SILBERNE MONDTRÄNEN PERLEN an deinem Panoramafenster hinab. Sie peitschen gegen das Glas und fließen in Flüssen wieder herunter. Du windest dich zwischen den vielen Decken und Kissen in deinem Bett, dir ist viel zu warm, auch, wenn es draußen furchtbar kalt sein muss.
Seitdem du mit Bucky vor einigen Tagen in das neue Apartment gezogen bist, dreht er nachts heimlich die Heizung hoch und wickelt dich in mindestens drei Decken ein. Seine Ausrede ist, dass ihm selbst kalt ist, doch du siehst, wie er sich auszieht, wenn er denkt, du würdest schon schlafen. Wenn du ihn dann fragst, wieso er am nächsten Morgen nichts mehr anhat, hat er meist keine andere Antwort darauf als aufzustehen und dich so zum Schweigen zu bringen.
Langsam öffnest du deine Augen, sie schmerzen, und schaust auf dein Handy auf dem Nachttisch. Vier Uhr dreiundzwanzig.
Du seufzt.
Neben dir schnurrt eure weiße Katze leise, sie liegt eingekringelt zwischen dir und deinem Freund, ihre Augen öffnen sich auch langsam, sie gähnt.»Entschuldige, Alpine«, krächzt du leise, lächelst sanft, streichst ihr über den Bauch, als sie sich auf den Rücken dreht und ihre Pfoten nach dir ausstreckt, »Ich wollte dich nicht wecken.«
Schmatzend macht das Kätzchen einen Katzenbuckel und kringelt sich wieder ein.
Dein Lächeln wird noch breiter, als dein Blick auf Bucky fällt, der friedlich neben Alpine schläft. Mal wieder ohne Shirt, doch das stört dich nicht im Geringsten. Seine sonst so wachen Augen sind geschlossen, seine rosa Lippen leicht geöffnet, seine noch vom Sommer gebräunte, vernarbte Brust hebt und senkt sich rhythmisch.
Du kannst dich noch sehr gut an letztes Jahr erinnern; es war ein besonders heißer Sommer und du hattest Bucky oft gebeten, mit dir schwimmen zu gehen, und wenn es nur das nächste Schwimmbad war. Sobald er sich überwinden konnte, trug er trotzdem jedes Mal ohne Ausnahme eines seiner langärmeligen Trainingsshirts und ging nicht ins Wasser. Natürlich war dir klar, dass das wegen seines Arms gewesen sein musste, und unabhängig davon, wie oft du ihm deswegen ein Kompliment machtest oder ihn anderweitig versucht hast von den Shirts wegzubringen, hattest du keine Chance.
Doch diesen Sommer ist alles anders gewesen: Bucky war derjenige, der vorgeschlagen hatte, ans Meer zu fahren, in einem Hotel mit Whirlpool zu bleiben und surfen zu gehen – dieses Jahr ohne Shirt.
Ein Knistern des Lakens schreckt dich aus deiner Bewunderung,»Was?«, murmelt Bucky mit rauer, tiefer Stimme, lehnt sich auf seinen linken Ellbogen, »Was ist passiert?«
»Nichts«, kicherst du leise, beißt dir auf die Unterlippe. Er brummt nachdenklich und öffnet seine Augen blinzelnd, sieht dich schief grinsend an. Die Lichter der umliegenden Apartmenthäuser tauchen sein Gesicht in verschiedene Farben und Töne, verändern seine Züge jedoch kaum. Das ist eine der Sachen, die dir an Bucky besonders gefallen: er verändert sich nicht für andere Menschen und lässt sich auch nicht leicht von ihnen beeinflussen. Auch, wenn er oft nicht genau weiß, was er über manche Dinge denken soll, würde er niemals etwas sagen, dass er nicht so meint. Er steht für seine Meinung ein, und auch für die Dinge, an die er glaubt, oder die er liebt; besonders für Menschen, die er liebt.
Seine rechte, warme Hand streicht dir sanft übers Haar, zieht dich für einen Stirnkuss näher an sich heran und du folgst seiner stillen Bitte als er sich auf den Rücken fallen lässt, schmiegst dich an seine warme Brust.
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𝐇𝐄𝐑𝐎𝐄𝐒 LONGING HOME
Fanfiction𝐎𝐍𝐄𝐒𝐇𝐎𝐓/𝐈𝐌𝐀𝐆𝐈𝐍𝐄𝐒 𝐁𝐎𝐎𝐊 ───────────────────────── ❝ Dass die Avenger unaufgefordert in deine Wohnung reinplatzen, wenn ihr gerade nicht im Tower residiert, warst du schon gewohnt. Meistens findest du dann einen schlafenden Tony, ein...