37 ~ Endlich sind wir bei der Zahnfee, oder doch nicht

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Wir hetzten dem kleinen, flauschigen Wesen hinterher, das Ju scherzhaft Mistvieh nannte.
Piet, das winziges Plüschkänguru, war unerwartet flink auf seinen kurzen Beinen durch den dichten Wald gesauste.
Äste schlugen uns ins Gesicht, während wir versuchten, Schritt zu halten.
Jeder Versuch, näherzukommen, wurde durch das Dickicht zunichtegemacht, Piet konnte es mühelos durchquerten.
Trotz seiner Größe war es unglaublich wendig und schien uns regelrecht auszutricksen.

Erst als wir aus dem Schatten der Bäume auf eine weitläufige, sonnenbeschienene Wiese hinaustraten, bot sich uns die Gelegenheit, ihn einzuholen.
"Bleib stehen, du flauschiges Wesen!" brüllte Julien wütend, während er verzweifelt versuchte, Piet einzufangen, der immer noch mit unserem Bohnensack davonlief.

Ich blieb kurz stehen, legte die Hände auf meine Knie und schnaufte tief durch.
Meine Kondition war mal wieder am Arsch, und während die Jungs sich weiter über die Wiese rannten, gönnte ich mir einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen.
Schließlich raffte ich mich auf und setzte meinen Weg fort, während Julien und Joon bereits weiter dem kleinen Dieb hinterherjagten.

Die Sonne stand hoch Himmel als Ju beinahe Piet eingeholt hatte.
Joon und ich waren direkt hinter ihm.
Ju streckte die Hand aus, just in dem Moment, als Piet einen Satz in die Luft machte.
Mit einem triumphierenden Grinsen schnappte Ju zu und umklammerte den flauschigen Körper des kleinen Beuteltieres.
"Hab ich dich, du kleine Ratte! Jetzt her mit unseren Bohnen!" rief Ju, sichtlich zufrieden mit seiner Beute.
Er hielt Piet fest, als dieser sich in seinen Armen wand.

Wir wollten zu ihm aufschließen, aber plötzlich lief Joon direkt in etwas hinein - eine unsichtbare Mauer - und wurde davon zurückgeworfen.
Er taumelte und fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden.
"Wooah, Vorsicht!" rief ich erschrocken und stoppte abrupt vor der unsichtbaren Barriere, die Joon so unsanft zu Fall gebracht hatte.

Ju, der weiterhin Piet fest hielt, drehte sich verwundert zu uns um.
"Joon, was machst du da?" fragte er mit einem Stirnrunzeln.
Joon, der immer noch vor Schmerz das Gesicht verzog, murmelte: "Was zur Hölle ist das für eine Scheiße?"
Er rieb sich den Kopf, während er aufblickte, und plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck.
"Hey, schaut mal!" sagte er dann und deutete mit einem Finger hinter Ju.

Verwirrt hob ich den Kopf und mein Blick folgte Joons Geste.
Dann sah ich es - das imposante, beinahe mystische Gebäude direkt vor uns.
Das Hotel der Zahnfee.
Es war größer und imposanter, als ich es in Erinnerung hatte.
Ein leichtes Zittern durchfuhr mich, als ich mich an meinen Onkel erinnerte, der hier lebte.
"Das ist das Hotel der Zahnfee", bestätigte ich schließlich leise, mehr zu mir selbst sprechend, als ich die vertrauten Details wiedererkannte.

Ju, der ebenfalls in die Richtung schaute, grinste breit.
"Wir haben es geschafft", sagte er zielsicher, und ein erleichtertes Lächeln legte sich auf mein Gesicht.
Es war, als ob eine schwere Last von meinen Schultern fiel.
Endlich waren wir da.
Ich seufzte leise vor Erleichterung, während Joon sich aufrappelte. "Piet ist nicht einfach vor uns weggelaufen", meinte Joon, als ich ihm half, wieder auf die Beine zu kommen. "Er hat uns hierher geführt."
Ju nickte und schaute zu dem Plüschkänguru in seinen Armen.
"Danke, Piet", sagte er und streichelte den kleinen Kerl sanft.
Piet gab ein leises, unzufriedenes Knurren von sich, wahrscheinlich, weil Ju ihn ein wenig zu fest gedrückt hatte.
"Kommt, wir sind fast am Ziel", meinte Ju dann entschlossen und machte einen Schritt nach vorne, als wäre nichts im Weg.
Doch Joon und ich blieben stehen.

LUNA | Julien Bam Cinematic Universe FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt