𝐇𝐄𝐑𝐎𝐄𝐒 ＬＯＮＧＩＮＧ ＨＯＭＥ

𝟑 | magazines | steve rogers

»KEINE SORGE, SIE werden dich lieben«, versuchst du deinen Freund nun schon zum hundersten Mal zu beschwichtigen, doch dieser greift nur noch fester um das lederne Lenkrad eures alten Wagens und du schüttelst lächelnd den Kopf.
Irgendwie ist es ja süß, dass er sich solche Sorgen macht, doch wenn er sich weiter so verkrampft, wird sein Anzug noch zerknittern. 

»Okay, Babe, stopp«, sagst du lachend und legst ihm eine Hand auf den Arm. Er sieht dich verwundert an und hält dann an der nächsten roten Ampel. Du streichst ihm liebevoll übers Haar und legst deinen Kopf schief. Dann atmest du durch die Nase tief ein und aus, er macht es dir nach, seine breiten Schultern heben und senken sich jedes Mal. 
Nun hat er sich beruhigt und die Ampel wird wieder grün. 

»Wer heiratet jetzt noch gleich?«, flüstert er dir kurz vorm Eingang zu, du verdrehst grinsend die Augen und hakst dich bei ihm unter, während du ihn schon beinahe zur Tür schieben musst. 

»Seit heute morgen immernoch«, du öffnest die Tür mit deiner anderen Hand, laute Musik und Gelächter schwappen euch entgegen, »Die Mutter meiner besten Freundin.« 

Er nickt und atmet nochmal tief durch, bevor er gemeinsam mit dir den Raum betritt. Überall siehst du Menschen die du kennst, alte Freunde, Bekannte, Familienmitglieder deiner besten Freundin. 

»Oh, wie schön, dass ihr endlich da seid!«, ruft die Schwester deiner besten Freundin euch zu, bevor ihr Satz von dem aufgeregten Kreischen der erwähnten Person unterbunden wird und Steve sich zu Tode erschreckt, als sie auf euch zugerannt kommt. 
Sie scheint schon das eine oder andere Champagnerglas mehr intus zu haben. 
Sie küsst erst dich, dann ihn auf beide Wangen, nimmt dich bei der Hand und zieht dich einfach mit, wobei deine Hand aus Steves rutscht und du seinen panischen Blick siehst, als du entschuldigend in der Menschenmenge verschwindest und die Braut des heutigen Abend beglückwünschst. 

»Und wo ist denn jetzt dieser gottgleiche Mann, von dem meine Tochter mir erzählt hat?«, fragt sie dich und du suchst ihn auf der Tanzfläche, entdeckst ihn allerdings an der selben Stelle, die du vor zehn Minuten verlassen hattest. Du seufzt, entschuldigst dich und holst ihn unter leichtem Protest hinüber zum Brautpaar, dessen beider Augen sich weiten und er nur schüchtern lächelt. 

»Also sie hat nicht zu wenig versprochen«, raunt die Braut dir zu und mustert deinen Freund ungeniert von oben bis unten, »Aus welchem Magazin hast du den denn ausgeschnitten? Wenn ich nicht gerade geheiratet hätte, würde ich ihn glatt selbst nehmen!« 

»Ich würde dir das bei diesem jungen Mann nicht mal übel nehmen«, mischt sich nun auch der Bräutigam ein und alle Anwesenden fangen an zu lachen, doch nur Steve lächelt peinlich berührt weiter, »Weißt du, ich sah früher genauso aus. Du hättest dich nicht im Zaum halten können!« 

»Wovon redest du denn da? Das kann ich doch heutzutage immer noch nicht!«, antwortet die Frau ihrem frisch vermählten Gemahl und beide fangen an zu lachen, bevor sie sich küssen, dir dabei das Herz schmilzt und sich dein Magen zusammenzieht, als du daran denkst, dass du Steve eines Tages vielleicht genau so gegenüberstehst.