𝟑 | you can stop kissing me now | peter parker

2.5K 135 183
                                    

DEIN SPIEGELBILD SIEHT dir kritisch im faden Badezimmerlicht entgegen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

DEIN SPIEGELBILD SIEHT dir kritisch im faden Badezimmerlicht entgegen.
Du musterst deine Stirn, Augen, Haut, Nase, Mund, wie alles zusammengesetzt ist.
Du streichst dir die Haare aus dem Gesicht und überlegst, sie dir zu schneiden.
Dann schüttelst du daraufhin den Kopf und vertreibst den Gedanken sofort wieder.
Auf einer Mission darüber nachzudenken, zum Friseur zu gehen und dir die Haare abzusebeln, zeigt ja wohl, wie sehr du dich hier langweilst.
Auf einmal knallt eine Tür und du schreckst auf.

»Hey! Lassen Sie mich hier raus!«, schreit jemand herum und scheint gegen etwas zu treten. Die Stimme kommt dir bekannt vor, doch du kannst sie noch nicht zuordnen.

»Wenn ich dir sage, dass du da drinnen bleibst Kleiner, dann bleibst du verdammt nochmal auch da drinnen!«, schreit ein Mann auf der anderen Seite der Tür dumpf und schließt ab. Deine Augen weiten sich. Das klingt nach Mister Stark. Dann ist der junge Mann in deinem Zimmer kein geringerer als Peter Parker.
Leise und vorsichtig wagst du es, um die Ecke zu spähen, wo du Peter entdeckst, der seine Tasche auf dein Bett schmeißt.
Er scheint sauer zu sein.

»So eine Scheiße«, flucht er leise, während er sich die Jacke auszieht und sie ebenfalls vor sich auf das Laken klatscht, »Ich bin soweit, das weiß ich.«

Du wagst es, noch einen Schritt zu machen, willst gerade etwas sagen, als Peter sich sein Shirt einfach über den Kopf reißt und du sprachlos vor ihm stehst. Er hat dich nun auch bemerkt und sieht dir ertappt entgegen.
Sofort hälst du dir deine Augen mit der rechten Hand zu und drehst dich um, wobei du gegen die Wand knallst, die immer noch hinter dir steht und sich natürlich keinen Zentimeter bewegt hat.
Dir entfährt ein Schmerzenslaut und du reibst dir die Stirn, die Augen zugekniffen.

»Parker, verdammt, zieh dir was an«, machst du ihn auf seinen immer noch nackten Oberkörper aufmerksam, wobei er sich das Shirt wieder drüberzieht und auf dich zukommt.

»Hast du dir wehgetan?«, fragt er dich besorgt und mustert deine rote Stirn. Du schüttelst den Kopf und machst deine Augen wieder auf. Wenigstens ist er jetzt wieder angezogen.
Schade eigentlich.

»Es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken«, entschuldigt er sich gleich und rauft sich die Haare, »ich bin einfach so sauer auf Mister Stark. Er hat mich hier mit dir eingesperrt, was nebenbei bemerkt, echt ätzend ist.«

Du siehst ihn fassungslos mit hochgezogenen Augenbrauen an und willst deinen eigenen Ohren nicht trauen. Nun realisiert auch er, dass das Ganze etwas falsch rüberkam, und seine Augen weiten sich.

»Nein, du verstehst das falsch, ich... verdammt, also nicht weil du- du, du bist super, ich... ich möchte einfach nicht mehr nur herumsitzen, weißt du?« Er seufzt resigniert und lässt sich auf das Bett plumpsen. Du musst schmunzeln und setzt dich sanft neben ihn. Dann streichst du ihm mitfühlend über den Rücken und lächelst ihm verständnisvoll zu.

»Ich verstehe dich. Ich muss hier schließlich auch ausharren, obwohl ich schon längst bereit wäre, die anderen zu unterstützen.«

Er nickt zustimmend, sieht auf seine verkeilten Hände, knirscht mit den Zähnen. Er sieht angespannt und frustriert aus, sodass du bloß seufzt und seine Jacke an die Tür hängst.

»Ich schlage vor, du gehst erstmal duschen, Parker. Dann geht's dir bestimmt schon viel besser. Und mach dir keinen Kopf wegen-«

»Peter«, unterbricht er dich mit starker Stimme und du wirbelst herum. »Parker, das... klingt nicht gut in meinen Ohren. Nenn mich doch Peter. Pete, wenn du willst.«

»Peter«, wiederholst du bestätigend und reichst ihm die Hand, die er schüttelt. Du weist dann erneut auf das Badezimmer und er verschwindet darin, um deinem Vorschlag nachzugehen.

Nach etwa einer Stunde läuft das Wasser immer noch, sodass du dir Sorgen machst. Nachdenklich horchst du an der Tür, doch du hörst nichts als die Dusche.
Du klopfst zaghaft an, doch keinerlei Reaktion.

»Peter?«, fragst du lautstark durch die Tür und legst wieder dein Ohr an das Holz. Nichts ist von drinnen zu hören. »Geht es dir gut? Ist was passiert?«

Nach einer weiteren Minute der Stille schnappst du dir eine Münze, schließt von außen die Tür auf und gehst rein. Du warnst ihn noch vor, bevor du den Duschvorhang zur Seite reißt.
Doch da ist niemand.
Du siehst nach links, rechts, oben, unten.
Er ist verschwunden.
Und da entdeckst du das offene Fenster.

»Gewiefter kleiner Mistkerl«, murmelst du anerkennend und kannst es nicht fassen, dass er sich durch dieses klitzekleine Fenster gequetscht hat, durch das selbst du kaum durchpasst.
Genau deswegen hatte Mister Stark Peter also hier geparkt.
Er dachte wahrscheinlich, dass du ihn, seine männlichen Hormone und seinen jugendlichen Leichtsinn unter Kontrolle bringen würdest und dass Peter sich niemals durch so ein kleines Loch schlängeln könnte.
Doch da hatte er die Rechnung ohne die Spinne gemacht.
Du schnappst dir dein Handy und willst umgehend Mister Stark verständigen, doch du hälst inne.
Wenn du ihn jetzt verrätst, wird er erstens noch später erst an Einsätzen teilnehmen dürfen und zweitens aufgrund dessen dir das wahrscheinlich nie verzeihen.
Du wägst ab.
Und entscheidest dich, ihm zu folgen.

Nachdem du dich fluchend ebenfalls durch dieses kleine Fensterchen gezwängt hast, stehst du auf der Straße und blickst dich um. Du checkst die Koordinaten der Mission und machst dich auf den Weg. Immer wieder blickst du hinter Mülltonnen, auf Dächer und zwischen dunkle Gassen, doch dass er an jeder Wand hochklettern kann, die sich ihm bietet, macht dir die Suche nicht gerade leichter.
Auf einmal wirst du zur Seite gezogen.
Erschrocken blickst du Spiderman entgegen, der sich nun die Maske vom Kopf zieht und dich gestresst ansieht.

»Was zur Hölle machst du hier?!«, flüstert er dir entgegen und sieht sich verstohlen um. Von Weitem hört man ein bisschen Radau. Sie fangen also schon an.

»Die Frage, ist eher, was du hier machst!«, flüsterst du ebenso wütend zurück und tippst ihm gegen die steinharte Brust.

»Ich hab doch gesagt, ich kann nicht mehr herumsitzen!«, versucht er sich zu erklären, und du siehst ihn skeptisch an, bis ihr Stimmen hört. »Da kommt wer.«

So schnell ihr könnt rennt ihr gemeinsam hinter die nächstbeste Mülltonne, sodass eure Beine verdeckt sind. Hastig legst du Peter deine Sweatshirtjacke um und reißt den Verschluss nach oben, sodass niemand sieht, dass er noch seinen Anzug trägt.
Die Stimmen werden lauter und ihr seht eine Taschenlampe.

»Das sind Cops«, flüstert er geschockt und du überlegst, was ihr machen sollt. Ihr steht zu nah beieinander, so kannst du nicht denken. Wenn ihr euch versteckt werden sie euch für den ganzen Radau verantwortlich machen und wenn Mister Stark euch vom Polizeipräsidium abholen muss, würdet ihr den morgigen Tag nicht mehr erleben.
Dir fällt nur eine Sache ein, als die Taschenlampe und somit der Polizist immer näher kommt.

»Das tut mir jetzt echt leid«, flüsterst du mit verzerrtem Gesicht und nimmst all deinen Mut zusammen, schaust ein letztes Mal nach hinten.
Es ist nur eine Frage von Sekunden.

»Was? Was meinst du mit es tut-« Doch noch bevor er seinen Satz beenden kann, legst du deine Hände um sein Gesicht, ziehst ihn zu dir und drückst deinen Mund auf seinen. Wie erwartet gleitet keine Sekunde später das Licht über euch, bevor sich der Polizist peinlich berührt auf den Rückweg macht.
Du willst gerade wieder von ihm ablassen, als er seinen Arm um deine Hüfte schlingt und er dich so nah bei sich behält.
Er steigt auf deinen Kuss ein.

»Du kannst jetzt aufhören mich zu küssen, Parker«, murmelst du wenig überzeugend in den Kuss hinein, in der Hoffnung, er würde von dir ablassen, aber weder du noch er rühren sich anderweitig. Eine deiner Hände liegt mittlerweile in seinem Nacken und du krallst dich zaghaft in seine braunen Haare, während er auch seinen zweiten Arm um dich legt, um dich festzuhalten. Auf einmal löst er seine Lippen von deinen und sieht dir in die Augen, ohne sein Gesicht zu entfernen.

»Peter«, korrigiert er dich streng und du lächelst ihn an, bevor du ihn zum zweiten Mal zu dir ziehst, um dich zu entschuldigen.

»Peter.«

𝐇𝐄𝐑𝐎𝐄𝐒                                                        LONGING HOMEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt