𝟐 | baby you need to shave | steve rogers

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»DAS ZIEHST DU auf keinen Fall an

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»DAS ZIEHST DU auf keinen Fall an.« Du siehst ihn mit großen Augen an, drehst dich in dem Kleid und stellst dich demonstrativ vor ihn. »Ich weiß nicht mal, warum ich dir das damals gekauft habe. Viel zu aufreizend.«

»Vielleicht, weil es für dich ebenfalls aufreizend war?«, fragst du schelmisch nach und setzt dich auf seinen Schoß, er zieht nur eine Augenbraue nach oben. Du siehst ihm ins Gesicht und streichst über seinen Bart. Wie oft hast du ihm noch gleich gesagt er soll sich für heute rasieren?

»Außerdem«, führst du weiter aus, »kannst du mir nichts verbieten. Und du musst dich rasieren.«

»Warum das?«, fragt er verwundert und setzt nun seinen Hundeblick auf. Beinahe gibst du nach, doch was er kann, kannst du schon lachen. Du überlegst kurz. Dann grinst du wissend.

»Viel zu aufreizend.« Damit stehst du auf, ziehst dir deine hohen Schuhe an und verschwindest aus der Tür, um im Auto auf ihn zu warten, doch du hälst inne. Irgendwie fühlst du dich schlecht, wie er da so sitzt, zusammengekauert und frustriert.
Solltest du seiner Bitte nachgehen?
Aber nur, wenn er auch deiner Bitte nachgeht.
Dann gehst du seufzend zurück und machst den Kleiderschrank auf.

»Kompromiss: ich ziehe was längeres an und du gehst endlich ins Bad und rasierst dich, okay?«, schlägst du vor und hälst ihm ein sehr schlichtes, normales Sommerkleid vor die Augen. Er schüttelt den Kopf und du ziehst verärgert einen engen Hosenanzug heraus, doch er schüttelt wieder den Kopf.

»Steve, komm schon!«, bettelst du nun förmlich und versuchst, ihn weiter umzustimmen. Doch er schüttelt immer wieder den Kopf, lehnt sich zurück und grinst dabei schelmisch. Du weißt nicht mehr weiter und denkst scharf nach. Irgendwie musst du ihn überzeugen.
Da kommt dir eine Idee.
Das Kleid ist ihm zu aufreizend?
Na gut, dann halt kein Kleid.

»Das wollte ich mir eigentlich für heute Abend aufheben, aber...«, du ziehst langsam das Kleid aus, nun sieht er interessiert aus, setzt sich auf, sieht dir gespannt dabei zu, »so schöne Unterwäsche muss doch die ganze Stadt sehen.«

Nun reißt er erschrocken die Augen auf, als du barfuß, nur mit Unterwäsche bekleidet, aus der Wohnung hinaus auf die Straße rennen willst. Du rennst die kleine Treppe runter zur Holztür, du schiebst sie auf und setzt gerade einen Fuß hinaus, als dich jemand plötzlich in ein Bettlaken einwickelt und dich dreist über die Schulter schmeißt. Du willst gerade nach deinem Freund rufen, als du bemerkst, dass er derjenige ist, der dich wieder nach oben trägt und ziemlich verärgert wirkt.
Du pustest dir die Haare aus der Stirn und wartest, dass er dich absetzt.

Als du wieder auf deinen eigenen Beinen stehst, siehst du ihm amüsiert entgegen und wartest auf einen Spruch, einen Witz, sonst was, doch da kommt nichts. Wortlos geht er in die Küche und schenkt sich ein Glas Wasser ein. Du folgst ihm nachdenklich und wickelst das Laken enger um dich. Beinahe stolperst du, doch du kriegst dich wieder unter Kontrolle und trittst vorsichtig an ihn heran. Er zeigt keinerlei Reaktion, steht mit dem Rücken zu dir, doch du kannst sehen, wie sich seine Brust spannt, als er mehrere tiefe Atemzüge nimmt, um sich wahrscheinlich zu beruhigen. So aufgebracht hast du ihn schon lange nicht mehr gesehen, und letztes Mal ist ein Stuhl durchs Fenster geflogen.

»Steve?«, fragst du zaghaft nach, doch er knallt nur das Glas auf den Tresen. Du zuckst zusammen und bleibst kurz stehen. »Ist alles in Ordnung?«

»Warum hast du das gemacht?« Er dreht sich endlich um, sein Blick ist zornig, doch seine Stimme klingt betrübt. Du schluckst schwer und fühlst dich auf einmal schuldig.

»Ich... Ich hatte nie vor, auf die Straße zu gehen.«

»Das spielt keine Rolle. Selbst wenn es so wäre, hast du mich glauben lassen, du würdest es tun.« Du siehst beschämt nach unten und streichst dir durch die Haare. Auf einmal spürst du, wie sich zwei Arme um deinen zitternden Körper legen. Du kannst die Umarmung aufgrund des Lakens nicht erwidern, da du es zum Schutz enger um dich gewickelt hast, doch du lässt dich gegen ihn fallen und vergräbst dein Gesicht in seinem Shirt.

»Ich will nur nicht, dass dir etwas passiert«, fängt er an, sich zu erklären, »Denn was ist, wenn ich mal nicht bei dir sein kann?«

Du siehst auf und lässt endlich das bescheuerte Laken fallen, legst deine Hände in seinen Nacken. Merkst, wie er dich mit besorgtem Blick mustert. Du streichst ihm sanft durch die Haare, sagst zuerst nichts, suchst die richtigen Worte.
Wie schafft er es immer, einen Streit zu verhindern?
Du bist mehr als froh, dass er oft so gelassen bleibt, sogar, wenn er allen Grund dazu hat, wütend auf dich zu sein.
Jedes Mal erklärt er seine Reaktion lieber, als dich anzuschreien und du bist so dankbar, dass er so ist, wie er nun mal ist.

»Ich kann gut auf mich selbst aufpassen, Steve. Und ich verstehe deine Sorge aber... was du meinst, das kann mir auch in einem langen Kleid passieren. Oder in Jogginghose und Pullover. Und gerade eben, da warst du doch bei mir. Und ich hoffe, dass die Situation, dass du nicht bei mir sein kannst, niemals eintritt.«

Er nickt einsichtig und streicht dir über die freien Arme. Du bekommst eine Gänsehaut und er lächelt leicht. Du ziehst ihn zaghaft zu dir herunter und gibst ihm einen kurzen, aber intensiven Kuss auf die Lippen, um ihm zu zeigen, dass du weder sauer noch böse auf ihn bist. Er ist ein altmodischer Kerl, das war dir von Anfang an klar, und du hast dich bewusst darauf eingelassen. Und manchmal musst du eben den Kürzeren ziehen, doch dafür gibt es Momente, die du sonst mit keinem anderen teilen könntest.

»Na schön, ich geh mich ja schon rasieren«, grummelt er genervt und geschlagen, bevor du ihm grinsend noch einen Kuss auf die Wange gibst und ihn seines Weges ziehen lässt. Du hast also tatsächlich gewonnen. Er sieht ja nicht gerade schlecht mit dem Bart aus, im Gegenteil, aber um ganz ehrlich zu sein stört es dich, wenn Menschen denken, er wäre dein Vater. Das ist schon mindestens drei Mal passiert. Das liegt natürlich nicht nur am Bart, sondern auch daran, wie er redet, aber wenigstens kannst du einen der beiden Faktoren minimieren. Wenn du nun auch etwas älter aussiehst, kann er den Bart ruhig behalten. Außerdem riecht sein Rasierwasser so verdammt gut...

»Dankeschön«, rufst du ihm zuckersüß hinterher und stellst dich auf Zehenspitzen, wippst vor und zurück. Welche Euphorie sich doch bildet, wenn er nachgibt! Wenigstens ab und zu darfst du dir einen kleinen Sieg gönnen.

»Jaja, das kriegst du schon wieder, keine Sorge!«

𝐇𝐄𝐑𝐎𝐄𝐒                                                        LONGING HOMEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt