27 ~ Herzliche Willkommen auf dem Schrottplatz

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Die Sonne stand mittlerweile tiefer am Himmel, als wir uns dem Gelände näherten, auf dem das Kupfer zu finden war.
Der Eingang war geräumig, aber unspektakulär, genau wie es für einen Schrottplatz zu erwarten war.
Ich schaute links und rechts am Rand um und entdeckte die verrosteten Einzelteile.
Julia führte uns derweil zu einem großen Container, der auf Stützen stand.
"Dein Dad wohnt also hier?" fragte ich Julia. Ihre hellblauen Augen starrten mich an, als sie antwortete, "Ja... Aber ich weiß nicht, ob er da ist."

"Können wir nicht einfach klopfen?" fragte Ju verwirrt.
"Nein, er mag es nicht, geweckt zu werden", erwiderte Julia. "Ich schaue einfach durch das Fenster, so wie immer."
"Und wie willst du da hochkommen?" fragte Ju erneut, sichtlich verwundert.
Julia und ich tauschten Blicke aus, verschränkten beide unsere Arme vor der Brust und lächelten zu Ju und Wabou hinüber.
"Okay, diesen Blick von euch beiden mag ich so gar nicht", meinte der Halbasiate nervös, während Wabou teilnahmslos neben ihm stand.

Wenig später kniete Wabou am Boden, auf allen Vieren, Ju tat es ihm gleich auf seinem Rücken, während Julia sich gegen die Wand lehnte, um aus dem Fenster zu schauen.
"Ist jemand da?" fragte ich Blondie, als sie ihren Kopf hin und her bewegte.
"Hm... Mein Dad ist nicht da", antwortete sie auf meine Frage und neigte den Kopf zur Seite.
Plötzlich sprach sie mit einer tieferen Stimme: "Dann bin ich jetzt mein Dad."
Sie sprang von ihrer menschlichen "Treppe" und stellte sich mit breiten Schultern auf.
"Folgt mir zum Kupfer, meine Kinder", fuhr sie in der gleichen Stimme fort.
Ich entschied mich, mitzuspielen und erwiderte: "Ja, Papa."

Wir beschlossen uns aufzuteilen.
Ju und Wabou begaben sich zu den Schrottbergen auf der rechten Seite, während Julia und ich uns denjenigen auf der linken Seite zuwandten.
Wir durchwühlten den losen Schrott, der am Boden lag, und ich setzte meine Magie ein, um die größeren Haufen auseinanderzuschieben. Minuten vergingen, doch bisher hatten wir noch kein einziges Stück Kupfer gefunden.

"Wenn das so weitergeht, sitzen wir in einer Woche immer noch hier fest", beschwerte ich mich und warf frustriert eine Eisenstange hinter mich.
In der Zwischenzeit entdeckte Julia ein Blatt Papier zwischen den Schuttresten.
Darauf stand: 'Sebastian Meyers Adresse, Opladener Straße, Ecke Deutz-Mülheimer Str., 50679 Köln'.
"Wer ist Sebastian Meyer?" wollte ich wissen und blickte Julia mit einem fragenden Gesichtsausdruck an.
Sie schaute zurück und zuckte mit den Schultern, bevor sie antwortete: "Keine Ahnung."
Ich nahm neben der Blondine platz, die unermüdlich im Schutt wühlte.

Bedrückt seufzte ich und stützte mich auf meine Handballen.
"Wenn dein vermeintlicher Vater hier wäre, könnten wir ihn zumindest fragen, wo das Kupfer ist", sagte ich in einem verärgerten Ton.
Julia bemerkte das, hob ihren Kopf und drehte sich zu mir.
"Luna, ich verstehe, wenn du sauer bist, dass ich dir nichts davon erzählt habe...", begann sie zu sprechen.
Ich ließ sie jedoch nicht zu Ende reden, da ich merkte, wie meine Aussage bei ihr ankam.
"Ich bin nicht sauer, Julia. Ich bin nur enttäuscht... Wir hatten nie Geheimnisse voreinander. Und dann erfahre ich, dass dein Vater einen Schrottplatz hat, und ich glaube nicht, dass das zur Vorstellung der Zahnfee passt", erwiderte ich rasch.
Sie zog die Augenbrauen zusammen und meinte: "Ich habe nebenbei auch erfahren, dass der Mann im Mond dein leiblicher Vater ist."
"Okay, darüber musste ich mir erstmal selbst klar werden", entgegnete ich ihr sofort in einem schärferen Ton, um klarzustellen, dass ich dafür nichts konnte.

LUNA | Julien Bam Cinematic Universe FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt