2) Ankunft in Hogwarts

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Nun stehe ich hier mit meiner Mutter am Gleis. Mein Vater hat sich bereits im Auto mit einem „Verbau es nicht schon wieder" von mir verabschiedet und wartet ungeduldig auf die Rückkehr meiner Mutter.
Ich wusste zwar, dass ich um zum Gleis zu gelangen durch eine Wand - JA eine Wand aus Stein - gehen muss, aber dass ich das wirklich getan habe ist doch nochmal etwas anderes.
Mein Gepäck hat meine Mutter in der Hand während ich meine Eule Hope, sowie meinen 10 Zoll langen Zauberstab aus Weißdornholz und einem Kern aus Einhornhaar fest umklammerte.
Ich bekam Panik.
All die Kinder und Jugendlichen umarmten sich und schienen sich zu freuen. Panik sah ich maximal in den Augen der Erstklässlern.
Lächerlich wie meine Mutter dachte ich könnte hier Freunde finden. Wen genau hat sie sich vorgestellt? Eine 11 jährige die die Stimme eines quietschenden Meerschweinchens hatte?
Nein Danke.
Ich bleibe lieber alleine. Alleine war ich die letzten 5 Jahre und ich hatte auch nicht vor das plötzlich zu ändern, nur weil meine Schule einen anderen Namen trug.
Alleine kann ich nicht verletzt oder enttäuscht werden.
Meine Mutter nimmt mich fest in den Arm und ich erwidere die Umarmung für kurze Zeit. Jedoch scheint sie nicht vorzuhaben mich wieder los zu lassen, weswegen ich mich räusper.
„Entschuldige Kiddo. Ich bin nur so aufgeregt. Ich werde dich vermissen. Wer soll mich denn jetzt nur tagtäglich nerven." sagte meine Mutter grinsend extra etwas dramatisch. „Keine Sorge dafür hast du den richtigen Mann an deiner Seite Mum" sage ich und bekomme einen strafenden Blick. „Aaaber ich werde dich auch vermissen! Ich glaub ich muss los. Ich schreibe dir Mum." Meine Mutter nimmt mich ein weiteres Mal kurz in den Arm und nuschelt in meine Haare „Hab dich lieb. Mach mich stolz Y/N."
Ich nickte ihr zu und versuchte so selbstbewusst wie möglich zum Zug zu gehen. Da war es wieder. Dieser Druck den sie zwar nicht extra auf mich ausübte es aber trotzdem tat. Meine Mutter tat mir gegenüber zwar so als wäre ihr egal in welches Haus ich eingeordnet werde, aber uns war beiden bewusst dass sie am glücklichsten über ihr eigenes wäre.
Aber jetzt war keine Zeit mehr für Gedanken. Es ist Zeit die Maske aufzuziehen und mir von den Stimmen in meinem Kopf nichts anmerken zu lassen.
Am Zug angekommen blicke ich mich um. Ja was jetzt...
Überfordert mit meinem weiteren Handeln bleibe ich unbemerkt im Eingang vom Zug stehen und bemerke dies durch einen Ruck von hinten ziemlich schnell. Gerade so kann ich mich noch halten um nicht auf Hope zu fallen und meinen Zauberstab am ersten Tag zu zerbrechen.
Angenervt drehe ich mich um nur um in genauso genervte graue Augen zu schauen.
„Sag mal gehts noch? Bin ich unsichtbar oder bist du einfach zu unfähig um zu sprechen, damit ich weiß dass du vorbei willst?!" mache ich ihm meine Meinung deutlich klar und dachte damit hätte sich das Gespräch erledigt.
Falsch gedacht.
„Was denkst du wer du bist so mit mir zu sprechen? Du siehst alt genug aus um zu wissen wie man einen Zug betritt." sagt der Junge mit den grauen Augen mit einem abwertenden Blick.
„Also geh mir aus dem Weg, bevor du es noch bereust." zischt er noch.
„Mir ist es ziemlich egal wer du bist. Du hast mir nichts zu sagen. Ich hatte aber ohnehin nicht vor weiter hier stehen zu bleiben und mich mit dir-" Erst jetzt sehe ich die Leute hinter ihm „ und dein Gefolge zu unterhalten. Also-" ich lächle ihn bewusst falsch an und gehe los. „Sehen wir uns hoffentlich so schnell nicht wieder." somit suche ich mir ein freies Abteil, stelle mein Gepäck hin und setze mich.
Was ein Start. Einen positiven Eindruck von mir habe ich direkt hinterlassen.
Plötzlich öffnet sich die Tür zu dem Abteil in welchem ich sitze und eine Gruppe aus 3 Leuten tritt ein.
„Entschuldige! Ich hoffe wir stören nicht, aber wäre es für dich in Ordnung wenn wir uns setzen?" fragte einer der 2 Jungs mit einer runden Brille im Gesicht und einem freundlichen Lächeln. „Alle anderen Abteile sind leider schon voll." fügte der andere Junge mit roten Haaren an. „Ja weil du dich wie immer verspäten musstest Ron." fährt das Mädchen den rothaarigen Jungen mit einem leichten Lächeln an.
Ich nicke und mache noch etwas mehr Platz für die 3 Freunde. „Hey ich bin Hermine Granger. Freut mich und du bist?" fragt mich das Mädchen mit den braunen Locken und dem lieben Lächeln. „Y/N Evans." antworte ich nur knapp. Die Situation ist für mich mehr als fremd und ich habe keine Ahnung wie ich weiter mache ohne das direkt gelästert wird, dass ich komisch und ätzend sei.
