𝟏 | cinnamon rolls ¹ | peter parker

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ES IST EIN angenehm warmer, sonniger Frühlingsmorgen in Queens, als du dich auf den Weg zum Bäcker machen willst

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ES IST EIN angenehm warmer, sonniger Frühlingsmorgen in Queens, als du dich auf den Weg zum Bäcker machen willst.
Die großen, beblümten Bäume flankieren dich mit summend wackelnden Kronen melodisch, sodass sich ein Lächeln auf deine Lippen schleicht, obwohl du heute so früh aufgestanden bist.
Deine Füße in den schwarzen Billigsneaker, die stark an Converse erinnern, laufen gemeinsam mit dir über die alten Pflastersteine.
Dein Handy, das du dir in der Eile in die hintere Hosentasche deiner alten, verwaschenen Bluejeans gesteckt hast, vibriert und du siehst erst nach, als du an einer Ampel stehen bleiben musst.
Sie ist von Ned, diesem neuen Klassenkameraden von dir.
Seit einer Woche bist du auf einer neuen Schule und er hat dir bis jetzt noch nicht geschrieben.

Ist das nicht der, dem man nur im Doppelpack begegnet?, denkst du nach und erinnerst dich, dass der andere Typ Peter heißt. Die Beiden waren die ersten, die mit dir nach der Englischstunde gesprochen haben. Ihr teilt den selben Humor und habt euch gleich gut verstanden, euch aber noch nie außerhalb der Schule getroffen.
Was er dir wohl schreibt?

╭──────────────────╮

   Sitzen bei Tommy's, Lust auf
   einen Morgenkaffee?

   09:07✓
╰──────────────────╯

Du grinst zufrieden und gehst einfach weiter, da du dort sowieso hinwolltest. Fröhlich gestimmt schreitest du beinahe tanzend die Straße entlang und streichst dir durch die Haare. Als du Jorge den Straßenverkäufer siehst, lächelst du ihm zu und gehst zu seinem Stand.

»Buenos días, Jorge!«, rufst du in seiner Landessprache und er winkt dir lächelnd zu. Nun sieht er sich verstohlen nach seiner Frau um, die gerade mit einem Kunden beschäftigt ist, wirft dir einen seiner frischen Äpfel zu und legt dann seine Zeigefinger auf die Lippen, um dir zu signalisieren, dass du es auf gar keinen Fall seiner Ehefrau Maria verraten darfst. Du grinst ihn spitzbübisch an, zwinkerst ihm zu und lässt die Frucht leise hinter deinem Rücken verschwinden.
Gerade, als du weggehst, hörst du, wie Maria ihren Mann zusammenstaucht, dass er die Ware nicht so leichtsinnig verschenken soll, da sie das Ganze natürlich trotzdem mitbekommen hat und wie er ihr daraufhin mit säuselnder Stimme gut zuspricht, sodass die beiden sich lachend küssen und sie ihm nicht mehr böse ist.
Ein ganz normaler Samstagmorgen also.

Nun biegst du um die Ecke und entdeckst Ned, in Begleitung von Peter, die gerade aus dem Inneren der Bäckerei zu kommen scheinen. Peter hat einige Bücher auf dem Arm und sieht dich etwas verdattert an, rührt sich kein bisschen mehr.
Du lächelst von einer Wange zur anderen und legst die wenigen Meter zwischen euch zurück.

»Guten Morgen Jungs! Wie läuft's? Ihr seht so aus, als hättet ihr einen Geist gesehen«, begrüßt du die Beiden euphorisch und musterst vor allem Peter von oben bis unten. Dieser sieht dich immer noch wortlos an, die Bücher fallen ihm beinahe herunter, also machst du einen schnellen Schritt nach vorne und fängst ein Heft auf, das von dem Haufen gesegelt ist.

»Keinen Geist«, murmelt Peter. Ned neben ihm sieht ihn verdattert an und auch du weißt nicht ganz recht, was das Ganze heißen soll. Du zuckst aber nur mit den Schultern, gehst an den Jungs vorbei in den Laden und bedeutest ihnen, noch einmal schnell mit dir hereinzukommen.

