Y/N POV:
Hellblonde, zerzauste Haare, die ihm in die makellose Stirn fallen.
Augen, die nicht mehr hell, sondern dunkelgrau sind schauen mir direkt in die Augen. Sturmgrau, wie die Wolken kurz vor einem Sommergewitter.
Durch starkes atmen geweitete Nasenlöcher.
Volle geschwungene Lippen.
Mein Blick wandert von seinem wunderschönen Gesicht, welches sich bereits in mein Hirn geprägt hat wie ein Brandzeichen, zu seinem Oberkörper.
Er trägt ein dunkelgrünes T-Shirt mit dem Slytherin Abzeichen auf der rechten Brust - vermutlich eins seiner Quidditch Shirts.
Meine Unterlippe gleitet zwischen meine Zähne. Verdammt. Welcher Mensch sieht um 01:30 Uhr kurz vorm Unterricht, denn bitte so verflucht gut aus? Von dem T-Shirt bei welchem man nur erahnen kann, was sich unter dem Stoff verbirgt, wenden sich meine Augen ab, als ich sehe das der Slytherin diesmal nicht die eng anliegende Anzughose trägt, die zu seinem Malfoy Image passt, sondern eine graue Jogginghose, die so gar nicht zu diesem schnöseligen Ruf passt. Fuck. Graue Jogginghosen sollten definitiv verboten werden. Der untypische Stil an dem Malfoy Jungen, welchen man sonst nur im Anzug oder in Schuluniform sieht hat etwas aufregend verbotenes und der Fakt, dass seine Hose mir den Inhalt deutlich verrät, während ich seine Bauchmuskeln nur durch meine Erinnerungen an seinen nackten Körper sehen kann sorgt dafür dass ich meine Oberschenkel näher aneinander presse, um etwas Reibung zu gewinnen und so das Kribbeln und Ziehen in meiner Mitte zu mindern. Vergebens.
„Was willst du hier Draco?" frage ich ihn genervt - immer noch sauer auf Grund seiner Aktion am schwarzen See. Zusätzlich brauche ich wirklich keine weitere Nacht, in der ich high von Draco Malfoy bin - Kopflos und gesteuert von Lust. Das was ich am wenigsten gebrauchen kann ist den dritten Unterrichtstag nun auch noch zu versauern.
Ich muss mich konzentrieren und den Unterricht nicht nur ertragen, sondern meistern. Meistern, um meine Eltern stolz zu machen.
Um meine Mutter glücklich zu machen und meinem Vater keinen weiteren Grund zu geben, sein verletzendes Verhalten gegenüber meiner Mutter und mir durch meine Fehler rechtzufertigen. Ich möchte nicht der Grund für weitere Enttäuschung sein. Doch obwohl mir es so wichtig ist einmal gut genug für meine Eltern oder überhaupt irgendwen zu sein - zu beweisen, dass ich mehr bin oder zumindest so tun kann als sei ich mehr als das überall ausgeschlossene Problem - wandern meine Augen wieder zu seinen. Sie erinnern mich daran, dass er mir allein in den letzten Stunden bereits deutlich gesagt hat, dass ich nicht sein Typ bin und er das hier bloß als ein beschissenes Spiel sieht. Seine Betonung liegt dabei auf mehr nicht.
Der Blondhaarige hat sich noch nicht einmal dafür eingesetzt, dass ich nicht vor all seinen Freunden beleidigt und gedemütigt werde, nachdem er damit geprahlt hat ein weiteres naives Mädchen ohne Selbstwertgefühl dazu gebracht zu haben seinen dämlichen Schwanz zu lutschen.
Und dennoch habe ich mich auf den Freundschaft Plus ohne Freundschaft Deal eingelassen.
Dennoch stehe ich hier mitten in der Nacht im dunklen, im Mondlicht leicht erhelltem Zimmer und möchte näher an ihn rutschen, um mehr von seiner Präsenz zu fühlen. Ihn zu fühlen. Nach wie vor ist er der Grund für das Kribbeln in meinem Unterleib und das Hüpfen meines Herzens. Der Grund, warum ich ihn so sehr hasse. Hasse, weil ich die Kontrolle verliere. Die Kontrolle über mich.
„Ist das nicht offensichtlich?" fragt mich Draco in rauer müder Stimme, die eine Gänsehaut auf meinen Armen - nein meinem ganzen Körper- auslöst. Ich räuspere mich und verdrehe bloß die Augen. Klar kann ich mir denken, was er will. Immerhin ist der Deal rein körperlich, weswegen er mitten in der Nacht nicht hier sein wird, um zu reden. Aber im Ernst... Mitten in der Nacht, obwohl wir vor wenigen Stunden beide bereits gekommen sind? Wie notgeil ist dieser Junge bitte?
„Such dir wen anders Malfoy. Für dich hat doch immer jemand Zeit." ignoriere ich seine Frage und merke meine Augen, die wie automatisch erneut seinen Körper Millimeter für Millimeter abscannen und verräterisch lange an den besonders interessanten Stellen hängen bleiben, nur um dann wieder bei dem wunderschönen, sturmwütenden Farbenspiel in seiner Iris hängen zu bleiben, die vom scheinenden Mondlicht beleuchtet wird. Jedoch verdreht nun Malfoy bloß seine Augen.
„Y/N offensichtlich bin ich wegen dir hier. Sonst würde ich nicht vor deiner Türe stehen." Ach was... Für wen soll er sonst da sein? Für Hope? So weit habe ich auch schon gedacht... Doch mein Herz klopft schneller - sehr viel schneller - nur, weil er das bereits offensichtliche laut ausgesprochen hat. Wegen mir. Er ist hier - Wegen mir. Und bei Salazar Slytherin ich weiß diese Worte sind ohne jegliche Bedeutung - er ist nicht hier, wegen meinem Charakter oder meiner Person.
Draco Malfoy ist hier, weil er weiß, dass er bei mir das bekommt wonach er sucht. Aber alleine die Begründung "wegen mir" reicht meinem idiotischen Herz aus, um mich und meinen Verstand zu verraten. Nicht weil Malfoy es gesagt hat - ich wünsche mir sogar es wäre wer anders gewesen bei dem es eine Bedeutung hätte.
Mein Herz verrät mich durch meine Vergangenheit. Wenn er nur wüsste was solche simplen Sätze mit mir anstellen. Sätze, die mir noch nie zuvor gesagt worden sind. Die sich noch nie jemand in meiner Anwesenheit gedacht hat. Nie stand jemand vor meiner Tür, um bei mir zu sein.
Aber wie soll er das auch wissen, wenn meine Regel war, dass wir uns nicht näher kennenlernen - im Moment leben - keine Vergangenheit - keine Fragen. Nicht das den arroganten Narzissten von Malfoy so etwas wie menschliche Gefühle überhaupt interessieren würden. Ein Kloß von Frust sammelt sich in meinem Hals an, den ich zitternd versuche zu ignorieren.
Verdammt nochmal... Was ist nur los mit mir? So etwas sagt der Blondschopf jeder zweiten auf ganz Hogwarts. Nur weil mir zuvor nie Zuneigung gezeigt worden ist heißt, dass noch lange nicht, dass ich mich anstellen muss, wie eine komplette Idiotin. Nicht nachgeben.
Ich habe am schwarzen See mein verdammtes Maul erneut zu groß aufgerissen und jetzt muss ich mich an mein Wort halten. Nicht. Nachgeben. Ich gewinne sein Spiel.
„Bei Merlins Bart ich hab verstanden dass du Schwanz gesteuert bist, aber was willst du hier?" keife ich Malfoy an - mittlerweile eher sauer auf mich, als auf ihn - und wünsche mir, dass er diesmal nachgibt und nicht ich. Dass er mir das pure Verlangen zeigt, welches ich bei jedem gottverdammten Blickkontakt verspüre. Aber wie soll er mir ein Verlangen zeigen, welches nicht existiert. Genug andere Mädchen denen er dieses Verlangen zeigen kann. Genug Mädchen, die sein Verlangen stillen können und sich nicht benehmen wie die erbärmlichste Anfängerin. Ich bin einfache Beute und wohne zusätzlich bei seiner besten Freundin - für welchen Dorm er scheinbar auch noch das individuelle Passwort "Parselmund" kennt. Der Grund warum er hier ist bin nicht ich, sondern die Einfachheit seine Bedürfnisse zu stillen. "Wenn mein Schwanz mich steuern würde Darling würdest du weder stehen noch wärst du noch angezogen" haucht er heiser in mein Ohr und entfacht erneut das Feuer der Lust in mir. Anzüglich schaue ich ihm in die lusterfüllten, dunklen Augen, die mir den Verstand rauben. Ein einziger kleiner Blick in sein Sommergewitter und die unaufhaltsame Flut von Lust steigt in mir auf. Provokant hauche ich ein "Und warum bin ich es dann noch?" in sein Ohr und spüre wie er sich anspannt. Er schaut mich bloß an. Nicht mehr und nicht weniger. Ein Blick geprägt von dem Verlangen, welches ich mir gewünscht habe, allerdings ist er von diesem nicht gesteuert. Nicht so hoffnungslos in seinen Augen verloren, wie ich jedes Mal in seinen. Etwas, dass ich ändern möchte, damit er das Spiel nicht gewinnt - auch wenn ich weiß, dass ich nicht die geringste Chance habe. Frustriert darüber, dass ich nicht dieselbe Wirkung auf ihn habe wie er auf mich spreche ich ihn bewusst an „Malfoy?" was soll das ganze hier? Möchte er noch weitere kostbare Minuten verschwenden in denen ich mich zwingen muss ihn nicht auf der Stelle zu mir zu ziehen? Warum habe ich nur diesen dummen Brief geschrieben. Wäre ich stattdessen doch nur schlafen gegangen... Plötzlich hebt er seine Hand und legt diese an meine Wange; nicht dominant und fordernd - sondern zart und schon beinahe vorsichtig. So vorsichtig, dass man denken könnte, dass ich zerbrechlich sei. Und damit würde er nicht einmal falsch liegen. Ich bin zerbrechlich. Zerbrechlich, weil ich unfassbar empfindlich bin. Empfindlich für seine Berührungen. Diese eine Berührung reicht, um mir das Gefühl zu geben kostbar zu sein. Etwas, dass ich nicht bin. Draco Malfoy gibt mir das Gefühl jemand mit Wert zu sein. Jemand, den er will. Jemand, der überhaupt mal gewollt ist. Dabei will er mich nicht. Nicht auf eine besondere Art. Bloß auf eine erniedrigende, lächerliche und ausnutzende Weise.
Aber hier stehe ich an meinem weißen Türrahmen in meinem neuen Zimmer mitten in der Nacht und schmiege mich unterbewusst an seine Hand - nur weil er so ungewöhnlich sanft zu mir ist. Es ist lächerlich. Ich bin lächerlich. Seine Fingerspitzen berühren mich kaum und dennoch rast mein Herz verräterisch schnell. Die Lust in mir unaufhaltsam. Meine Augen fixieren seine Lippen, wie ein Ziel. Ein Ziel ohne das ich diese Nacht nicht überleben kann, wie ein Hungernder auf der Jagd. „Malfoy?" hauche ich mittlerweile nur noch und klinge dabei eher auffordernd, als bittend. Wonach ich fordere weiß ich jedoch selbst nicht, denn selbst wenn mein Unterleib und mein Herz in seiner Nähe verrückt spielen ist mein Kopf meist leer. Komplett leer.
Vielleicht ist das der Grund, warum Draco Malfoy auf mich wirkt wie eine Droge mit hoher Abhängigkeitsgefahr. Weil er der einzige Mensch ist, der mir bis jetzt begegnet ist und dafür sorgt, dass meine Gedanken mich nicht quälen. Und wenn sie es tun, dann wegen ihm und nicht wegen mir. Ich rege mich so sehr über ihn auf, dass mir in seiner Nähe die Sorgen über das Essen, meine Vergangenheit und meine Ängste gar nicht real vorkommen.
„Küss mich." fordert der Blondschopf mich plötzlich auf. Verwirrt schauen meine Augen von seinen Lippen weg in seine Augen voller Lust. Sie verschlingen mich.
