DU ATMEST TIEF durch, es ist spät, dunkel und kalt draußen. Deine Schlüssel drehen sich im Schloss und die Tür nach Hause öffnet sich. Ein Lächeln schleicht sich auf dein Gesicht, als du daran denkst, wer da auf dich wartet.
»Ich bin zu Hause«, rufst du in den Raum hinein, legst deine Tasche und deine Jacke ab, bevor du Tony im Wohnzimmer suchst, jedoch nicht findest.
Du machst dich auf den Weg in sein Arbeitszimmer, stehst an der Tür und siehst ihm schmunzelnd dabei zu, wie er vor sich hin recherchiert und verschiedenste holografische Pläne studiert.
Auf einmal muss er laut niesen.»Gesundheit!«, rufst du laut, rennst auf ihn zu und springst ihm auf den Rücken, wobei er etwas taumelt, doch sein Gleichgewicht sofort wiederfindet. Danach muss er sofort wieder niesen. Und wieder.
Du steigst von ihm herunter und stellst dich neben ihn, wobei er hustet, daraufhin einen Schluck aus der Tasse nimmt, die auf dem Tisch vor ihm steht, und das Holo abschaltet.»Geht's dir gut?«, fragst du ihn, er fängt wieder an, zu husten, nickt jedoch und lächelt dich an. Du hebst skeptisch eine Augenbraue, nimmst die Tasse in die Hand und riechst daran.
Du hattest alles erwartet, Kaffee, Alkohol oder sogar Essigwasser.
Aber Tee?»Tony Stark ist also plötzlich ein Teetrinker?«, sagst du amüsiert, bevor du die Tasse wieder abstellst und deinem Ehemann in die müden Augen siehst. »Was ist hier los?«
»Nichts, mir geht's super, noch nie so gut wie heute. Ich... habe noch Arbeit zu erledigen. Die muss morgen fertig sein.« Du schüttelst nur ungläubig den Kopf, musterst seine blasse Gesichtsfarbe, die spröden Lippen und die eingefallenen Wangen.
»Du bist tatsächlich krank«, stellst du fest, er schüttelt nun den Kopf, verneint, will das Holo wieder anschalten, doch du hälst ihn sanft davon ab.
Bei seiner Verfassung ist das nicht sehr schwer, so kraftlos, wie er ist.»Du, mein Lieber«, keuchst du schwer, als du seinen schweren Arm um deine Schulter legst, »gehörst ins Bett.«
»Aber-«, fängt er an, wie ein trotziges Kind dir zu widersprechen, doch du ziehst ihn einfach weiter Richtung Schlafzimmer, wo du ihn schlussendlich unter Protest ins Bett verfrachtest und ihn sanft zudeckst. Du willst gerade glücklich von Dannen ziehen, als er sich windet wie ein Fisch auf dem Trockenen und seinen Arm nach dir ausstrecken will, jedoch zu schwach ist, um das richtig zu tun, also fällt dieser einfach willenlos zurück auf das Bett.
»Was denn jetzt noch?«, säuselst du sanft, lächelst amüsiert und richtest die Kissen hinter ihm, die er durcheinander gebracht hat.
»Bleib hier.« Als ihm aber keine zwei Sekunden später die Augen zufallen und er fest zu schlafen scheint, grinst du nur amüsiert, streichst einige Haare weg und hauchst ihm zärtlich einen leichten Kuss auf die Stirn.
Wenig später hörst du ein dumpfes Geräusch und ein sehr lautes, nicht jugendfreies Fluchen. Du lachst auf, wischst dir die Hände an einem Geschirrtuch ab und siehst nach, was das gewesen ist.
Als du das Schlafzimmer betrittst, erblickst du Tony, der auf dem Boden herumrobbt, in der schweren Daunendecke eures Bettes gefangen und eure Lampe, die vom Nachtkasten gefegt wurde.
Du stellst dich direkt vor den Flüchtigen und er hebt langsam seinen Kopf.
Wenig später verzieht er sein Gesicht vor Schmerzen und lässt sich nun endgültig auf den Boden fallen, indem er all die unnötige Anspannung in seinen Muskeln löst und einfach scheintot auf den teuren Holzdielen flackt.»Du wolltest dich doch nicht etwa wegschleichen, um heimlich weiterzuarbeiten, oder etwa doch?«, neckst du ihn, sprichst extra langsam und kniest dich schlussendlich zu ihm herunter. Er stöhnt auf, seine Stirn und sein Gesicht liegen auf dem Boden und er scheint frustriert zu sein.
Oder hungrig?
Ist bei ihm oft schwer zu sagen.
Aber meistens beides.»Ich habe eine Deadline, Baby, also hilf mir doch bitte, anstatt mich zu sabotieren«, jammert er wieder, versucht sich aufzusetzen, schafft es jedoch nicht und kann sich nur umdrehen.
Vor Anstrengung geht sein Atem schneller und seine Haare kleben ihm verschwitzt an der Stirn. Schmunzelnd musterst du ihn und legst deinen Kopf schief.»Tony. Soll ich Bruce anrufen?«
»Du sollst Bruce anrufen«, gibt er sich schlussendlich seufzend geschlagen und lässt sich sogar dabei helfen, wieder ins Bett zu gelangen. Du bringst ihm noch die Suppe, die du vorhin schnell für ihn gekocht hast, bevor du zum Telefon greifst und Doktor Banner verständigst, sodass er so schnell wie möglich zu euch kommt, um Tony bei seinem Projekt auszuhelfen.
Kurz darauf klingelt es endlich an der Tür. So schnell du kannst rennst du schlitternd an den Eingang, reißt die Tür auf und blickst erleichtert Bruce entgegen, der dich wohlwollend angrinst. Du seufzt auf, lässt ihn mehr als glücklich herein und nimmst ihm seine Jacke ab, die du dann hinhängst und ihm überschwänglich dankst, dass er so schnell kommen konnte.
»Wo ist er?«, fragt er dich mit einem amüsierten Grinsen und du nickst Richtung Schlafzimmer. Er öffnet leise die Tür, ihr späht gemeinsam durch den Spalt, seht einen schnarchenden Tony samt spanischer Seifenoper auf dem Fernseher, schließt sie wieder und atmet gemeinsam auf. Bruce versichert dir, dass er sich um alles kümmern wird, bevor er ins Arbeitszimmer verschwindet und sich Tonys Hologrammen widmet.
Du hingegen bereitest schon mal das Abendessen vor, da es immer später wird und dir langsam der Magen knurrt.»Tony«, flüsterst du leise durch die Tür, klopfst zaghaft an, doch keinerlei Reaktion. Du öffnest sie vorsichtig, suchst ihn zwischen den tausend Kissen und den dicken Decken, siehst ihn aber auch dort nicht.
Dann fällt dein Blick auf den Balkon und du schüttelst missbilligend den Kopf.
Erkältet sein und sich dann rauswagen, bei solch kühlen Temperaturen?
Langsam öffnest du die Balkontür, schreitest barfuß auf dem kühlen Stein Richtung Geländer, an dem er steht, und schlingst deine Arme um seine Hüfte.
Er schreckt kurz auf, sieht hinter sich, legt seine kalten Hände auf deine. Dann lehnt er langsam den Kopf zurück, auf deine Schulter, und atmet gelassen ein und aus.»Tony«, murmelst du etwas ungern, da du diese Umarmung eigentlich nicht unterbrechen möchtest, und hauchst ihm einen leichten Kuss auf den warmen Hals, »Das Essen ist fertig.«
»Hausmannskost«, brummt er etwas müde, »Da sag ich nicht Nein.«
»Wann hast du denn jemals Nein zu mir gesagt?«, fragst du ihn neckend, lässt los, gehst zurück in Richtung Küche und siehst Bruce, der bereits die Nudeln auf eure Teller verteilt. Tony ist dir trottend gefolgt, scheint zu überlegen, nimmt seinen Teller von Doktor Banner entgegen und streicht die Soße, die vom Rand zu tropfen droht, mit dem Daumen ab. Dann sieht er dich an und scheint eine Antwort auf deine Frage zu haben.
»Als du mich damals gefragt hast, ob das ein Antrag werden soll«, er leckt sich die rote Soße vom Finger, grinst dich breit an, »Und selbst da habe ich gelogen.«
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𝐇𝐄𝐑𝐎𝐄𝐒 LONGING HOME
Fanfiction𝐎𝐍𝐄𝐒𝐇𝐎𝐓/𝐈𝐌𝐀𝐆𝐈𝐍𝐄𝐒 𝐁𝐎𝐎𝐊 ───────────────────────── ❝ Dass die Avenger unaufgefordert in deine Wohnung reinplatzen, wenn ihr gerade nicht im Tower residiert, warst du schon gewohnt. Meistens findest du dann einen schlafenden Tony, ein...