Mike wieder so nah zu sein, tut gut. Es hatte mir gefehlt, er hatte mir gefehlt, seine Stimme, seine Augen und das Gefühl sich geborgen zu fühlen. “Sammy, seit wann sagst du zu Will Dad?” fragte er mich halb kauend. “Wie, du redest mit vollem Mund? Hast ganz schön viel verlernt in den Wochen.” schmunzelte ich. “Oh. Tut mir leid, kommt nicht wieder vor.” tat Mike verlegen. “Schon gut. Will nenne ich jetzt schon eine ganze Weile Dad, das Verlangen hatte ich eigentlich schon nachdem wir in der Karaokebar zusammen gesungen haben, doch es fehlte noch der passende Augenblick. Als mein Dad mich auffing, weil ich total fertig war, habe ich es einfach gesagt und es fühlt sich so richtig an.” schwärmte ich. “Man sieht es in deinen Augen.” Es dauerte nicht lange und Will stand im Zimmer um mich abzuholen. “Na ihr beiden. Alles geklärt?” kam es erwartungsvoll. “Ich denke schon. Zumindest so weit, dass Sammy kein reißaus mehr von uns nimmt.” grinste Mike. “Tut mir ja leid.” “Ich warte draußen kleines.” Ich nickte, Will verabschiedete sich von Mike und ging dann vor die Tür. “Kommst du morgen wieder?” angst lag in seinen Augen und seiner Stimme. “Das werde ich Mike.” Ich stand auf, gab ihm einen Kuss auf die Wange, lächelte ihn noch einmal an und ging dann. Es fiel mir schwer zu gehen, am liebsten wäre ich hier geblieben. “Wir werden zu Hause auch noch reden müssen.” “Ich weiß Dad. Haben wir noch einen kleinen Moment? Ich muss die Schwester noch etwas fragen.” Will nickte und ich lief zum Schwesternzimmer. “Was kann ich für dich tun?” fragte eine Schwester freundlich. “Ich wollte nur fragen, ob Michael Chang jr. alles Essen darf?” “Ich schau mal…..” Sie ging an den Wagen, in dem sich die Akten befanden und zog Mike seine heraus. “.....Ja, darf er, hier steht nichts.” “Gut, danke ihnen.” So lief ich wieder zu Will. Im Auto, herrschte erst einmal schweigen, das sich bis zu Hause hin zog. Auf der Couch, fing Will an zu reden. “Tue so etwas bitte nie wieder, einfach abhauen. Ich dachte, wir sind mittlerweile so weit, dass wir über alles reden können. Sammy du bist nicht mehr alleine, ich bin nicht Max und Bea. Mir kannst du vertrauen.” sagte er mit glitzernden Augen. “Ich weiß Dad. Nur ich konnte mir nicht mehr vertrauen. Ich dachte ich hatte das verdient, alles und jeden von mir zu stoßen. Ich weiß wie blöd das jetzt klingt. Nur ich habe mir eingeredet, dass ich niemanden gut tue. Jetzt weiß ich, dass dies, totaler Quatsch war und ist. Jetzt, werde ich mich nicht mehr zurückziehen, von niemanden, ich habe es Mike versprochen.” Dann umarmte ich meinen Dad. “Das freut mich. Mike hat die Woche ganz schön gelitten, immer wenn die Tür aufging, hatte er gehofft, dass du es wärst.” setzte er noch hinterher. “Nicht nur Mike hat gelitten, ich auch. Ich kann nicht mehr ohne ihn, er ist mir so wichtig geworden. Wenn er gestorben wäre, hätte es mir genauso den Boden unter den Füßen weggerissen, wie bei meinen Eltern, aber ob ich mich davon erholt hätte, weiß ich nicht.” “Irgendwann vielleicht. Doch darüber wollen wir nicht nachdenken, denn Mike lebt.” “Ja das tut er…...” sagte ich lächelnd. “....Dad, kann ich morgen zehn Dollar haben? Ich wollte was für Mike und mich morgen besorgen.” “Klar, ich gebe sie dir gleich, nicht dass wir das vergessen.” Am nächsten Tag nach der Schule, lief ich erst einmal zur Pizzeria und dann zum Diner. Als ich dann bei Mike im Zimmer stand, bekam er große Augen. “Sammy, du bist ein Engel. Pizza und Milchshakes.” Ich näherte mich seinem Bett, stellte erst einmal alles auf seinen Nachttisch und begrüßte ihn erst einmal. Heute war er derjenige, der mir einen Kuss auf die Wange gab. Sofort ergriff er den Milchshake, schloss die Augen und trank genüsslich einen Schluck. “So etwas leckeres habe ich noch nie getrunken.” ich musste automatisch lachen. “Du bist echt ein Spinner.” er stellte den Milchshake ab und tat so als würde er schmollen. “Ich bin kein Spinner.” Ich weiß nicht aus welchen