09 ~ Luna erkundet Aachen und trifft alte Bekannte

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Die Kette führte mich zu einem großen Platz, auf dem sich eine kleine Menschenmenge bildete, die an irgendeiner Stelle anstand.
"Bringst du mich hierhin? Ernsthaft?", fragte ich die Kette, obwohl mir klar war, dass es sowieso nichts ändern würde.
"Ich dachte, der Zauber würde funktionieren", seufzte ich enttäuscht und ließ mich an die Hauswand sinken.
"Hey, beeil dich mal! Ich will hier nicht verhungern!" hörte ich eine mir bekannte Stimme schreien.
Ich schaute auf und suchte nach der Quelle der Stimme.
"Oh verdammt, jetzt habe ich mich verzählt", hörte ich einen älteren Mann sagen.

Die Geräusche kamen von der Menschenmenge auf dem Platz.
"Willst du mich verarschen?", ertönte erneut die vertraute Stimme.
Könnte es wirklich Bunny sein?
"Ach, der Osterhase. Typisch, dass so ein C-Promi wieder laut werden muss", sprach nun jemand anders.
"C-Promi?", fragte Bunny jetzt.

Die Kette hatte mich tatsächlich richtig geführt.
Ich lief hinüber und hörte immer mehr Stimmen, die dort sprachen.
"Eher D-Promi, D wie Dschungelcamp", sagte eine Frau.
"D wie damals warst du besser", fügte eine andere Frau hinzu.
"D wie deine Mutter", kam es von einem Mann.
Meine Schritte wurden schneller, da ich wissen wollte, was dort gerade los war.
Und jetzt erkannte ich das silbergraue Fell des Osterhasen zwischen den anderen Leuten.
Die Leute waren mir egal, also rannte ich einfach an ihnen vorbei.
"Bunny!", rief ich freudig und fiel meinem Onkel um den Hals.

Er war total überrascht, mich zu sehen, und taumelte kurz nach hinten.
"Luna?", fragte er verwundert.
Ich war wohl die Letzte, die er erwartet hatte.
"Uff, jetzt auch noch so ein Fangirl. Kleine, such dir lieber einen richtigen Promi", meinte ein Mann hinter mir.
Ich drehte mich schnell um und schaute den Mann böse an.
"Hey du Idiot, lass ihn in Ruhe! Sonst legst du dich mit der Falschen an", fauchte ich wütend.
"Jetzt muss er auch noch von dem Fangirl beschützt werden", rief ein anderer hinter uns.
"Was wollt ihr alle von mir? Ich will doch nur meine blöde Wurst", rief Bunny jetzt hektisch.
Ich merkte, wie ein Fahrradfahrer an uns vorbeiraste und etwas rief: "Du bist 'ne blöde Wurst."

"Was für ein Arsch", gab ich von mir.
"Mama, warum sind alle so gemein zum Osterhasen?", fragte plötzlich ein Junge in einem roten T-Shirt.
Mein Blick wandte sich der Mutter und ihrem Sohn zu, und sie antwortete ihm.
"Weil der Weihnachtsmann ihn zerstört hat, mein Schatz. Ach, so schnell kann es gehen."
Mein Vater hätte ihn nicht zerstört.
Was soll das bedeuten?

Ich merkte, wie Bunny neben mir wütend wurde.
Er hatte schon immer Aggressionsprobleme.
Schnell ergriff ich seine geballte Faust und versuchte, ihn zu beruhigen.
Wir mussten es nicht eskalieren lassen.

"Meine Tasche!" rief plötzlich die Mutter panisch, und unsere Aufmerksamkeit richtete sich auf sie.
Zwei Taschendiebe auf Rollschuhen hatten ihr die Handtasche gestohlen.
"Meine Tasche, bitte helft mir! Mein Handy ist darin, mein Geld, meine Bankkarte... Bitte... bitte...", flehte sie.
Ich streckte gerade meine Hand aus, um zu verhindern, dass die Diebe entkommen, als Bunny meinen Arm festhielt.
"Nein", flüsterte er mir zu.
"Ich rufe die Polizei", sagte ein älterer Mann und zog sein Handy heraus.
Bunny, der immer noch meinen Arm festhielt, drehte sich um und sagte: "Nein, lass sie endlich ihre verdammte Wurst bezahlen."
Ich runzelte die Stirn über Bunnys unfreundliche Art, wie er mit den Menschen sprach.
Früher, bevor mein Vater sich mit meinen Onkeln gestritten hatte, war er immer die freundlichste Person gewesen, die ich kannte.

LUNA | Julien Bam Cinematic Universe FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt