74. Sammy - Eine Woche mit Freunden

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Die Wochen zogen dahin. Mike sein Zustand war stabil, es gab keine Komplikationen mehr. Mit den Schwestern, verstand ich mich immer besser und auch die Physiotherapeuten waren alle nett. Sie zeigten mir, wie ich Mike seine Gelenke durchbewegen konnte, dass sie nicht steif werden würden. Jeden Tag, machte ich mit ihm diese Übungen, morgens der Therapeut, Mittags, bevor ich ging, machte ich es und Abends die Changs. Den Stein der Weisen, hatte ich ihm schon komplett vorgelesen und die Kammer des Schreckens, hatte ich auch schon zur hälfte mit ihm durch. Gut zweieinhalb Wochen, waren jetzt noch Ferien,danach ging die Schule wieder los. Immer noch wusste keiner weiter, was mit Mike passiert war. Die Nachmittage, verbrachte ich entweder mit Kurt, Blaine und Angi, oder mit meinem Dad, sie verstanden es wirklich mich abzulenken. Doch das keiner davon wusste, sollte sich heute ändern. Von Puck, bekamen wir alle eine WhatsApp, er wollte sich mit uns uns im Diner treffen. Die die da waren, fanden sich auch sofort ein. Das waren Sam, Angi, Simon, Mercedes, Finn, Kurt und Blaine. “Wo hast du Mike gelassen?” fragte Puck mich sofort. “Das erkläre ich euch gleich!” sagte ich monoton. “Schaffst du das Sammy?” fragte Kurt besorgt. “Ich denke schon. Ich bin ja nicht alleine. Hab ja liebe Freunde um mich.” Als alle ihren Milchshake hatten, stellte ich mich vor den Tisch. Wir saßen heute an dem einzigsten großen hier in diesem Diner. “Bevor ich euch erkläre wo Mike ist, muss ich mich bei den Leuten entschuldigen, die es jetzt erst erfahren. Doch wir hatten alle keinen Nerv dafür, euch zu informieren und wenn ich es euch erzähle wisst ihr vermutlich warum und könnt uns verstehen. Am ersten Tag der Ferien, ist Mike von einem Auto angefahren worden. Er liegt seitdem im Koma, es gab schon einige Komplikationen, doch momentan, geht es ihm gut. Jeden Tag, bin ich bei ihm, genauso wie seine Eltern und mein Dad.” Alle schauten mich geschockt an. “Hat er sonst noch irgendwelche verletzungen?” fragte Puck besorgt. “Nein, nur die Kopfwunde und ein paar Prellungen.” “Nur wie konnte das passieren, Mike ist doch immer so vorsichtig.” Nun schluckte ich und meine nächste Antwort war fast nur ein flüstern. “Er hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet, denn das Auto, ist auf mich zu gefahren.” Mehr schaffte ich nicht zu sagen, kamen doch wieder meine Schuldgefühle hoch. Kurt wusste was ich dachte. “Samy, dich trifft keine Schuld, es war ganz allein Mike seine Entscheidung dich wegzuschubsen und du weißt, dass er es immer wieder machen würde. Diese Schuldgefühle, kannst du nicht gebrauchen Schätzchen, denn wenn Mike wieder wach werden sollte, wird er dich brauchen.” “Ich weiß Kurt.” Dann folgte eine Gruppenumarmung, die mir sowas von gut tat. “Knuddel Mike von uns ganz lieb, wenn du wieder zu ihm gehst.” “Mache ich.” Nun fing Puck an zu reden. “Auch wenn es gerade vielleicht nicht passt und dir Sammy bestimmt nicht, würde ich gerne mit euch einen Campingausflug machen, zu dem See, wo wir schon einmal waren. Nächste Woche, von Montag bis Sonntag.” Unschlüssig, schaute ich Puck an. “Ich weiß nicht.” “Komm schon Sammy, dir tut das bestimmt auch gut.” Puck hatte recht, doch würde ich es schaffen, Mike alleine zu lassen und wenn ja in irgendeiner Weise abschalten können.  “Ich sag erst einmal zu Puck.” nun grinste er mich an. “So ist richtig.” Auch die anderen sagten zu, ich musste dringend nachher mit Will reden. Im Diner, wurde es noch richtig lustig. Kurt und Blaine, brachten mich noch nach Hause und dann setzte ich mich auch sofort zu Will. “Dad.” “Was los kleines?” “Puck hat für nächste Woche einen Campingausflug geplant und alle sagen ich soll mit fahren. Das würde mir gut tun.” kam es unschlüssig von mir. “Sie haben recht kleines. Du bist stets und ständig im Krankenhaus bei Mike, machst dir selbst Nachmittags Gedanken und da kannst du vielleicht mal richtig abschalten, zumindest etwas. Fahr mit kleines.” sprach er mir ins Gewissen. “Ich weiß nicht. Was ist wenn etwas mit Mike ist in der Zeit. Ich wieder komme und er…” Ich beendete den Satz nicht denn nur schon der Gedanke tat weh, das er sterben könnte. “....Oder er wird wach und fragt nach mir.” “Stopp kleines. Wir bleiben auf alle Fälle im Kontakt und wenn sich irgendetwas zum negativen ändern sollte, rufen wir dich sofort an oder ich hole dich dort persönlich ab.” “Okay, ich fahre mit.” kam es nun etwas lächelnd von mir. Der Rest der Woche, verging leider viel zu schnell. Am Sonntag war ich selbst Nachmittags noch bei Mike. Ich hatte ihm schon erzählt, dass ich Campen gehe mit den anderen. Bevor ich mich von Mike heute verabschiedete, ließen mich die Changs mit ihm alleine. “Ich muss gleich gehen Engel, du wirst mir die Woche fehlen. Doch alle meinen, es würde mir gut tun, mal eine andere Luft zu schnuppern, außer Krankenhausluft. Dennoch ist mir nicht wohl bei der Sachen, aber das weißt du ja schon. Bau mir bitte kein Müll in der Zeit, du weißt was du mir bedeutest, zumindest zum Teil. Dich zu verlieren, wäre mit das schlimmste in meinem Leben. Vergiss bitte in der Zeit nicht wie sehr ich dich lieb habe…...” Ich gab ihm dieses mal ein Kuss auf die Stirn und auf seine Wange. “.....Bis nächste Woche Engel.” Die Nacht schlief ich kaum und die zwei Stunden am Morgen, bis Puck mich abholte, vergingen auch sehr langsam. Meine Gedanken waren bei Mike und ich hoffte wirklich, dass die Woche gut verlaufen würde. “Hey Sammy.” Puck begrüßte mich mit einer Umarmung, nahm meine Tasche und mein Zelt und packte alles bei sich auf die Ladefläche. “Hey Puck.” “Kopf hoch Sammy, mit Mike, wird alles gut gehen. Wir holen jetzt Finn und T.T. ab und dann fahren wir zum See.” Mit den anderen, würden wir uns dort treffen. Wieder hier zu sein, fiel mir etwas schwer, war doch das letzte mal Mike mit bei. “Soll ich dir helfen beim Zelt aufstellen?” fragte mich Sam ganz lieb. “Ja bitte.” Nachdem das Zelt stand, setzte ich mich mit Sam auf den Steg. “Du siehst fertig aus Sammy!” “Das bin ich auch. Die Sache mit Mike, schlaucht ganz schön. Alles sagen ich habe keine Schuld, doch ich werde das Gefühl nicht los. Noch nie in meinem Leben, bin ich ohne zu schauen über die Straße gelaufen und nun so etwas. Ich hätte darunter liegen sollen, nicht Mike.” senkte ich sofort den Blick. “Hey, höre auf damit. Du bedeutest Mike so viel, dass er dies immer wieder machen würde. Er will dich genauso wenig verlieren, wie du ihn.” versuchte Sam mich zu beruhigen. “Aber was ist, wenn ich ihn verliere. Das würde ich nicht verkraften.” Sam zog mich in seine Arme und beruhigte mich. “Ich weiß. Denk immer daran, das Mike ein Kämpfer ist.” So ließ Sam mich alleine, die restlichen Zelte, wurden aufgestellt und ich hing noch etwas meinen Gedanken hinterher. “Dammy, kommst du mit ins Wasser?” “Nein Mercedes, im Moment nicht, nachher vielleicht.” So beobachtete ich lieber die anderen im Wasser, doch das tat mir gar nicht gut, so setzte ich mich lieber ans Lagerfeuer. Nach und nach kamen auch die anderen. Angi wich mir nicht von der Seite, worüber ich mehr als froh war. Als es dunkel wurde, stimmten wir gemeinsam ein paar Lieder an und Puck gab, bevor wir alle in unsere Zelte verschwanden noch ein paar Witze zum besten. Ich musste zugeben, dass ich die Nacht mal wieder ohne Probleme durch geschlafen habe. Am Morgen war ich die erste die wach war, ich zog mir meinen Bikini an und verschwand erst einmal ins Wasser. Es war jetzt schon mächtig warm draußen. So wie ich die ersten aus ihre Zelte kam sah, verließ ich das Wasser. Der Vormittag flog nur so an uns vorbei. Als wir es alle etwas ruhiger angehen lassen wollten, schnappte ich mir mein Handy, setzte mich auf die Treppe des Hauses und rief erst einmal Julia an. “Ich hoffe ich störe gerade nicht?” “Nein, ich bin gerade in der Caféteria und hole mir einen Kaffee. Wie ist da Zelten?” fragte Julia neugierig. “Es ist toll, heute morgen gleich nach dem aufstehen, war ich sogar schon schwimmen. Wie geht es Mike?” brannte es mir unter den Nägeln. “Dem geht es gut. Doch du sollst die Woche abschalten und nicht nur an Mike denken.” “Das tue ich Julia, doch ich muss wissen wie es ihm geht, sonst fange ich Abends nur an zu grübeln.” musste ich ihr ehrlich zugeben. “Da hast du auch wieder recht. Nachher kommt Will und liest Mike weiter vor, du hattest ihm ja das Buch da gelassen.” ein lächeln schlich sich auf meine Lippen. Dann setzte sich Angi neben mich. “Ja, das hatte ich. Drück ihn ganz lieb von mir und Mike auch ja.” “Mach ich Sammy und nun gehe weiter deine Woche genießen.” “Das werde ich. Kann ich dich morgen um die Uhrzeit vielleicht wieder anrufen?” Als sie es mir bejahte, verabschiedeten wir uns.

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