»Der Nächste bitte!«, ruft eine junge Frau am Tresen und du rückst vor. Nachdem du bestellt hast überreicht dir die Verkäuferin den Kaffee und die Bäckertüte, doch sieht dich stutzig an.
Unter ihrem Blick fühlst du dich unwohl.
Hast du was im Gesicht?
Auf einmal weiten sich ihre Augen und sie lächelt dich breit an.

»Hey, dich kenne ich doch! Du bist die Neue!«, sagt sie und rückt sich die Kappe auf ihren wirren, lockigen Haaren zurecht. Jetzt, wo sie es sagt, fällt dir auf, dass du sie das eine oder andere Mal schon in der Schule gesehen hast.
Sie ist hübsch, sehr hübsch sogar.
Braune Augen, schönes Lächeln, olivfarbener Teint und diese Löwenmähne, die ihr perfektes Gesicht umrahmt.

»Ja, stimmt, ich erinnere mich an dich! Ähm... MJ, richtig?«, fragst du etwas unsicher und nimmst ihr endlich dein Frühstück ab. Sie nickt freudig und sieht dann hinter dich, auf Peter und Ned. Als du dich ebenfalls etwas umdrehst, entdeckst du Peter, der die hübsche Michelle apathisch anstarrt und kaum Luft zu bekommen scheint.

»Wie auch immer«, sagst du dann etwas verstört, »War nett dich wiederzusehen, MJ!«

Sie nickt dir wieder zu, salutiert dir scherzhaft mit einer flüssigen Bewegung und ihr drei verlasst Tommy's Bakery mit deinem Morgenkaffee und einigen Zimtschnecken wieder, um den Tag richtig zu beginnen.

»Und, Ned«, meinst du kauend, nachdem du in die erste Schnecke gebissen hattest, »Was habt ihr heute noch so vor?«

»Eigentlich weiß ich das nicht genau«, antwortet er mit einem sehnsüchtigen Blick auf dein leckeres Frühstück, »Peter meinte bloß heute Morgen, wir sollten uns heute mal bei Tommy's treffen und danach sehen, was passiert. Oder so.«

Peter hatte bis jetzt immer noch kein Wort gesagt, sondern geht einfach stumm und mit taktischem Schritt neben euch her. Du siehst ihn an und findest es irgendwie süß, wie er so still vor sich hinzudenken scheint. Als du eins und eins zusammenzählst, wird dir klar, wieso sich Peter unbedingt an diesem Morgen in der Bäckerei treffen wollte.

»Peter!«, rufst du aufgeregt aus, als dir das Ganze klar wird, und er zuckt zusammen, »Du stehst auf MJ! Natürlich! Sonst würdest du nicht so früh morgens in eine Bäckerei gehen, in der du gar nichts kaufen willst, und sie nicht so hilflos anstarren. Oh, Junge!«

»Na, das ist ja mal nach hinten losgegangen«, murmelt Ned mit der Hand vor dem Mund, doch du beachtest ihn nicht. Stattdessen stellst du dich jetzt neben Peter, mit der festen Überzeugung, alles über ihn und MJ herauszufinden, um Amor zu spielen.

»Ich-«, beginnt er zögerlich, stolpert fast über seine eigenen Beine, sodass du ihn am Arm festhältst, »Ich will nichts von MJ.«

»Komm schon, Peter«, sagst du mit gehobener Augenbraue, siehst ihn skeptisch an, »Jeder kann meilenweit sehen, wie du sie anstarrst und ganz nervös in ihrer Gegenwart bist. Ich sag's auch keinem, Ehrenwort! Ich möchte dir nur helfen, ein paar Tipps geben, du weißt schon!«

Doch Peter lächelt nur etwas ängstlich, zieht die Augenbrauen zusammen und Ned schüttelt bloß den Kopf. Du nimmst das als eine Bestätigung deines Angebots auf und hoffst, so besser in die Gruppe integriert zu werden.
Ob das so eine gute Idee ist?
Ned seufzt erneut entnervt auf, bevor er sein Gesicht in seinen kleinen Händen versteckt und etwas hineinmurmelt.

»Na, das kann ja heiter werden.«

𝐇𝐄𝐑𝐎𝐄𝐒                                                        LONGING HOMEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt