𝟒 | language | steve rogers

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DEINE FINGERKNÖCHEL SIND geschunden, deine Fingerkuppen rissig und deine Arme kraftlos

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DEINE FINGERKNÖCHEL SIND geschunden, deine Fingerkuppen rissig und deine Arme kraftlos. 
Du kannst die Augen bei der kleinsten Anstrengung nicht offen halten.
Schlafen kannst du auch nicht, Alpträume vergangener Missionen plagen dich.
Du hast keinen Appetit.
Bist emotional reizbar.
Und dennoch änderst du nichts an deinem Zeitplan oder deinem Verhalten.
Denn du darfst das Training nicht sausen lassen. 
Jeden Moment könnte etwas passieren, und du musst einsatzbereit sein. 
Also atmest du tief durch, wickelst neues Muskeltape um deine Finger und bereitest dich mental darauf vor, gleich wieder eine Trainingseinheit durchzustehen. 
Du siehst in den Spiegel und erblickst nur einen Schatten deiner Selbst. 
Du bist schwach. 
Und du hasst es. 
Wütend schmeißt du deine Haarbürste gegen den Spiegel, ziehst dir eine Sweatshirtjacke an und versteckst dein bleiches, kränkliches Gesicht unter der Kapuze.

»Nat? Nat, wo bist du?«, rufst du in den Raum, als du in der Küche stehst und dir eine Wasserflasche holst, »Ich brauche noch mehr Training.« 

»Nat ist nicht da«, antwortet Tony knapp, kippt seinen Whiskey runter und mustert dich misstrauisch, »Und du siehst scheiße aus.« 

Du wirfst ein Päckchen Taschentücher nach ihm, das herumliegt und er duckt sich hinweg. Du schnaubst und bindest deine Schuhe. 

»Du kein bisschen besser, Stark.« Er seufzt bloß, geht um den Tresen herum und nimmt deine Wasserflasche in die Hand. 

»Du wirst nicht trainieren. Nat weigert sich, mit dir Kampfübungen zu machen, weil sie befürchtet, dass du ihr bei der kleinsten Anstrengung umkippst. Keiner sieht dich was essen, oder ins Bett gehen. Wir haben alle Angst um dich und machen uns große Sorgen. Selbst Thor, der normalerweise nichts blickt, merkt, dass irgendwas nicht mit dir stimmt. Und du wirst nicht in den Trainingsraum gehen, sondern ins Bett.«

Du lächelst ihn an, schnappst dir deine verdammte Flasche und gehst an ihm vorbei. Er seufzt bloß und hat anscheinend nicht die Kraft, dir nachzugehen, schon gar nicht am Abend, wenn alle langsam schlafen sollten. 
Du entscheidest dich dazu, alleine zu trainieren. 
Niemand kann dir sagen, du würdest es nicht schaffen. 
Niemand, jemals wieder. 

Du öffnest also die Tür und keuchst schon vor Anstrengung, gehst jedoch weiter und erblickst Steve, der gerade dabei ist, den Boxsack auszutauschen. 
Seit Wochen ist er komisch zu dir. 
Geht aus dem Raum, wenn du kommst, redet nicht mit dir, sieht dich nicht mal an. Und du hast es satt. 
Was hast du falsch gemacht? 
Nichts! 
Und doch verhält er sich so, als hättest du ihn aufs Übelste verletzt. 
Sein Verhalten verletzt dich noch mehr, da du dich Hals über Kopf in den Captain verliebt hast, und zwar gewaltig.

»Hey Steve«, grüßt du ihn dennoch mit heiserer Stimme und schluckst schwer, doch er sieht nicht mal auf, sondern hängt den schweren Sandsack an den Haken, fängt an, darauf einzuprügeln. Du schnaubst bloß und schüttelst deinen Kopf. 

𝐇𝐄𝐑𝐎𝐄𝐒                                                        LONGING HOMEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt