𝟐 | forgive me | bruce banner

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DU SIEHST DICH und dein Outfit ein letztes Mal im Spiegel an und seufzt

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DU SIEHST DICH und dein Outfit ein letztes Mal im Spiegel an und seufzt.
Es werden viel schönere Menschen auf Tonys alljährlicher Weihnachtsparty sein als du, doch du wolltest jetzt nicht daran denken.
Du willst einen schönen Abend mit Bruce verbringen, und deine komischen Gedanken werden euch das nicht kaputtmachen.

»Bruce, bist du schon fertig?«, rufst du vom Bad in Richtung Schlafzimmer und hörst nur ein unglückliches Brummen, sodass du schnell in die Richtung des Geräusches gehst und ihn bittend ansiehst. Er liegt immernoch auf eurem Bett, weder richtig angezogen, noch rasiert, noch fertig. Seine Erkennungsmarke hängt seitlich von seinem Hals und er sieht dich etwas verstimmt an.
Er trägt diese Marke mittlerweile öfter und du weißt nicht wieso. Normalerweise hat sie einen beruhigenden Effekt auf ihn, doch dem schien dieses Mal nicht so.
Du seufzt und siehst auf die Uhr.
Ihr solltet jetzt eigentlich los, sonst würdet ihr mal wieder zu spät kommen.

»Bruce, bitte. Steh auf, wir müssen los.« Doch anstatt deiner Bitte nachzukommen drückt er sich zurück in die Kissen und ignoriert dich vollends, schließt sogar dreist die Augen. Du setzt dich neben ihn, das zerknittert dein Kleid etwas, was dich leicht verärgert, doch du versuchst weiter, ihn zu überzeugen.

»Komm schon. Tu's für mich.« Doch auch das scheint ihn nicht zu überzeugen. »Sieh mich an. Bruce, sieh mich bitte an.«

Tatsächlich öffnet er seine Augen wieder und sieht dich an. Du legst deinen Kopf zur Seite und setzt deinen Hundeblick auf, wobei sein Blick kurz weich wird und er sich aufsetzt. Du pickst ihn in den Bauch und lächelst ihn dann aufmunternd an.

»Was ist los?« Er sieht weg, dreht sich um, sitzt nun am Bettrand dir gegenüber, mit dem Rücken zu dir, und sagt kein Wort. Du umarmst ihn von hinten und legst deinen Kopf an seine Halsbeuge. Er riecht so gut, du kannst dich kaum konzentrieren, doch du willst wissen, was mit ihm los ist. Die letzten Tage war er schon so komisch drauf, du dachtest, dass es wegen der kommenden Party gewesen ist, doch jetzt kommt dir in den Sinn, dass es auch etwas anderes sein könnte.

»Ich kann das nicht. Es sind zu viele Menschen.« Du streichst ihm über den Bauch, versuchst, ihn zu beruhigen.

»Du hast doch sonst kein Problem mit Tonys Feiern?«, fragst du erstaunt, hauchst ihm einen Kuss auf den Hals und Bruce legt seine Hände über deine, verschränkt eure Finger miteinander und du lässt ihn.

»In den letzten Tagen habe ich mich nicht wohl gefühlt. Irgendwie so gereizt. Und ich weiß nicht, ob ich...«

»Ob du ihn zurückhalten kannst«, beendest du den Satz und er nickt. Etwas Nasses tropft auf deine Hand und du blickst ihn sein Gesicht. Er weint. Leise, still, doch es tut dir weh. »Hey, Bruce, ist schon okay.«

Er schüttelt den Kopf, lässt deine Hände los, steht auf, er entgleitet dir, doch du wagst es nicht, ihm hinterherzugehen. Du willst ihn nicht unnötig zu reizen, also bleibst du einfach hier sitzen und wartest, bis er wieder aus dem Badezimmer kommt. Du wartest fünfzehn Minuten, eine halbe Stunde, du rufst Tony an, dass ihr nicht mehr kommt, eine Stunde, ein und halb Stunden. Du hast dich umgezogen, ein Buch in die Hand genommen, doch du kannst dich nicht darauf konzentrieren, also machst du das Licht aus. Es ist mittlerweile viel zu spät, du legst dich hin, schließt seufzend die Augen. Plötzlich hörst du, wie sich das Badezimmerschloss umdreht und du reißt die Augen wieder auf. Doch er würde nur hier bleiben, wenn du schläfst, also machst du sie wieder zu und atmest kontrolliert. Du hast ein Kissen im Arm, dich zusammengekauert, als er hereinkommt und versucht, so leise wie möglich zu sein. Eine Diele knarzt und du hörst ihn kurz fluchen, doch zeigst keinerlei Reaktion. Dann merkst du, wie er sich zu dir legt und dir einen Kuss auf die Stirn gibt.

»Es tut mir unendlich leid. Bitte verzeih mir«, haucht er hinein, bevor er sich selbst hinlegt und versucht, zu schlafen.

Mitten in der Nacht wachst du plötzlich auf, das Bett neben dir ist leer. Du hörst ein Scheppern aus der Küche, als würden Teller auf den Boden fliegen. Rasch stehst du auf und schlitterst in die Küche, wobei du direkt in die Scherben hineintrittst, die am Eingang liegen und du so schnell nicht gesehen hast. Du schreist leise auf und lässt dich nach hinten fallen, während du dir den schmerzenden Fuß hälst. Warmes, frisches Blut läuft dir über die eigenen Hände und du ziehst schnell die Scherbe aus dem nicht gerade tiefen Schnitt. Du siehst es dir genauer an, halb so schlimm.

»Bruce, kannst du mir ein Pflaster holen?«, fragst du mit heiserer Stimme, doch er antwortet nicht, er sieht dich nur an. Sein Atem beschleunigt sich, er spannt seine Arme an, Venen treten hervor. Sie sind grün.
Du erschrickst und springst sofort auf, die Schmerzen sind vergessen, und schlingst deine Arme um ihn. Er steht selbst in den Scherben, scheint sich jedoch nicht wehgetan zu haben. Du drückst dich eng an ihn, versuchst, ihn zu beruhigen, doch es scheint nicht zu klappen.

»Du musst gehen«, bringt er langsam hervor und will dich wegdrücken, doch du schüttelst den Kopf und siehst ihm ins Gesicht, nimmst es in deine Hände und legst deine Stirn an seine. Er schlingt seine Arme um dich, drückt zu, etwas zu fest, du bekommst beinahe keine Luft mehr. Er beruhigt sich nicht, doch es ist noch nichts passiert.

»Schon okay, Bruce, alles gut«, murmelst du ihm immer wieder zu, doch er drückt noch fester zu. Du bekommst keine Luft mehr, willst ihn aber nicht unterbrechen, da es zu funktionieren scheint, sein Atem normalisiert sich nun endlich, doch bloß sein starker Griff nicht. Dir tanzen Sterne vor den Augen, du bringst kein Wort mehr raus, deine Hände fallen kraftlos nach unten, du merkst, wie dein Kopf nach hinten kippt. Auf einmal lockert sich die Umarmung und du willst tief Luft holen, doch irgendwie geht das nicht. Es ist so schön, so warm hier, so dunkel. Du hörst dumpf eine Stimme nach dir rufen, irgendwo weit weg, du magst die Stimme, folgst ihr.
Sauerstoff strömt in deine Lungen, du reißt die Augen auf und siehst Bruce vor dir, der über dir kniet und schrecklich weint.

»Bitte, vergib mir. Vergib mir«, murmelt er immer wieder, wiegt dich hin und her, bis du deine Hand an seine Wange legst und sanft zu lächeln anfängst. Er drückt dich schnell an sich, doch nur sanft, seine Tränen tropfen auf deine Wangen, du wiederholst deine beruhigenden Worte von zuvor.

»Nichts muss dir leid tun, Bruce. Ich bin nur froh, dass es dir gut geht.«

»Ich hasse ihn, so sehr. Ich wollte das nicht, bitte, glaub mir das. Vergib mir«, fleht er dich an, die normale Kraft kehrt in dich zurück, du setzt dich auf, gibst ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, nimmst sein Gesicht erneut in die Hände.

»Mir ist nichts passiert, Bruce. Mir geht es gut. Ich wusste, worauf ich mich einlasse, als ich mit dir zusammengekommen bin. Und daran hat sich nichts geändert.«

»Ich will dir nicht mehr wehtun, ich-«

»Bruce, hör auf, das zu sagen. Du tust mir nicht weh. Du... gibst mir Liebe und Geborgenheit. Du zeigst mir Dinge, die ich davor nicht kannte, durch dich ist mein Leben um so viele Dinge bereichert worden. Und vor allem um dich.«

»Aber-« Du schüttelst nur den Kopf, lächelst ihn sanftmütig an und legst deine Stirn an seine. Du atmest tief ein und aus, er folgt deinem Beispiel, während du ihm mit den Daumen über die Haut streichst, beruhigt er sich, hört auf, zu weinen. Du siehst auf seine Hände, sie sind voller kleiner Schnitte, nicht schlimm, doch du machst dir trotzdem Sorgen, dein Magen zieht sich zusammen. Du nimmst also seine Hände in deine und musterst sie. Er versucht, sie dir zu entziehen, doch du lässt ihn nicht. Du seufzt und siehst ihn wieder an.

»Lass uns dich verarzten, okay?« Nach einer Weile des Überlegens nickt er schließlich und steht auf. Als du dich ebenfalls wieder auf beide Beine stellen willst, schlingt er plötzlich seine Arme um dich, dieses Mal viel sanfter als zuvor, zieht dich hoch und beginnt, dich über die Scherben zu tragen. Du legst deine Beine um seine Hüften, hälst dich so besser fest. Dann platzierst du deinen Kopf an seiner Halsbeuge und atmest tief ein.
Du kraulst ihm mit einer Hand am Hinterkopf durchs Haar und gibst ihm einen Kuss auf den Hals.

»Ich liebe dich, Bruce Banner. Und nichts und niemand wird je etwas daran ändern. Nicht mal du.«

Er lacht leicht auf, du lehnst dich zurück, siehst ihm erst in die Augen, dann auf seine Lippen. Verdammt, diese göttlichen Lippen.

»Also werde ich dich so schnell wohl nicht los?«, raunt er leise, seine Stimme ist tiefer als sonst, du musst breit grinsen und beißt dir auf die Unterlippe. Dann schüttelst du langsam den Kopf.

»Nein, wirst du nicht.« Eure Gesichter kommen sich immer näher, ein Grinsen ziert eure beiden Münder und seine Lippen streichen deine, als er etwas sagt.

»Gut so.«

𝐇𝐄𝐑𝐎𝐄𝐒                                                        LONGING HOMEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt