” schoss es bei Mike und mir, wie aus der Pistole. Das auch andere Gäste da waren, störte uns nicht. Mein Dad, startete das Lied auf dem Handy und wir fingen an zu Tanzen, aus dem Augenwinkel sah ich, wie Gino mit seinem Fuß, den Takt mit wippte. “Wow.” kam es nur von ihm, als wir wieder am Tisch waren. “Die beiden, haben sogar schon mal ein Turnier gewonnen.” erzählte mein Dad stolz. “Ich wusste das unsere Bella es mal weit bringen würde. Hier, hat sie zusammen mit ihrer Mam, die ersten Tanzschritte gemacht. Das war, als meine Schwester aus Italien hier war und ihre Tochter einjährigen Geburtstag hatte. Ich müsste davon noch Bilder haben. Ich bin gleich wieder da…...” So verschwand Gino kurz nach hinten und kam mit einem Fotoalbum wieder. Sofort umklammerte ich Mike seine Hand noch fester.”....Hier ist es.” Fast ehrfürchtig, nahm mein Dad das Album und öffnete es. “SIe haben sich kaum verändert Gino!” schmunzelte mein Dad. “Das sind die guten Gene. Das da, ist Sammy, zusammen mit ihrer Mam. Auf dem Bild hat sie ihre ersten Schritte gemacht.” Ich starrte auf das Bild und sofort vergrub ich meinen Kopf an Mike seiner Schulter. “Gino…” schluckte ich nun. “...Könntest du von den Bildern abzüge machen lassen. Das einzige Bild was ich habe ist eins von meiner Mam und meinem Dad, alles anderen, sind den Flammen zum Opfer gefallen.” “Das mache ich Bella. Wie lange seit ihr noch hier in New York?” “Bis Sonntag.” antwortete Julia, da sie merkte, dass keiner so wirklich in der Lage war zu sprechen. “Gut, dann kommt ihr Samstag Abend her, bis dahin habe ich auch die Abzüge.” Wir alle nickten, bezahlten wenig später und gingen dann zu unserer Unterkunft. Nun wirkte ich wieder in mich gekehrt, hatte ich mit solchen Erinnerungen nicht gerechnet. Sofort, schnappte ich mir meine Duschzeug und ging Duschen. Wenn ich heute schon so emotional mitgenommen bin, wie wird es dann den Rest der Woche aussehen. Ich war so froh, nicht alleine zu sein. Die Dusche, tat mir gut, doch besser schlafen, konnte ich dadurch nicht.Als ich am Morgen wach wurde, lag Mike hinter mir und hatte einen Arm um mich geschlungen. Auch wenn mich das immer beruhigte, liefen mir die Tränen. Leise schluchzend, machte sich eine innere Traurigkeit in mir breit, die ich lange nicht mehr vernommen habe. Leider wurde Mike von meinem schluchzen wach und er beugte sich über mich, sofort drehte ich mich um, um in seine wunderschönen Augen zu schauen. “Ich weiß nicht, ob ich das heute packe……” gestern Abend, einigten wir uns noch darauf, dass wir heute zu dem Grab meiner Eltern gehen. “.....Kurz nach der Beerdigung, war ich das letzte mal dort.” “Süße…” hauchte er leise. “....du bist nicht alleine. Wir werden die ganze Zeit bei dir sein.” “Ich bin so unglaublich froh, dass ich euch habe. Ich liebe dich mein Engel.” Ich legte meine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu einem sanften Kuss zu mir heran, doch dabei, blieb es an diesem Morgen nicht. Auf dem Mittag, machten wir uns auf den Weg, bevor ich den Friedhof betrat, schaute ich unsicher meinen Dad an. Nun machte ich etwas, was ich auf offener Straße, noch nie gemacht habe und ergriff einfach seine Hand. Mit Mike rechts und meinem Dad links an meiner Seite, liefen wir nun langsam den hellbraunen Sandweg entlang. Dann sah ich es schon von weitem, den weißen Grabstein, mit dem goldenen Buchstaben und Zahlen. Wie mit der Hand geschrieben, stand dort Tom Wayland und Emma Wayland, kurz bevor wir direkt vor dem Grab ankamen, löste ich mich von Mike und meinem Dad. Ich lief auf den Stein zu und fuhr mit meiner Hand über den warmen Stein, die Temperaturen der letzte Tage, haben ihn aufgeheizt. “Hallo Mam, Hallo Dad…..” kam es fast stotternd von mir. “....Ich hoffe, ihr seid mir nicht allzu Böse, dass ich so lange nicht mehr hier war…..” versuchte ich ohne zu weinen zu sprechen. “.....Doch ich lebe jetzt in Ohio. Ihr fehlt mir so sehr…..” schniefte ich nun doch etwas und Mike legte sofort einen Arm um mich. “....Doch es gibt sehr liebe Menschen in meinem Leben, die mir das alles hier ein bisschen leichter machen. Sie lassen mich auch alles nicht ganz so grau sehen. Ich würde sie euch gerne vorstellen……” Ich ergriff wieder die Hand von meinem Dad und zog ihn nun neben mich. “....Daddy, sei mir bitte nicht böse. Einer dieser Menschen, ist jemand, der mich aus der Hölle, meiner Pflegeeltern geholt hat. Er hat mich adoptiert und seit letzten Sommer, nenne ich ihn Dad. Denn ich liebe ihn fast genauso doll, wie ich dich liebe. Daddy, das ist Will und er ist immer für mich da…..” nun herrschte erst einmal schweigen, denn ich musste mich sammeln, um die nächsten richtigen Worte zu finden. “.....Doch nicht nur er, ist mir sehr wichtig in meinem Leben geworden, sondern auch die Changs, Mick, Julia und ihr Sohn Mike. Sie sind in Lima meine zweite Familie, ich habe sie so lieb gewonnen und sie mich genauso. Und Mike…..” nun wurde ich verlegen. “....Mike, ist mein fester Freund, ihr hättet ihn gemocht, vorallem du Mam. Ich liebe ihn und kann mir ein Leben ohne ihm nicht mehr vorstellen.” Jetzt, hatte meine Kraft ein Ende und ich verkroch mich in Mike seinen Armen. “Er ist so lieb zu mir.” hauchte ich noch hinterher. Nachdem ich wieder etwas ruhiger war, stellte ich noch die Blumen in die Vase und verabschiedete mich auf unbestimmte Zeit von ihnen. Draußen, nahmen mich alle in den Arm. “Sammy kleines, auch wenn du deine Eltern nicht besuchen kannst, du hast sie immer in deinem Herzen bei dir, vergiss das bitte nie.” Ich nickte, denn zu mehr, war ich gerade nicht bereit. Da ich heute alles emotionale hinter mich bringen wollte, führte ich alle zur nächsten U-Bahnstation, ohne zu sagen wo es hinging. Als wir aus der Bahn stiegen, blieb ich für einen Moment stehen. Wie oft, bin ich hier ein und ausgestiegen. Wenn ich zu Freunden gefahren bin, in die Tanzschule und zur Schule. Ich hatte, nachdem ich nach Lima musste, mich bei niemanden mehr gemeldet. Alles was mit New York zu tun hatte, wollte ich einfach nur vergessen und hinter mir lassen. Mittlerweile bereute ich es, denn meine Freunde, konnten nichts für den Tot meiner Eltern. Im Gegenteil, die die ich hatte, versuchten mir zu helfen und ich stieß sie weg. So wie ich es am anfang in Lima getan habe. Noch nicht einmal Tschüss gesagt habe ich, als ich am anfang der Sommerferien nach Lima ging. Ich spürte, wie Mike meine Hand noch fester drückte, wodurch ich aus meinen Gedanken gerissen wurde. Dankend lächelnd, setzte ich mich nun wieder in Bewegung. Gut fünfzehn Minuten dauerte unser Weg, bis wir vor einem Haus stehen blieben. Im Garten, stand ein Dreirad und an dem großen Baum, hing genau noch die Schaukel, die mein Dad, damals für mich angebracht hatte. Ohne groß nachzudenken, ließ ich Mike seine Hand los, öffnete das Gartentor, was immer noch klemmte und lief zu Schaukel. Automatisch, schloss ich die Augen und berührte die Seile. “Höher Daddy.” hörte ich mich in Gedanken rufen. Ich vermochte sein lachen zu hören und meine Mam, die uns rief, das dass Essen fertig sei. Als ich meine Augen wieder öffnete, waren sie mit Tränen gefüllt und eine fremde Frau stand vor mir mit verschränkten Armen. Erst sah sie wütend und misstrauisch aus, doch als sie mir in die Augen schaute, wurde ihr Blick etwas sanfter. “Entschuldigen sie…” stotterte ich. “....aber, aber ich habe hier gewohnt.” Die Frau unterbrach mich, da sie spürte, dass mir das Reden schwer fiel. “Sie müssen nicht weiter reden. Dann sind sie, Samantha Wayland, die Nachbarn, haben mir von ihnen erzählt…..” Ich nickte stumm und eine Träne rollte mir über meine Wange. “......Ich bin Mary, mein Mann und ich, haben das Haus vor achtzehn Monaten gekauft.” “Sie haben es sich hier richtig schön gemacht, selbst das Haus wirkt wie ein anderes.” doch es war kein anderes, es hatte nur einen neuen Anstrich bekommen, von dem Brand, erkannte man nichts mehr. “Innen, hat sich auch vieles getan. Wollen sie es sehen?” kam es schüchtern von ihr. Die Frage überforderte mich und ich schaute hilfesuchend zu Mike und den anderen. “Holen sie sie ruhig rein. Wissen sie, was es mit dem Haus auf sich hat?” “Nein, dass wissen sie noch nicht, doch ich denke sie ahnen es. Nennen sie mich doch bitte Sammy.” “Gut Sammy.” Ich winkte die vier zu mir und sie setzten sich auch sofort in Bewegung. Sofort, stand Mike neben mir, der meine Hand ergriff. “Mary, dass ist meine neue Familie. Mein Dad Mr. Schuester, Mis. und Mr. Chang und mein Freund Mike…..” Verlegen, drehte ich mich zu ihnen um. Noch immer schaute ich in Augen, die so viele Fragen hatten, aber dennoch die Antworten schon wussten. “.....Hier bin ich aufgewachsen.” stammelte ich Monoton, denn ich wollte nicht wieder anfangen zu weinen. “Ich habe Sammy angeboten, dass sie mit rein kommen könnte.” Nun, wandte sich mein Dad an mich. “Kleines, du musst das nicht tun.” “Ich weiß Dad. Doch vielleicht hilft es mir ja.” Ohne noch weiter nachzudenken, nickte ich Mary zu. “Entschuldigen sie das Spielzeug auf dem Boden.” “Kein Problem, das ist nun mal so, wenn man Kinder hat.” sagte nun Julia beruhigend. Es hatte sich wirklich viel verändert, die Wand zur Küche, war verschwunden, die Dielen, hatten einen hellen Anstriche, oder waren neu und das Treppengeländer war nun weiß und nicht mehr dunkelbraun. Alles wirkte hell und freundlich. “Dürfte ich kurz nach oben, mit meinem Dad und Mike?” “Klar, aber bitte nicht in das Zimmer rechts gehen, denn da schläft mein Sohn Elias.” Da wollte ich auch nicht hin, denn da war das Schlafzimmer meiner Eltern, das Zimmer, in dem sie gestorben sind. Mein Weg, führte mich gerade durch, denn dort, lag mein Zimmer. Vorsichtig, als könnte die Klinke zerbrechen, drückte ich sie nach unten. Auch Mary schien das Zimmer als Kinderzimmer zu nutzen. Sofort, als ich in dem Raum stand, ging mein Blick zur Tür, immer noch, befanden sich die Kerben dort, mein Dad, hatte sie wohl tief genug geritzt gehabt. Schmunzelnd, sah ich an den anderen Pfosten, auch da waren schon zwei Striche zu sehen. Ich nahm mein Handy und machte ein Foto von meinen Strichen. “Das, sind meine Kerben. Mein Dad, hat mich immer zum Geburtstag daran gestellt und wir haben immer gestaunt, wie schnell ich einem Jahr gewachsen bin. Das letzte mal, stand ich dort an meinem sechzehnten Geburtstag.” Meine Stimme, wurde brüchig und ich klammerte mich an Mike, der genauso mitgenommen wirkte wie ich. “Wir sollten wieder runter gehen.” sagte meine Dad mit Tränen in den Augen. Sanft gab mir Mike einen Kuss und verließen das Zimmer wieder. Nun saßen wir auf der großen Couch neben Mick und Julia. MAry bot uns etwas zu Trinken an und kam wenig später mit etwas Limonade wieder. “Sammy,.....”sagte sie leise und ich hörte unsicherheit in den nächsten Worten und Mitleid. “...ich weiß, das das gerade eben schon schwer genug für dich war. Doch als mein Mann und ich hier renoviert und umgebaut haben, haben wir etwas unter den Dielen hier im Wohnzimmer gefunden. Ich bin gleich wieder da!....” sagte sie, stand auf und verschwand in das Zimmer, welches das Arbeitszimmer von meinem Dad war. Als sie wieder zu uns kam, hielt sie eine Holzschatulle mit Messingapplikationen in ihren Händen. Beim genaueren Hinschauen, erkannte man, das sich zwischen den Applikationen meine Initialien befanden. “....Die, haben wir gefunden, wir haben es nicht übers Herz gebracht sie wegzuschmeißen. Denn wir hatten fest damit gerechnet, dass du eines Tages, hier auftauchen würdest. Schaue dir den Inhalt, aber bitte nicht alleine an.” “Das werde ich nicht…....” flüsterte ich nun fast. “....Danke, können wir gehen.” kam es nun panisch von mir, denn ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ich verabschiedete mich nur kurz von Mary und verließ Fluchtartig das Haus und das Grundstück. Vor dem Gartentor, barch ich weinend in den Armen von Will zusammen. “Warum tut es noch so weh Dad? Sie fehlen mir so!.......” Er sagte nichts, sondern wiegte mich einfach nur hin und her. “....Ich hab dich so lieb Dad.” schniefte ich. “Ich dich auch kleines.”  Für heute war ich fertig, eigentlich, wollte ich nur noch ins Appartement, doch ein Milchshake bei Henrys, würde uns allen bestimmt gut tun. Im Diner, sah ich gleich zwei mir bekannte Gesichter, ich lief sofort mit einem schlechten Gewissen auf die beiden zu. “Sarah, Ryan!” “Sammy, was machst du denn hier?” Sarh, war hier meine beste Freundin und Ryan mein Ex-Freund. Drei Monate waren wir zusammen, doch als ich erfuhr, dass ich nach Lima ging, machte ich mit ihm Schluss. Sofort, nahmen mich beide in die Arme. “Ich zeige meiner Familie New York! Seid ihr mir böse, dass ich einfach so gegangen bin?” “Nein, wer weiß, wie wir gehandelt hätten.” sagte Sarah. “Sammy, du siehst noch genauso gut aus wie früher.” versuchte Ryan mit mir zu flirten. “Danke.” sagte ich leicht rot werdend. Mike hörte die Worte und ergriff sofort meine Hand und funkelte Ryan etwas böse an. Ich stellte alle vor und wir setzten uns an einen der Tische. “Wie geht es dir in Lima?” ein lächeln, bildete sich sofort auf meinen Lippen. “Seitdem ich die vier hier habe, sehr gut.” Gut zwei Stunden redeten wir, Mike schwieg größtenteils. Zurück im Appartement, verzog sich jeder erst einmal in sein Zimmer, war es doch für jeden etwas viel heute. Mike stand am Fenster und dachte nach, ich trat an ihn heran und umfasste ihn von hinten. “An was denkst du Engel?” “An Ryan sein Kompliment und deine Reaktion. War da mal was zwischen euch?” Nun, stellte ich mich vor ihm um ihm genau in die Augen zu schauen. “Ja, drei Monate, ich habe ihm verlassen, als es für mich nach Lima ging…...” Nun machte er ein etwas zerknirschtes Gesicht. “....Bist du etwa Eifersüchtig?” musste ich sofort etwas schmunzelnd fragen. “Etwas.” gab er ehrlich zu. “Du bist süß Engel. Aber der Ryanzug, ist schon lange abgefahren. Ich liebe dich, nur dich.” hauchte ich fast. “Ich bin nicht süß.” “Oh doch.” “Bin ich nicht…..” kam es nun gespielt schmollend. Dann schnappte er mich, schmiss mich aufs Bett, setzte sich auf mir und fing an mich abzukitzeln. “Bin ich immer noch süß.” sagte er lachend. Vor lauter lachen, konnte ich nur nicken. “Mike…..Luft…” Er hörte auf und grinste mich nur breit an. “Ich liebe dich so sehr Tiánmì de.” “Ich dich auch.” hauchte ich und kuschelte mich an ihm. Lange dauerte es nicht und ich schlief. Erst als es an der Tür klopfte und es draußen schon dunkel war, wurde ich wach, Mike war auch eingeschlafen. Dann, steckte mein Dad, seinen Kopf in die Tür. “Ich glaube, wir sollten langsam alle mal etwas Essen, ich habe Chinesisch für uns bestellt.” So standen wir auf, während des Essens, lachten wir viel. Immer wieder, versuchten wir meinem Dad zu zeigen, wie man mit Stäbchen isst, doch es klappte nicht. Als wir alle schon fast aufgegessen hatten, gab er es auf und holte sich eine Gabel. “Da verhungert man ja. Ich zumindest.” Und wir fingen wieder an zu lachen. “Ja, lacht ihr nur.” sagte er spielend schmollend. “Ach Dad, irgendwann lernst du es auch noch.” sagte ich, während ich mir das lachen verkniff. Nach dem Essen, gingen wir ins Wohnzimmer, dort auf dem Tisch, stand die Schatulle und ich wurde sofort wieder ernst. “Willst du sie aufmachen kleines?” “Nein, nicht hier in New York. Ich will sie in Lima öffnen und euch alle an meiner Seite haben.” versuchte ich zu lächeln. “Wir werden bei dir sein, egal wann es sein wird. “Ich bin so froh euch zu haben.” sagte ich nun und wir alle, umarmten uns. Mittlerweile, hatten wir Mittwochmorgen, die Nacht, schlief ich so gut wie gar nicht. Dadurch, fand auch Mike nicht so wirklich Ruhe, was mir so unendlich leid tat. So standen wir früh auf und machten für unsere Eltern ein leckeres Frühstück mit Rührei und Speck. “Was willst du heute machen?” fragte mich mein Dad. “Ich wollte zur Tanzschule” Zwei Stunden später, standen wir im Vorraum. “Sammy?” “Ja Monique, ich bin es.” Sofort, fiel sie mir in die Arme. “Abby, hat gerade noch Schüler, ist aber gleich fertig. Sie ist in Saal C.” Ich nickte und wir gingen die leicht gewendelte Treppen nach oben und setzten uns auf die Stühle. Nicht lange und die ersten Schüler, kamen heraus gestürmt, sie schienen nicht älter als zehn zu sein. Ich schmunzelte, als auch sie sich nicht daran hielten, die Tür der Umkleide, leise zu schließen. Will, betrat als erstes den Saal. “Will Schuester, ich glaube es ja nicht.” “Abby Road, man, wie lange ist das denn jetzt schon her?” “Fast zwanzig Jahre.” schmunzelte Abby, dann erblickte sie mich. “Sammy.” verwundert, blickte ich zwischen meinem Dad und Abby hin und her, ihre Augen glitzerten. Und sie konnte nicht anders, als mich in ihre Arme zu ziehen. “Ihr kennt euch.” fiel es Abby nun wie Schuppen aus den Haaren. Alle stellten sich vor und wir setzten uns auf den Boden. Sofort fing Will an zu erzählen. “Wow, ich ziehe den Hut vor dir. Tanzt du noch Sammy?” “Ja, das tue ich noch.” Ihre nächste Frage, war ihr unangenehm “Sammy, darf ich sehen, was für Fortschritte du gemacht hast?” Ich nickte und flüsterte meinem Dad etwas zu, sofort ergriff ich Mike seine Hand. So wie wir in Position standen, startete mein Dad auch schon das Lied Valerie, hier hatten wir genug Platz um auch die Akrobatik mit einzubauen. Zufrieden setzten wir uns nach dem Tanz zu der staunenden Abby. “Seit wann, beherrschst du Paartanz. Hier hast du dich strikt dagegen gewehrt. Ihr ward fantastisch.” Mit roten Wangen, schaute ich sie nun an. “Seit ich in Lima, den New Directions beigetreten bin. Mike, hat mir alles beigebracht und das in wenigen Monaten.” lobte ich meinen Freund. “Alle Achtung, aus dir wird bestimmt mal ein hervorragender Tanzlehrer.” Danke Abby. Sammy und ich, haben auch schon an einem Turnier teilgenommen. Und naja, wie soll ich sagen, von sechzehn Plätzen, sind wir erster geworden.” “Ich bin stolz auf dich Sammy, ich wusste schon immer, dass das, was du uns hier gezeigt hast, nicht alles war. In dir schlummert noch so viel.”  Noch lange redeten wir, bis die nächsten Schüler auf dem frühen Nachmittag kamen. “Woher kennst du Abby?” musste ich meinen Dad sofort fragen, als wir draußen waren. “Als ich damals anfing, für die Musicals vorzutanzen und vorzusingen, lernte ich sie in einem kleinen Tanzstudio kennen, sie brachte mir viel bei. Doch leider, haben wir uns irgendwann aus den Augen verloren.” schmunzelnd, schaute ich ihn nun an. “Vielleicht hätten wir uns auch schon eher kennen gelernt.” Bis Samstag Abend, verging die Zeit sehr schnell. So viel schauten wir uns an, da waren die Freiheitsstatue, der Times Square, das Empire State Building, die Wall Street und den Ground Zero. Samstag Abend, saßen wir wieder bei Gino. “Sammy Bella, ich habe die Bilder fertig. Hier sind sie.”  er überreichte mir einen Umschlag, den ich mit zitternden Händen aus seinen Händen nahm. “ Danke Gino. Was bekommst du dafür?” “Nur ein Versprechen, dass du mit diesem netten jungen Mann alt und glücklich wirst und wenn ihr dann irgendwann verheiratet seid, ihr den guten alten Gino besucht.” sofort wurde ich rot. “Das werden wir tun.” “Du glaubst mir nicht Bella. Das was da zwischen euch liegt, ist liebe, aber unbeschreibliche Liebe, die man nicht in Worte fassen kann. Mike…..” schaute er ihn nun an. “....Tue meiner Sammy Bella, bitte nie weh. Sei immer offen mit ihr und vorallem ehrlich.” “Diesen Fehler, werde ich nicht noch einmal begehen, ich habe ihr leider schon zwei mal weh getan, doch noch einmal, werde ich den Fehler nicht machen.” sagte Mike verträumt, als er mich anschaute und mir einen sanften Kuss gab. Bis weit nach Mitternacht, blieben wir noch bei Gino. Er hatte so viel über meine Kindheit zu erzählen, dass es manches mal peinlich war. Selbst das Essen, ließ er uns nicht bezahlen. Auch wenn die Tage, sehr emotional waren, genoss ich sie und was soll ich sagen, New York, fehlte mir doch irgendwo. Aber das war Vergangenheit, meine Zukunft, lag in Lima, mit meiner Familie und hoffentlich noch sehr lange mit Mike an meiner Seite. Als wir auf dem Sonntagabend unser Haus aufschlossen, fielen wir nur so in die Betten. Am Montag, lag uns die Woche immer noch in den Knochen, so dass wir einen Faulenzertag machte und Abend etwas grillten. Da es heute so heiß war, hatte mein Dad sogar den etwas größeren Pool am Morgen aufgestellt und mit Wasser vollaufen lassen. 

Wenn die Seele ein zu Hause findet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt