Wenn die Seele ein zu Hause findet

114. Will

Am späten Nachmittag, schloss ich die Haustür auf, ich war länger Unterwegs als ich gedacht habe. “Ich bin wieder da kleines. Entschuldige, dass es so lange gedauert hat, doch ich habe erreicht, dass Sam auf der Schule bleiben kann.” brüllte ich, doch ich bekam keine Antwort, was ungewöhnlich war. Als ich mich nach unten beugte um meine Schuhe zu öffnen, sah ich etwas, was mein Atem zum stocken brachte. Ich unterbrach mein Vorhaben und nahm die Fotos hoch, jedes einzelne schaute ich mir an. Sam und Sammy in einer Umarmung, beide vor ihrem Bett sitzend, wobei er seinen Kopf auf ihrer Schulter hatte, ich brauchte nicht mehr zu sehen und wusste wie für einen außenstehenden die Fotos aussehen mussten. Nun wich mir sämtlich Farbe aus dem Gesicht und ich konnte mir denken, was sich hier abgespielt haben muss. Ein flaues Gefühl machte sich in meinem Magen breit und mein Hunger, den ich bis gerade eben noch hatte, war wie weggeblasen. Automatisch trugen mich meine Beine in Sammy ihr Zimmer, sofort fiel mein Blick auf den zerbrochenen Bilderrahmen an der Erde. Mein ungutes Gefühl wurde noch schlimmer und ich machte mich auf die Suche nach irgendetwas, denn Sammy schien nicht da zu sein. Doch wie sonst üblich, lag noch nicht mal ein Zettel in der Küche und auch in den anderen Räumen nicht, ihren Schlüssel, hatte sie auch nicht mit bei. “Bleib ganz ruhig Will.” sagte ich zu mir, denn ich hatte Angst, dass sie sich etwas antun könnte. Ich setzte mich, auch wenn es mir schwer fiel im Wohnzimmer auf die Couch und rief sofort bei den Changs an. “Ist Sammy bei euch.” kam es aufgeregter, als ich eigentlich wollte. “Nein wieso?” Ich atmete tief durch und fuhr mir mit meiner freien Hand über mein Gesicht. “Sie ist verschwunden und hat auch nichts da gelassen. Sie hat noch nicht einmal ihren Schlüssel bei. Das einzige, was ich vorgefunden habe, war Chaos. Mike und sie, müssen sich wohl mächtig in der Wolle gehabt haben.” Ich erzählte, was ich vorgefunden habe. Julia schien genauso mit dem Kopf zu schütteln wie ich und auch in ihr, machte sich sofort Sorge breit. “Will, wenn sie sich melden sollte. melde ich mich sofort bei dir.” versicherte sie mir. “Danke, ich werde gleich mal Mike anrufen, vielleicht weiß er etwas.”