11 ~ Kontrollverlust kann verheerende Auswirkungen haben

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Ein neuer Morgen brachte bekanntermaßen neues Glück, zumindest hoffte ich das.
Als ich in einem großen, warmen Bett aufwachte - genauer gesagt im Bett des Osterhasen - bemerkte ich, dass Bunny nicht da war.
Ich richtete mich auf und schwang meine Beine von der weichen Matratze herunter.
Nachdem ich frische Kleidung angezogen hatte, begab ich mich zurück ins Wohnzimmer.
Ich strich mir schnell durch die Haare, sodass sie locker über meine Schultern fielen.

Im Wohnzimmer sah ich Bunny erneut über dem Laptop hängen.
Das konnte nichts Gutes bedeuten.
"Scheiße!", entfuhr es ihm, und er klappte den Laptop aggressiv zu.
"Wow... Was ist los, Bunny?", fragte ich und ging zu dem Tisch, an dem Bunny gerade nicht gesessen hatte.
"Diese dumme Julia Badx", murmelte er, während er sein Handy herauszog und jemanden anrief.
Ich vermutete, er wollte mit seinem Manager sprechen.

Da Bunny mir keine Antwort gab, beschloss ich, selbst nachzuforschen.
Ich öffnete den Laptop schnell wieder und gab das Passwort von Bunny ein, um ihn zu entsperren.
Auf YouTube lief immer noch ein Video von einem News-/Trend-YouTuber, der über alles Mögliche sprach.
Offenbar hatte zur gleichen Zeit, als Bunny den Laptop benutzte, jemand anderes ein neues Musikvideo hochgeladen.
"Julia Badx", konnte ich entdecken, und gab dies in die Suchleiste ein.
Der Kanal hatte gerade erst ein Video hochgeladen namens "Cool & Fresh".
Könnte dieses Mädchen, das dort sang, Julia sein? Unsere Julia, die Tochter der Zahnfee?

"Hey, Bunny, findest du nicht, dass diese Julia Badx wie unsere Julia aussieht, die Tochter der Zahnfee?", rief ich zu Bunny hinüber.
Er war jedoch nur damit beschäftigt, sich über seinen Manager aufzuregen, der nicht ans Telefon ging.
Ich verdrehte nur die Augen und rief noch einmal: "Bunny!"
Diesmal energischer und lauter. "Hast du mir zugehört?"
"Hä? Was?", antwortete er genervt.
"Siehst du nicht, dass sie wie unsere Julia aussieht?", fragte ich und deutete auf den Bildschirm.
Bunny hob seinen Kopf und beugte sich etwas nach hinten, um auf den Laptop zu schauen.
"Ach, sie sieht aus wie jede andere Blondine", meckerte er und wandte sich wieder seinem Handy zu.
"Na endlich, ich versuche dich schon eine Ewigkeit zu erreichen", beschwerte er sich bei seinem Manager und lief weiterhin aufgeregt durch die Wohnung.

Ich verdrehte nur die Augen und wandte mich wieder dem Video zu.
Dieses Mädchen sah wirklich wie unsere Julia aus.
Aber normalerweise würde ich meine beste Freundin sofort erkennen, wenn ich sie sehe.
Doch als ich ein weiteres Gesicht erkannte, stoppte ich das Video sofort an dieser Stelle.
Neben Julia Badx standen zwei Halbasiaten, einer davon kam mir sehr bekannt vor.
Schnell zog ich mein Handy hervor und suchte in meinen Fotos, die ich damals gemacht hatte.
Da war er, der Wikipedia-Eintrag von Julien Bam, nach dem ich gesucht hatte. Das Bild war zwar von vor einigen Jahren, aber ich erkannte ihn sofort.
Er musste es gewesen sein, der damals meinem Vater diesen Brief geschrieben hatte.
Meine Mission hatte sich schlagartig geändert.
Ich musste Julien Bam finden.

"Bunny!", rief ich und wollte zu dem Hasen laufen, um ihm meine Entdeckung zu zeigen.
Doch ich kam nicht weit, denn plötzlich wurde ich von einer Druckwelle zurückgedrängt.
Als diese Energie meinen Körper durchströmte, fühlte es sich unangenehm an.
"Ahh... Was?", brachte ich gequält heraus, sackte auf den Boden und presste meine Arme um meinen Bauch.
"Oh Gott, Luna!", hörte ich Bunny rufen, während er auf mich zukam. "Es tut mir so leid. Ich... Ich hatte mich nicht unter Kontrolle... Oh... Luna...", sprach Bunny vor sich hin, um sich zu entschuldigen.
"Schon okay", hustete ich kurz und versuchte mich aufzurichten.
Daraufhin spürte ich starke Arme, die mir halfen.
Noch etwas wackelig auf den Beinen, sah ich zu Bunny auf.
"Mir geht es gut. Das war eher der Schock als der Schmerz", sagte ich schwer atmend und versuchte zu lächeln, um den Hasen zu beruhigen.
"Hast du Schmerzen? Bist du verletzt?", fragte er sofort panisch. "Oh Gott, Santa wird mich umbringen, wenn er das erfährt."
"Er wird es nicht erfahren. Und mir geht es gut. Ich wusste nur nicht, wie sich eure Kräfte auf mich auswirken würden", erklärte ich ihm und richtete mich wieder auf.
Obwohl ich immer noch ein starkes Ziehen in meinem Körper spürte, ignorierte ich es in diesem Moment.
Bunny schaute mich weiterhin besorgt an und zog mich dann in seine Arme.
"Oh Prinzessin, es tut mir so leid", sagte er.
Ich schlang schnell meine Arme um ihn. "Alles ist in Ordnung, Bunny."

"Oh nein, nein, nein!" hörte ich plötzlich Bunny rufen, als er sich aus der Umarmung löste und zum Kerzenständer rannte.
Ich drehte mich so schnell wie möglich um, um nicht vor Schwindel umzufallen, und sah das starke blaue Leuchten des Steins, das über das Metallgehäuse des Kerzenständers hinausbrach.
Es war vielleicht doch diese Kraft, die mir eigenartig vorkam.

Bunny griff nach dem Stein und erstarrte plötzlich.
"Bunny, alles okay?" fragte ich besorgt und lief zu ihm.
Als ich ihn berühren wollte, um ihn aus seiner Starre aufzuwecken, schüttelte er nur den Kopf.
"Fuck, er kommt", hörte ich ihn sagen.

"Er kommt?" fragte ich verwundert.
Meinte er wirklich den Mann im Mond?
Bunny drehte sich schnell zu mir um, packte mich an den Schultern und schob mich ein paar Schritte weg vom Kerzenständer.
"Hör zu, Luna, der Stein ist gebrochen. Ich muss das wieder in Ordnung bringen, und zwar schnellstmöglich", erklärte er mir.

"Der Mann im Mond wird kommen?" stellte ich fest und schaute Bunny ernst an.
Nun schien der Hase besorgt zu sein.
"Woher weißt du von ihm?" fragte er schnell.
"Vater hat es mir vor einiger Zeit erzählt. Alles, was mit dem Mondstein, dem Mann im Mond und mir zu tun hat", erzählte ich ihm und legte meine Hände langsam auf seine Arme, damit er sie von meinen Schultern nehmen konnte.
"Aber nicht alles", gab der Hase von sich.
Ich zog die Augenbrauen zusammen.
"Wie meinst du das?" fragte ich dann.
"Wenn der Stein zerbricht, kommt das Böse", antwortete er, obwohl ich das nicht wirklich als eine Antwort auf meine Frage empfand.
Plötzlich zuckten seine Ohren, als würde ein Stromschlag durch seinen Körper rauschen.

"Es gibt einen Weg, den Stein wieder zu versiegeln", sprach er weiter.
Er ließ mich sofort los und rannte zu einer Kiste auf der anderen Seite des Raumes.
Verwirrt folgte ich ihm. "Bunny, was...?" wollte ich wissen, doch der Hase wühlte wie verrückt in der Kiste herum und warf einige Zeitschriften heraus, von denen ich nichts gewusst hätte.
Ich konzentrierte mich lieber wieder auf Bunny und beobachtete, wie er frustriert neben der Kiste stehenblieb.

"Was suchst du denn so plötzlich?" fragte ich dann.
"Das Pergament, damit kann man den Stein reparieren. Ich muss nur das Pergament finden und den Zauber sprechen", erklärte Bunny. "Aber hier ist es nirgends."
"Wo hattest du es denn zuletzt?" fragte ich in der Hoffnung, dass es irgendwie helfen würde.
"Keine Ahnung", antwortete er mit den Schultern zuckend.

Ich schaute betrübt in den Raum. Bunny tat mir leid.
Alles, was er durchmachen musste, war schrecklich schön gewesen.
Nur dieses dumme Musikvideo war an allem Schuld, und dieser Manager, und seine Brüder.
"Oh Bunny... wir kriegen das schon irgendwie wieder hin", sagte ich und versuchte ihn fröhlich anzulächeln.
Irgendwie funktionierte es, da sein Gesicht plötzlich aufhellte.

"Warte... der blinde Asiate!" rief er freudig aus und sprang auf die Beine.
"Der blinde Asiate?" wiederholte ich verwirrt.
"Der blinde Asiate", korrigierte er mich.
"Ah... der blinde Asiate", stimmte ich zu. "Warte, wer ist der blinde Asiate?"

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LUNA | Julien Bam Cinematic Universe FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt