Wenn die Seele ein zu Hause findet

167. Mike

Die Tage vergingen so schnell, jetzt hatten wir nur noch eine Woche Ferien und die Schule startet wieder. Heute bekamen meine Eltern und ich einen Mitbewohner, jahrelang hat er in Berlin gelebt, doch nun zieht es ihn wieder zurück in die USA. Ich selbst, hatte ihn nur ein paar mal gesehen, zu irgendwelchen Familienfeiern. Um neun standen wir am Flughafen, ich habe darauf bestanden, dass Sammy mitkommt, denn sie gehörte auch zur Familie und sie sollte eine mit der ersten sein, die meinen Cousin Wailam kennen lernt. Ein Glück landete der Flieger pünktlich, so brauchten wir uns hier nicht die Beine in den Bauch zu stehen. Gute zwanzig Minuten, nachdem der Flieger gelandet war, sahen wir ihn schon kommen. “Hey Wailam!.....” begrüßten ihn meine Eltern. “...Wie war der Flug?” “Leider sehr lange. Mike, lange nicht gesehen.” “Stimmt…” kurz umarmten wir uns. “....Darf ich dir meine Freundin Sammy vorstellen.” Höflich wie immer, reichte Sammy ihm ihre Hand. “Nett dich kennen zu lernen!” “Freut mich auch. Mike sagt du kommst aus Berlin!” fing sie sofort mit ihm Gespräch an. “Ja, nur da musste ich jetzt weg, da sie das Wohnheim geschlossen haben indem ich gewohnt habe und da ich eigentlich immer wieder in die USA zurück wollte, war das die Gelegenheit.” “Wie ist Berlin so?” “An den Randbezirken ganz ruhig und in der Stadtmitte, würde ich sagen, so wie in New York, laut und hektisch. Ich hab ein paar Bilder, die können wir uns gerne anschauen.” “Das würde mich freuen.” Ich lief hinter den beiden und musste einfach nur schmunzeln, sie unterhielten sich, als würden sie sich schon Jahre kennen. “Mike hat echt nicht übertrieben, du scheinst echt nett zu sein.” “Wailam…” unterbrach ich nun meinen Cousin. “Was Mike, darf ich ihr so etwas nicht sagen, dass du von ihr geschwärmt hast.” “Ja….” sagte ich mit zusammengepressten Zähnen. “....Bei jedem anderen, hätte ich jetzt gedacht, er würde meine Freundin anbaggern, zum Glück brauche ich mir bei dir da keine Sorgen zu machen.” nun schien meiner Süßen die Erleuchtung zu kommen. “Ah, du hast nicht so viel mit Mädchen am Hut.” nein nicht wirklich, senkte er den Kopf. “Hey Wailam, bei Sammy brauchst du dir da keine Gedanken machen. Sie hat da keine Vorurteile, im Gegenteil, zu unseren besten Freunden, gehört ein schwules Pärchen und der Bruder ihrer besten Freundin, ist auch nicht so wirklich an Mädchen interessiert.” “Gut, ich bin da nur etwas vorsichtig, ich habe auch schon andere Erfahrungen gemacht.” ich sah wie Sammy mit dem Kopf schüttelte. “Ich verstehe das nicht, soll doch jeder so leben wie er will. Sich in dem Menschen verlieben, der zu einem passt. Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter.” “Nein, aber manche sind da hängen geblieben und sind so etwas von Homophob, das geht gar nicht.” gab Wailam meiner Freundin recht. “Engel, was hältst du davon, dass wenn wir uns nachher mit Angi treffen, Wailam einfach mitnehmen? Dann lernt er schon mal das Diner kennen und ein paar Freunde von uns.” “Das ist eine super Idee Süße.”