𝐇𝐄𝐑𝐎𝐄𝐒 ＬＯＮＧＩＮＧ ＨＯＭＥ

𝟓 | jesus, mary and joseph | bruce banner

»BRUCE, DU BIST einfach ein verdammt großer Angsthase! So sieht's aus!«, brüllt Tony frustriert durch das Labor und verschränkt die Arme vor der Brust. 
Bruce winkt bloß müde ab und widmet sich seinen endlosen Plänen des neues Iron Man Anzugs. Tony schnaubt und wischt sich über das verspannte, bärtige Gesicht. 
Wie soll er euch beide bloß zusammenkriegen, wenn keiner von euch den ersten Schritt macht? 
So schwer kann das doch nicht sein! 
Jeder im Team hat es längst gemerkt, nur ihr beide seid mal wieder begriffsstutziger als jeder Blindfisch! 
Egal wie oft sie euch alle in die gleiche Richtung geschubst haben, ihr schafft es immer wieder euch davor zu drücken, den anderen auszufragen. 
Und schüchtern wie zwei Rehkitze seid ihr ebenfalls. 

»Wenn du sie nicht bald fragst, macht es sicher wer anders!«, versucht Tony erneut, seinen Kollegen zu überzeugen, »Lange wird sie nicht mehr alleine bleiben, wenn du nicht endlich deinen Mann stehst!«

»Das ist sexistisch, Tony«, brummt der Wissenschaftler bloß gedankenverloren und kratzt sich am Kinn, »Du weißt, wie sehr ich diesen Ausdruck hasse.«

»Jesus, Maria und Joseph«, murmelt Tony, während er fassungslos den Kopf schüttelt und sich mit zwei Fingern das Nasenbein massiert, um nicht gleich zu explodieren, »Was mache ich nur mit euch beiden?«

»Tony, ich habe gerade echt keinen Nerv dafür, okay?«, seufzt Bruce erschöpft und schnappt sich einen Bleistift, um noch einige Notizen zu verbessern, »Und selbst wenn ich sie fragen würde, ob sie mit mir ausgeht, würde sie sicher Nein sagen.«

»Wer würde Nein sagen?«, rauscht du ins Labor und grinst den Beiden zu, deine Haare etwas zerzaust von deinem Abendtraining und der anschließenden Dusche, wobei du deine Mähne an der Luft hast trocknen lassen, sodass sie wie Unkraut in alle Richtungen absteht, auch, wenn du dir die größte Mühe gegeben hast, sie irgendwie zu bändigen. 
Bruces Blick schnellt sofort hoch, als er deine liebliche Stimme hört, in die er sich ebenfalls verliebt hat, und er wird rot, als er sieht, wie du ihn anlächelst. 
Schnell senkt er seinen Blick jedoch wieder und schweigt still, wie so oft, wenn er in deiner Nähe ist. 
Er weiß einfach nie, was er sagen soll. 

»Ach, wie schön, dass du da bist«, begrüßt dich der Milliardär, während er einen Plan schmiedet, Bruce praktisch zu zwingen, dich nach einem Date zu fragen, »Du hast mir schon gefehlt.«

Unangenehm berührt richtet sich Bruce etwas auf und atmet tief durch, räuspert sich, während er Tony einen warnenden Blick zuwirft. 

»Oh«, sagst du überrascht und lachst etwas, um deine Nervosität zu überdecken, »Na, du weißt ja gut, wie gerne ich hier unten bin.«

»Und du weißt sicher, wie gern ich dich bei mir habe«, gibt Tony zurück und schenkt dir sein umwerfendes Playboy-Lächeln vom Feinsten, sodass sogar du etwas weiche Knie bekommst.

Du antwortest nichts auf seine Aussage, sondern tappst leise zu Bruce herüber und lehnst dich hinter ihm über seine Schulter, um nachzusehen, was genau er tut. 
Du verstehst zwar kein Wort, geschweige denn die Rechnung, die er gerade aufstellt, aber das ist dir auch egal. 
Du liebst es einfach, wie seine langen, schlanken Finger mit dem etwas abgestumpften Bleistift schnell jedoch präzise in seiner wunderbaren Handschrift Zahlen auf das Papier bringen, sodass eine mathematische Sinfonie entsteht, die du am liebsten auf einem Instrument spielen möchtest, weil du weißt, dass sie wie der Himmel klingen wird. 
Du würdest du dir diese Zahlen liebend gern auf ewig in dein Gedächtnis schreiben, einfach nur, um das beruhigende Gefühl zu haben, er wäre immer bei dir. 
Er hat eine ganz besondere Beziehung zur Mathematik und Wissenschaft. 
Eine, die du nie verstehen wirst, doch du genießt es, liebst es, ihm dabei zuzusehen, wie sein Gesicht sich aufhellt, wenn sich etwas ergibt oder eine Gleichung aufgeht. 
Dann leuchtet er förmlich, schwebt durch seinen Tag wie auf Wolke Sieben.
Du siehst bloß nicht, dass das Gleiche passiert, wenn er bei dir ist.