Impuls ich in der nächsten Sekunde handelte, doch ich beugte mich vor und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. “Manchmal……” stotterte ich jetzt. “.....Wir sollten die Pizza essen, bevor sie noch ganz kalt ist.” kam es genauso stotternd über meine Lippen. “Das sollten wir.” flüsterte Mike. Viel bekam ich von der Pizza nicht ab, doch das störte mich nicht. Als alles leer war, kam die Schwester rein. “Na da hat es sich aber einer gut gehen lassen…..” hastig nickte Mike. “....Schaffst du es kurz aufzustehen, ich würde gerne dein Bett aufschütteln?” “Ich helfe ihm.” sagte ich etwas verlegen. Mike schlug die Decke zurück und ich sah, dass er die Jogginghose trug, die er meist zum Tanzen an hatte. Vorsichtig ließ er seine Beine baumeln und ich hielt ihn an seinen Händen, er stand auf und suchte sofort Halt bei mir. So dicht standen wir beide lange nicht mehr voreinander. Sofort, schauten wir uns tief in die Augen, mein Herz fing an zu rasen und ich musste schwer Schlucken. “Fertig du kannst dich wieder hinlegen.” Mike nickte wie in Trance und setzte sich wieder auf die Bettkante, legte sich wieder hin und deckte sich wieder zu. “Danke Mike.” hauchte ich. “Wofür?” flüsterte er genauso leise zurück und ich senkte den Kopf. “Das du mich nicht von dir gestoßen hast.” Mike legte seinen Zeigefinger unter mein Kinn. “Schau mich an Sammy……” vorsichtig schaute ich ihn an. “.....Warum sollte ich? Vorallem könnte ich das auch gar nicht. Das was du mir bedeutest Sammy, so viel hat mir noch nie jemand bedeutet, außer meine Eltern. Das was seit Monaten zwischen uns liegt, ist etwas besonderes. Ich weiß zwar noch nicht wo es uns hinführen wird, doch wir werden es gemeinsam herausfinden.” Nun legte er seine Hand an meine Wange und schaute mir wieder tief in die Augen. Unsere Köpfe näherten sich, doch dann ging wieder die Tür auf und seine Mam stand im Zimmer. “Sorry, dass ich einfach rein platze.” “kein Problem Mam. Sammy hat mir Pizza mitgebracht.” “Das ist lieb. Ähm, ich wollte dir nur bescheid sagen, dass wir es heute Abend nicht schaffen vorbei zu kommen, dein Dad hat kurzfristig ein Termin zu einem Geschäftsessen bekommen und da soll ich mit. Bist du uns Böse?” fragte Julia verlegen. “Nein, warum sollte ich. Vorallem bin ich ja nicht alleine.” grinste Mike. “Gut, dann sind wir morgen früh sofort bei dir.” Julia verabschiedete sich von ihrem Sohn und wir waren alleine. “Sammy, liest du mir weiter aus Harry Potter und der Feuerkelch vor?” Ich nickte, deutete ihm an Platz zu machen und legte mich neben ihm. Mit meinem Kopf auf seiner Schulter, fing ich an zu lesen. Mike seine Blicke, machten mich nicht nur einmal nervös. Während ich ihm vorlas, merkten wir gar nicht wie die Zeit verrann, bis mein Handy kurz piepte. “Das ist mein Dad, ich soll langsam nach Hause kommen.” schmunzelte ich. “Wieso, wie spät ist es?” “Fast um neun.” grinste ich. “Oh. Dann melde dich aber, wenn du zu Hause bist, denn das wird ja auch nicht vor zehn sein.” hörte ich doch die Sorge in seiner Stimme. “Mach ich.” Er legte eine Hand an meine Wange, wieder verhakten sich unsere Augen ineinander. Dieses mal, stürmte keiner ins Zimmer. Unsere Köpfe kamen sich immer näher, bis ich seinen und er meinen Atem auf den Lippen spürten. Kurz hielten wir noch einmal inne, alles in mir kribbelte. Wir schlossen beide unsere Augen, überwanden die letzten Millimeter und hauch zart, berührten sich unsere Lippen. “Bis morgen Mike.” hauchte ich gegen seine Lippen wie in Trance. “Bis morgen und meld dich wenn du zu Hause bist.” Ich nickte, gab ihm noch einen kurzen Kuss auf die Lippen und ging dann.
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Wenn die Seele ein zu Hause findet
FanfictionSammy ist ein sechzehn jähriges Mädchen, was durch einen Schicksalsschlag, ihr altes Leben, komplett hinter sich lassen musste! Doch so richtig Ruhe fand sie erst viele Monate später! Lasst euch einfach überraschen! Am Anfang denkt man es ist eine...