Das Kribbeln in meinem Unterleib verstärkt sich und ich merke wie meine Luft zum Atmen in meiner Kehle erstickt.
Warum verhält er sich so seltsam? Normalerweise ist er derjenige, der sich nimmt was er möchte und wenn ich es bin, die er will, dann küsst er mich einfach. Zeigt mir, wer das sagen hat. Dass ich ihn zu respektieren habe. Er verhält sich normalerweise eben wie Draco Malfoy eben ist. Diesmal jedoch schaut er mich mit seinen lusterfüllten Augen anders an. Anders als sonst. Allerdings weiß ich nicht, was in seinem Blick es ist, dass mein Herz noch schneller springen lässt als sowieso schon. Während seine Hand nach wie vor an meiner Wange haftet, wandert seine andere zu meiner Taille und streichelt diese zart auf und ab. Allein auf Grund dieser zarten Berührung entlockt der blondschopf mir ein lautes Seufzen, welches ich sofort bereue. Allerdings schaue ich nicht in ein grinsendes selbstgefälliges Gesicht, sondern in eins, dass jede einzelne Reaktion von mir inspiziert.
Seine Hand an meiner Taille zieht mich näher zu ihm und sorgt dafür, dass meine Augen nun wieder auf seine Lippen gerichtet sind, während ich auf meiner Unterlippe kaue.
Bei Salazar Slytherin bilde ich mir das ein oder sind es in diesem Dorm mindestens 40 Grad heiß?
„Draco" hauche ich diesmal mit dem letzten Bisschen Stimme, dass mir noch bleibt- diesmal direkt an seine Lippen. Ich weiß gar nicht, was ich ihm damit sagen will. Es gibt so viel was ich loswerden wollen würde. Wie ätzend ich ihn finde, dass er nicht so großartig ist, wie er denkt. Dass ich alles charakterliche an ihm verabscheue, aber nichts kommt über meine Lippen und auch mein Gehirn nennt mir keine Gründe, warum das hier falsch ist. Es ist falsch und das wissen wir beide. Jedoch haucht er bloß ein atemloses „Ich weiß" zurück und bringt mich um. Was weiß er? Dass ich ihn hasse, seinen Charakter abscheulich finde? Ihn umbringen könnte für sein feiges Verhalten am schwarzen See? Ihm eine dafür knallen könnte, dass er vor wenigen Stunden noch deutlich gemacht hat, dass ich nicht seinem Typ Frau entspreche? Ihn auslachen könnte für seine offensichtliche Eifersucht, bei der es nicht einmal um mich als Mensch, sondern als Sex Objekt ging? Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß ist, dass ich ihn mit allem was ich fühle küssen will und er weiß es auch. Leidenschaftlich presse ich meine Lippen auf seine und keuche an der Lust erstickend auf. Draco, der mein Keuchen und Stöhnen mit seinen Lippen auffängt schließt mit seinem Fuß so leise wie möglich die Tür und drängt mich weiter ins Zimmer. Sein Griff an meiner Taille verstärkt sich und ich spüre wie mein gesamter Körper erneut in Flammen aufgeht. Das ist es, was mich so besessen von seinen Berührungen macht. Genau dieses Gefühl.Ich war mental und gesundheitlich in den letzten Wochen leider überhaupt nicht fit und habe es nicht hinbekommen an der Geschichte weiterzuschreiben. Immer nur einzelne Sätze hat mein Hirn formuliert, jedoch ohne Zusammenknüpfung und Sinn. Ich hoffe das Kapitel ist trotzdem einigermaßen gelungen. Ab jetzt wieder regelmäßig und mit Fortschritt in der Story ❤️ Jubiliäumsüberraschung hole ich natürlich nach - dazu morgen früh eine Art Abstimmung. Stimmt gerne mit ab! ❤️
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"You are broken just like me, right?" Draco Malfoy FF
FanfictionY/N Evans. Ein Mädchen mit einer Geschichte von der sie selbst nicht weiß wie sie sich so entwickeln konnte. Y/N ist in der Geschichte eine 16 jährige Halbblut Hexe - Ihre Mutter ist eine begabte, mutige und impulsive Hexe des Hauses Gryffindor; Ih...