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Bevor wir zum Pergament gelangen konnten, hatte Bunny noch eine Aufgabe zu erledigen.
Er wollte der armen Frau helfen, die letztens am Wurststand bestohlen worden war.
Zusammen gingen wir zu den Dieben und holten die Tasche zurück. Zusätzlich brachten wir dem Jungen als Wiedergutmachung einen Roller mit.
Als wir die Tasche der Frau zurückgaben, konnte ich die ehrliche Erleichterung und Freude in ihrem Gesicht sehen.
Der Junge freute sich ebenfalls über seinen neuen Roller.Mittlerweile war es dunkel geworden und die Nacht brach herein, als wir am Haus des blinden Asiaten ankamen.
Bunnys Kraft ließ langsam nach, daher zog ich ihn schnell mit mir, um ihm zu helfen.
Über der Eingangstür des Ladens zierte eine aus Holz geschnitzte Schmetterlingsfigur die Fassade des Hauses.
Ich spürte, wie Bunny einen Arm um meine Hüfte legte.
"Halte dich fest", konnte ich nur noch hören, bevor unsere Füße den Boden verloren.
Ich klammerte mich fest an seinen Hals, um nicht aus seinem Griff zu rutschen.Wir krachten durch das Dach und landeten sicher auf dem Boden.
Mit zitternden Beinen stand ich da und blickte zu Bunny hinauf.
"Warum konntest du mich nicht warnen?", fragte ich vorwurfsvoll und sah ihn beleidigt an.
"Ich habe doch gesagt, halte dich fest", wiederholte er grinsend.
"Das war keine Vorwarnung, viel zu spät. Außerdem hätte ich uns einfach durch die Vordertür bringen können", entgegnete ich und hob meine Hand, aus der sich eine goldene Wolke bildete.
"Spare deine Kräfte, du wirst sie noch brauchen, wenn es nicht funktioniert", erwiderte er und ging in den nächsten Raum.
"Es wird funktionieren, daran glaube ich", zuckte ich nur mit den Schultern und folgte ihm.Hinter einem Tresen befand sich ein altes Regal mit Antiquitäten.
Bunny stand vor einer gläsernen Box, in der das Pergament lag.
Dahinter war eine eiserne Tafel mit Blindenschrift.
Der blinde Asiate konnte natürlich nicht lesen.
"Ist das es?", fragte ich und stellte mich dicht neben den Hasen.
"Das Pergament!", bestätigte er mir und schlug die Glasscheibe ein.
Ich zuckte kurz zusammen, als die Scherben klirrten, und beobachtete, wie er das Stück Papier entnahm.
Der Osterhase drehte sich zu mir um und hielt das Pergament zwischen uns.
Ich ergriff seine Hände und drückte sie fest, während ich zuversichtlich sprach: "Das wird funktionieren, du wirst uns retten, die Welt retten."
"Wir werden es schaffen. Ich bin zu schwach, um die Formel auszusprechen, du musst es tun", erwiderte er und ich stimmte ihm zu.
Ich hielt seine Hände weiterhin fest, blickte auf das Pergament und konzentrierte meine gesamte Energie darauf.
Tief atmete ich ein und aus, schloss meine Augen und hörte, wie Bunny die kryptischen Worte sprach.
Ich wiederholte sie in meinem Kopf.
Eine enorme Menge Energie breitete sich in meinem Körper aus und verließ mich plötzlich.Als ich wieder Luft holte und meine Augen öffnete, sah ich in die tiefbraunen Augen des Hasen.
Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, denn ich erkannte, dass wir es geschafft hatten, den Mondstein zu reparieren.
Bunny sah erleichtert aus, atmete tief ein und legte seine Stirn an meine.
Als ich meinen Blick senkte und die Worte schon auf der Zunge hatte, stockte ich.
Bunnys Gesicht verzerrte sich vor Schmerz.
Er schreckte auf und bog seinen Rücken durch.
Ich wich zurück und erkannte die Person hinter ihm, die einen rot leuchtenden Dolch aus Bunnys Rücken zog.
Es war eine maskierte Gestalt!Geschockt öffnete ich meine Augen weit und spürte, wie Bunnys Hände aus meinen glitten.
Es war, als ob ich erstarrt wäre, während ich beobachtete, wie die Maske das Ei packte und von der Kette löste.
Im nächsten Moment löste ich mich aus meiner Starre und realisierte, in welch gefährlicher Situation wir uns befanden.
Ich beachtete den maskierten Mann kaum und konzentrierte mich nur darauf, Bunnys schweren Körper aufzufangen.
Ich sackte mit ihm auf den Boden zusammen.
Während ich dort lag, mit dem Hasen in meinen Armen, hörte ich, wie etwas neben uns zerbrach.
Der Maskierte hatte das Ei auf den Boden geworfen und es zerbrach in Einzelteile.
Offenbar hatte er den Stein darin vermutet, was sich kurz darauf bestätigte.
"Wo ist der Stein?", fragte der Maskierte mit dunkler Stimme.
Ich schaute ihn voller Hass an und presste die Zähne zusammen, während ich mich schützend über Bunny hockte.
"Wo ist er?", wiederholte er seine Frage und richtete das rot glühende Messer auf mich.
Plötzlich entlud ich all meine Energie in einem goldenen Kraftstoß und schleuderte den Mann zurück in das angrenzende Zimmer.Schnell wandte ich mich wieder Bunny zu.
Ich nahm seinen Kopf in meine Hände und strich sanft über das weiche Fell.
"Luna...", stöhnte er vor Schmerz und versuchte sich aufzurichten.
"Nein! Nein, bleib liegen. Du musst deine Kräfte schonen. Ich... Ich kann dir helfen... Ich kann dir helfen", sprach ich mit Tränen in den Augen.
"Alles wird gut! Alles wird gut!", schluchzte ich weiter.
"Du musst gehen... Es ist nicht sicher", keuchte er.
"Nein, nein, ich lasse dich nicht allein!", schrie ich ihm beinahe entgegen, doch meine Stimme blieb gedämpft.
Schritte näherten sich uns und ich hörte fremde Stimmen, die ich jedoch noch nicht verstehen konnte.
"Luna, verstecke dich", stöhnte er weiter. "Es ist zu spät."
"Ich kann dich nicht verlieren, bitte nicht", wimmerte ich.
"Bitte verlass mich nicht, mein Bunny." Die Schritte kamen näher, aber er hatte recht.
Niemand durfte mich hier finden. "Ich liebe dich, meine Prinzessin", waren wohl die letzten Worte, die ich vom Osterhasen hörte, bevor ich mich hinter dem nächsten Schrank verstecken musste, um nicht entdeckt zu werden.
Ich hielt mir schnell die Hände vor den Mund und drückte mich noch tiefer in den Schrank, um nicht bemerkt zu werden.
Durch meine Schluchzer hörte ich, wie jemand sagte: "Der Kompass sagt, dass wir angekommen sind."༺☾☾☆☽☽༻
Hi Leute,
Ich weiß es ist ein kurzes Kapitel, aber es passt gut zum Cliffhänger und Abschluss des Videos.
Der Teil von "Der Letzte Song des Osterhasen" ist nun zu Ende, und wir gehen jetzt zum Teil von "Der Letzte Song aus der Bohne" über.
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.
Viel Spaß weiterhin!Eure Kitty
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LUNA | Julien Bam Cinematic Universe FF
FanfictionLuna wurde als Baby von Santa, dem Boss, gefunden und am Nordpol von ihm aufgezogen. Sie war ein Mädchen mit unglaublichen Kräften, von denen niemand je zu träumen gewagt hätte. Mit diesen Kräften kamen auch zahlreiche Geheimnisse zum Vorschein. Doc...