„Freut mich auch Y/n. Ich bin Harry Potter und das hier" er zeigt auf den rothaarigen Jungen der mittlerweile Schokolade im Mund hatte „ist Ronald Weasley. Wir nennen ihn aber alle Ron."
Ich lächle sie an. Sie scheinen nett zu sein und noch mehr Feinde muss ich mir am ersten Tag echt nicht machen. Der grauäugige Junge und seine Clique reichen fürs erste aus.
Ich brauche zwar keine Freunde aber auch keine 100 Feinde.
„Darf ich fragen, ob du schon immer hierher kommst? Du scheinst in unserem Alter zu sein" sagt Ron sichtlich verwirrt und mustert mich „aber ich habe dich hier noch nie gesehen. Ihr etwa?" fragt er seine Freunde, die nur mit dem Kopf schütteln.
„Ja das stimmt ich bin keine 11 und trotzdem neu hier" schmunzel ich. „ Ich war bis vor kurzem noch auf einer Muggel Schule und wechsel nun auf Hogwarts.".
Stille.
Sie scheinen verwirrt zu sein. 5 Jahre später als alle anderen noch nach Hogwarts zu kommen ist wohl nicht nur für mich seltsam.
"Darf man fragen warum?" fragt Harry der von Hermine einen strafenden Blick kassiert. "Du musst uns natürlich nichts erzählen was du nicht möchtest Y/N." fügt Hermine an, die ihre Freunde wohl als viel zu aufdringlich empfindet.
Flashback:
Ein weiterer Tag Hölle. "Mum ich will wirklich nicht gehen bitte."flehte ich meine Mutter an, diesmal jedoch ohne große Wirkung. "Y/N du kannst nicht schon wieder in der Schule fehlen. So geht das nicht weiter! Du hast 2 Wochen gefehlt und jetzt gehst du wieder oder möchtest du von der Schule geschmissen werden?" Gut erkannt Mutter.
Ich sagte nichts weiter. Was denn auch? Sie wird ihren Willen durchsetzen und ich brauche nicht noch ein Elternteil was mich bereut. Ein Blick schweifte zu meinem Vater, der nun aufhörte mich zu ignorieren und mir einen abwertenden Blick schenkte "Y/N es reicht. Du brauchst gar nicht überlegen weiter zu diskutieren. Du gehst jetzt zur Schule oder willst du mich final auch noch so blamieren, dass du als Putzfrau endest?!" meine Mutter räusperte sich stark um ihn zu stoppen, aber ich hörte seine nächsten Worte trotzdem deutlich
„Wenn du dich in der Schule genauso gibst wie hier zuhause wunder ich mich nicht, dass die Leute dich da so behandeln wie du deiner Mutter erzählst-" ich schaute schockiert zu meiner Mutter, der ich nach über 2 Jahren etwas meines Alltags anvertraut hatte nur damit sie mein Vertrauen ausnutzte und zu meinem Vater rannte. Erzählen werde ich ihr wohl wieder nichts mehr „falls das alles überhaupt stimmt. Du Plage würdest doch alles für etwas Aufmerksamkeit tun. Verhalte dich anders und die Leute lassen dich in Ruhe. Reicht doch, dass du hier schon unerwünscht bist Y/N Evans" schrie er nun schon fast.
Stille. Meine Mutter schaute ihn voller Hass an. Meine Familie ist problematisch und das wird sie vermutlich auch bleiben, aber meine Mutter liebte mich und das sah man ihr gerade wieder an.
Das interessierte mich nur recht wenig. Liebe alleine reicht für eine gute Beziehung nicht aus.
„Ich hasse euch." sagte ich kühl und ohne Emotionen, nahm meine Tasche und machte mich auf den Weg zur Hölle. Ein Tadel wird alles verschlimmern. Ich muss.
„Miststück" „Schlampe" „Stock" „Merkst du nicht das keiner dich hier haben möchte?!" Ein Schubser. Noch einer. Treppen. Bus.
Flashback Ende
„Reiß dich zusammen Y/N! Diese Gedanken haben nichts in deinem Kopf zu suchen" befehle ich mir selbst. So selbstbewusst ich nur kann schaue ich die 3 an - Angst davor sie können meine Gedanken hören die ich tagtäglich ertrage.
„Nein alles gut! Macht euch keinen Kopf, das ist eine berechtigte Frage" lächle ich die drei an. „Meine Mutter war der Ansicht Hogwarts würde mir gut tun." nicht ganz gelogen.
„Ach deine Mutter war auf Hogwarts?" fragt nun Hermine neugierig.
„Meine Mutter ist Celia Evans eine Hexe die in Hogwarts das Haus Gryffindor besuchte." sage ich und merke wie meine soziale Energie langsam runterfährt. Ja daran muss ich mich definitiv noch gewöhnen.
„Celia Evans?" schreit Ron schon förmlich, was ich nicht ganz verstand. Auch Hermine sieht erstaunt aus.
Ron erzählt uns noch, dass er viel von meiner Mutter gehört hat und seine Mutter Molly Weasley wohl sehr gut mit ihr befreundet war. Wir unterhalten uns weiter bis ich mich in der Aussicht verliere und Harry mich anstupst.
„Wir sind da. Willkommen in Hogwarts Y/N Evans."

"You are broken just like me, right?" Draco Malfoy FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt