Y/N POV:
Erschöpft liege ich auf dem ebenfalls schwer atmenden blonden Jungen. Mehrere Minuten lang herrscht Stille. Draco krault meinen Kopf, streicht über meine zersausten Haare und meine Augen sind geschlossen. Schon jetzt weiß ich, dass das was wir gerade getan haben ein Anfang einer unstillbaren Sucht ist. Ein kurzer Vorgeschmack der Droge, die mich abhängig machen wird. Wie um Merlins Willen soll ich in meiner Freizeit Draco gegenüber sitzen und nicht das Verlangen haben diese Nacht zu wiederholen. Wie soll ich in seiner Nähe sein, ihn riechen ohne mich nach ihm zu verzehren. Wie soll ich mich im Unterricht konzentrieren, wenn allein sein Anblick reicht, um mich aus der Fassung zu bringen - mich um den Verstand zu bringen. "Darling?" flüstert der Slytherin, woraufhin ich mit einem müdem "Hm?" antworte. "Ich mach uns schnell sauber und dann kannst du schlafen okay Kleine?" innerlich jammere ich. Ich möchte mich weder bewegen, noch von seinem nackten Körper runter. Ich möchte weiter von ihm gekrault werden. Weiter nicht denken müssen. Eine Sekunde alleine reicht aus, um mein selbstfolterndes Gehirn dazu zu bringen, all das hier zu bereuen. Fehler zu finden. Fehler an mir zu finden. Die Zeit alleine erreicht, dass ich die Wahrheit realisiere. Das ich weiß, dass ich die Aufmerksamkeit auf Grund der Knutschflecke nicht genießen werde. Bloß die Eifersucht - das unbekannte Gefühl - genießen werde - Den Rest nicht. Jedes Flüstern hinter meinem Rücken werde ich wahrnehmen, denn ich kenne es gut genug. Selbst das Flüstern, das nicht von mir handelt beziehe ich auf mich. Unsichtbar oder der Fehler - Y/N Evans - nie mehr, als das. Ich möchte nicht denken. Allein das bloße Nachdenken darüber was meine folternden Gedanken gleich mit mir anstellen könnten, macht mich verrückt. Absolut wahnsinnig. Es gibt zu viele quälende Optionen - zu viel, dass ich falsch gemacht habe. "Mh mh" quengel ich schon eher, als dass ich normal rede. Ich mache mich lächerlich. Draco lacht, sein Oberkörper bebt und drückt sich gegen meine Brüste. Kurz glaube ich daran, dass der Blondschopf es einfach so hinnimmt - mich auf sich liegen lässt und sein Schicksal als Matratze akzeptiert. Allerdings war das eine falsche Annahme, denn der Slytherin schiebt mich sanft von sich runter und legt mich neben ihn auf die eigentliche Matratze. Die Matratze, die ich ab diesem Moment vermutlich nie wieder so gemütlich finden werde, wie zuvor. Nie wieder werde ich etwas gemütlicher finden als Dracos Körper, Fuck. Ich will gar nicht wissen, wie erbärmlich ich gerade aussehe - zersauste Haare, ein vermutlich rotes Gesicht, verschwitzt und müde. Sehr attraktiv Y/N. Das Bedürfnis mich aus dem Fenster zu stürzen wird größer und eine tatsächlich gar nicht so schlechte Alternative in Anbetracht dessen, dass ich in schon wenigen Stunden mit den Konsequenzen meiner Taten leben muss. Ob ich Daphne oder Pansy geweckt habe? Vielleicht sogar beide? Bei Merlins Bart ich bin eine schreckliche Mitbewohnerin... Behutsam und wenn ich es nicht besser wüsste sogar liebevoll säubert Malfoy erst mich und dann sich selbst. Ich liege bloß da - schaue ihm zu und inspiziere jede einzelne seiner Bewegungen. Ich wünschte ich könnte selbstbewusst dort liegen - entblößt vor ihm - ohne jegliche Scham doch so ist es nicht. Sobald mein Gehirn wieder einigermaßen funktionstüchtig ist rattert es wieder wie eine unaufhaltsame Macht. Beschämt verschränke ich meine Arme vor meiner Brust und überkreuze meine Beine, sodass der Blick auf meine intimste Stelle zumindest so gut es geht verborgen bleibt. Ich räuspere mich, Draco schaut mich bloß verwirrt an - er versteht meinen plötzlichen Stimmungswandel vermutlich nicht. Verständlich. Könnte ich meine Gedanken nicht lautstark hören würde ich mein Verhalten auch nicht verstehen. Doch ich höre sie. Nichts ist präsenter als die folternde Stimme in meinem Kopf. Die Stimme, die all das was gerade geschehen ist in Frage stellt. "Draco kannst du mir bitte me-" ich beende den Satz abrupt, verbessere mich, als sei das hier ein Test. "das, also, dein T-Shirt geben?" frage ich ihn und versuche dabei nicht verunsichert zu klingen. Dieses dämliche weiße T-Shirt vom See in dem ich beinahe den ganzen Tag verbracht habe, nicht in der Lage es auszuziehen... In so einer Situation war ich selbst mit Draco noch nicht. Noch nie war es so privat, so intim. Bis jetzt war jede Interaktion so gestaltet, dass man direkt danach zurück in den Alltag gegangen ist. Der gewöhnte Alltag wäre es jetzt schlafen zu gehen. Oder es in meinem Fall zumindest zu versuchen. Bleibt er hier oder geht er zu sich in sein Bett, in seinen Dorm da wo er hingehört und um die Zeit schon vor Stunden hätte liegen müssen?Und wenn er hier bleibt, wie um Salazars Willen verhalte ich mich dann? Will ich überhaupt, dass er bleibt? Draco greift nach dem weißen Stück Stoff und zieht es mir über den Kopf, sodass ich nur noch mit meinen Armen hineinschlüpfen muss. Das Kribbeln in meinem Bauch erneut prägnanter, aus welchen Gründen auch immer, macht mich wahnsinnig. Besonders wahnsinnig sauer auf mich selbst. Der blonde Junge greift zu seiner eng anliegenden Boxershorts und zieht diese an - eine Sache weniger auf die ich mich konzentrieren muss oder wohl eher auf die ich mich endlich nicht mehr konzentieren muss, weil meine Gedanken sonst erneut meinen Körper austricksen. Nach der Boxershorts folgt seine graue Jogginghose, die er auch anzieht. Oberkörperfrei sitzt er vor mir - richtet seinen Blick erneut auf meinen nackten Körper, der sich unter seinem T-Shirt befindet. Draco schaut den leicht transparenten Stoff beinahe so an als würde er nach jedem noch so kleinem Stück entblößter Haut suchen. "Und meinen Slip?" beende ich meine Frage. Seine Augen bleiben bei meinen hängen und ich muss mich zusammenreißen in der Realität zu verweilen - jedoch fällt dies schwer bei einem Paar Augen in denen ein Sturm bei hellem Himmel wütet. Augen, die so viel sagen und doch so wenig - rein gar nichts. Ich kann ihn nicht einschätzen. Ich weiß nicht wer Draco Malfoy ist und es macht mir Angst. Ich habe fast schon Angst vor ihm. Angst vor mir. All die letzten Jahre meines Lebens habe ich in der Rolle des Beobachters verbracht - ein Vorteil, um Menschen einschätzen zu können - Dinge über sie zu wissen von denen sie denken, dass keiner von ihnen Bescheid weiß. Seit Jahren gab es keinen Menschen, dessen Charakter ich nicht grob erahnen konnte. Jedoch bin ich im Hier und Jetzt. Ich bin auf Hogwarts und kam in den wenigen Tagen noch nicht ein einziges Mal zu meiner gewohnten Beobachtungsposition. Ich bin gefangen in der Handlung. Gefangen im Geschehen. Zum ersten Mal seit langem habe ich das Gefühl wirklich zu leben. Nicht bloß zu existieren, sondern zu fühlen, zu spüren, zu erleben. Zum ersten Mal seit langem lebe ich das Leben mit all seinen Facetten und fühle Dinge, die zuvor immer verborgen geblieben sind - nie zuvor wusste ich von dem Kribbeln in meinem Bauch, welches etwas anderes bedeutet als Angst und Panik. Für all diese Facetten gibt es Gründe und der wohl größte Grund sitzt direkt vor mir und schaut mich an, als könne nichts diesen Moment zerstören obwohl wir beide wissen, dass von all dem Hier, morgen früh nichts mehr übrig sein wird. Nichts als die Erinnerung. Draco antwortet mir auf meine Frage, lacht heiser und redet irgendetwas von "Bist du dir sicher Kleine? So nass wie der ist wäre ein neuer vielleicht sinnvoller." und ich lache bloß kopfschüttelnd, merke wie mir die verlegende Röte ins Gesicht strömt. Normalerweise müsste ich jetzt aufstehen, zur Kommode gehen, einen Slip holen, mich anziehen, mich verabschieden und schlafen gehen. Wo ist meine Schlagfertigkeit hin? Warum bröckelt meine Schutzmauer? Mein Kopf dreht sich. Ich müsste schon längst mit geschlossenen Augen in meinem Bett liegen. All das dürfte maximal ein Traum sein, weil ich in wenigen Stunden Unterricht habe, genauso wie der blonde Junge. Doch ich kann nicht mehr klar denken. Ich sehe nur noch jeden einzelnen Zug seines Gesichts - Präge mir jede Pore seiner Haut genau ein - Merke mir jedes einzelne hellblonde Haar - verliere mich in jedem hellblauen Sprinkler seiner grauen Augen - zeichne mit meinen Augen die Form seiner Lippen nach und beuge mich schlussendlich zu ihm. Ich weiß nicht was es ist, doch es ist als würde mein Kopf mit all seinen Funktionen nicht mehr existieren, als würde nur das Kribbeln in meinem gesamten Körper mich leiten, mich zu dem bringen was ich möchte -zu dem was ich brauche. Zu ihm... Es ist als wäre das hier unser letzter gemeinsame Moment, als würde ich ihn nach dieser Nacht verlieren, obwohl es gar nichts zum verlieren gibt, weil uns nichts verbindet und dennoch scheint es als müsse ich meine Lippen mit seinen verschließen, um atmen zu können. Ohne, dass ich es überhaupt merke füllen sich meine Augen mit Tränen - überwältigt von all den fremden Facetten des Lebens und überwältigt von dem Kribbeln. Noch bevor Draco überhaupt fragen kann was mit mir los ist - nicht das ich es ihm erklären könnte - nehme ich sein Gesicht in meine Hände und presse meine Lippen auf seine. All die Verwirrung, all der Hass, all die Angst - Alles was ich fühle, alles von dem ich geglaubt habe es sei bloßer Wirrwarr, bloße Übertreibung in Büchern und Filmen - Dieses beschissene Kribbeln, dieses verfluchte Verlangen - all das projiziere ich auf seine Lippen, in diesen Kuss, in unseren Moment. Ein winzig kleiner bedeutungsloser Moment. Ein Aussetzer in dem giftigem Spiel. Draco zieht mich an meiner Taille auf seinen Schoß, vertieft den Kuss, stellt keinen meiner intensiven Küsse in Frage. Draco Malfoy küsst mich mit genau derselben Leidenschaft zurück. Meine Arme wandern von seinem Gesicht zu seinem Nacken und verschließen sich hinter diesem. Ich ziehe ihn noch näher an mich. Auch meine Beine schlinge ich um seine Hüfte, versuche ihm so nah wie nur möglich zu sein, während mein verdammter Körper nicht mehr nur kribbelt, sondern brennt. Jeder Millimeter meiner Haut brennt - vor Lust, Angst, Verwirrung, Wut, Verlangen, Hass... und Glück. Bei Merlins Bart wie ich diesen Jungen hasse. Wie sehr ich seine Wirkung auf mich verabscheue. Draco's Gewicht verlagert sich auf meinen Oberkörper - sorgt dafür, dass ich nun mit meinem Kopf auf meinem Kopfkissen liege und mein Rücken sich der Matratze anpasst, während meine Beine und Arme nach wie vor um den Jungen geschlungen sind. Fast wie ein Lasso, welches seine Beute nicht fliehen lassen kann. Bullshit. Mir ist klar, dass er jetzt geht und das soll er auch, denn dieser rein körperliche Deal ist für meinen Geschmack definitiv zu verwirrend. Und dennoch lasse ich ihn nicht los. Seine weichen Lippen verformen sich zu einem Grinsen. "Noch nicht genug Darling?" fragt er mich im neckenden Ton und ich erwische mich fast dabei zu nicken. Verdammt Y/N reiß dich mal zusammen. Statt ihm zu antworten lasse ich meine Augen geschlossen und meine Lippen nach wie vor an seinen. Sanft küsst er meine Lippen, wandert zu meinen nach oben fahrenden Mundwinkeln und küsst abschließend meine Wange. Erst einmal. Dann noch einmal. Und ein drittes letztes Mal. Angestrengt versuche ich ein Kichern zu unterdrücken, spüre allerdings das viel zu starke Grinsen in meinem Gesicht und möchte mich dafür am liebsten selbst Ohrfeigen. Stark und mindestens genauso oft wie Malfoy meine Wange geküsst hat. Drei Mal. "Schlafenszeit Darling" befiehlt der Blondschopf schon fast und ich nicke bloß. Realisiere, dass es das war. Eine Nacht, eine Erinnerung, ein Joker im Spiel. Zeit wieder klar zu denken. Die gesamte Erschöpfung der letzten Tage und Nächte prasselt plötzlich, wie ein heftiger Tsunami - fast so als würde meine jahrelang hart erarbeitete Maske langsam zerbröseln und durch die Müdigkeit nicht mehr standhalten. Eine einzige Ausnahme. Mehr nicht. In wenigen Stunden interessiert mich der Junge einen verdammten Scheiß. Seine Anwesenheit wird mich höchstens sexuell anmachen, aber eine Spur von drei Wangenküssen, lieben Worten, Nasenküssen oder jedem Anzeichen dieser Nacht geschweigedenn davon, dass ich mir zum ersten Mal seit langem wünsche nicht allein zu sein wird nirgends zu finden sein. All das hier ist Müdigkeit, ein dummes Spiel und in wenigen Stunden halten wir uns wieder an die Spielregeln. Mühsam schaue ich zu der Kommode, in welcher momentan noch alles unordentlich beisammen liegt und frage mich, ob ich nicht einfach ohne trockene Unterwäsche schlafen könnte. Genervt hebe ich meinen Oberkörper - bereit aus dem weichen Bett aufzustehen und mich der Aufgabe zu widmen einen neuen Slip anzuziehen, jedoch kommt der blonde Slytherin mir zuvor und löst sich von mir. Fragend steht er an der Kommode und schaut mich an "Wo?" fragt er kurz und knapp. Demotiviert schüttle ich bloß den Kopf "Gute Frage. Ich würde sagen du findest in jeder Schublade einen" krächze ich müde hervor und lüge nicht. Ich muss mich dringend um mein Zimmer und meinen Kram kümmern. Hogwarts ist mein Zuhause und ich muss mir eingestehen, dass es sich auch wie eins anfühlt. Ich bin angekommen und das vermutlich zum ersten Mal in meinem Leben. Ich bin da und so schnell werde ich nicht mehr gehen. Kurz schleichen sich die Winterferien in meinen Kopf und sorgen für eine Übelkeit in meinem Bauch und einem Unwohlsein im meinem gesamten Körper. Nein. Morgen werde ich mich um mein Zimmer kümmern, bevor ich nie dazu komme und mich jeden Morgen im Stress für meine Faulheit hassen werde. Lachend schüttelt Draco den Kopf und greift in die zweite Schublade, fischt einen stinklangweiligen Baumwoll Slip in weiß raus und kommt mit diesem zurück zum Bett in welchem ich liege wie eine Halbtote. Nur noch angestrengt habe ich meine Augen geöffnet auf den attraktiven Blondschopf gerichtet. Malfoy hebt meine Beine leicht an, streicht mir den Slip über die Beine, hoch über meinen Po, sodass er nun angezogen ist. Seine Finger streichen dabei über meine Haut und sind die Ursache für eine kribbelnde Gänsehaut, die sich von meinen Füßen bis hin zu meiner Hüfte zieht. Verflucht überfordert, übermüdet und überfragt drehe ich mich auf die Seite - weg von ihm, weg von diesen verwirrenden Augen und diesem irritierendem Verhalten.
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"You are broken just like me, right?" Draco Malfoy FF
Hayran KurguY/N Evans. Ein Mädchen mit einer Geschichte von der sie selbst nicht weiß wie sie sich so entwickeln konnte. Y/N ist in der Geschichte eine 16 jährige Halbblut Hexe - Ihre Mutter ist eine begabte, mutige und impulsive Hexe des Hauses Gryffindor; Ih...