Daphne's POV:
Ich muss hier raus. Rasch verlasse ich das Zimmer.
Ein Engegefühl in meiner Brust, ein Rauschen in meinen Ohren und ein bedrückendes Gefühl das meinen gesamten Körper übernimmt.
Ist es möglich das Gefühl zu haben nicht mehr atmen zu können, obwohl ich es doch tue? Ich atme. Ich lebe. Warum also habe ich das Gefühl zu sterben... Beinahe so als würde eine Barriere alles was ich tue verhindern. Ich verliere jegliche Kontrolle über meinen Körper.
Sollte ich nicht erleichtert sein? Y/N geht es gut. Y/N Evans, der Person die sich schneller in Parkinsons und mein Herz geschlichen hat als ein neugeborener Hippogreif , geht es gut. Ihr ist nichts passiert. Es war bloß Draco Lucius Malfoy.
Wie immer.
Gab es seit ihrer Ankunft einen Tag, an dem sie nicht von Malfoy begehrt wurde? Begehrt... Wie sehr ich mir wünsche begehrt zu werden. Es scheint so zu sein, als wäre jedes Mädchen hier auf Hogwarts liebenswert, außer ich. Selbst Erstklässler haben mehr Glück in der Liebe als meine Erbärmlichkeit.
Ich bin 17 Jahre alt.
Ich habe einen schönen Körper für den ich viel tue.
Jeden Morgen vor dem Unterricht trainiere ich fleißig. Bauch, Beine, Hintern, Arme, Rücken, ja sogar meine Brust trainiere ich, um sie runder wirken zu lassen.
Für was? Um ignoriert, verstoßen und benutzt zu werden?
Auch mein Gesicht ist nicht schlecht... Das denke ich zumindest.
Meine Augen sind zwar nicht blau oder grün wie die meiner Mitbewohnerinnen, dennoch sind sie schön groß und ähneln denen eines Teddybären. Zumindest sagte das meine Mutter immer, die mir von klein auf predigte wie wichtig die Schönheit einer Greengrass doch sei.
Auch meine Nase ist weder zu groß, noch zu klein. Weder zu breit, noch zu dünn. Ich habe bereits vor 2 Jahren begonnen meine Nase durch meine Finger zu formen.
Ob das funktioniert kann ich allerdings nicht sagen. Jedoch rede ich es mir ein.
Ohne die Kunst mich selbst zu belügen würde ich mich vermutlich verabscheuen.
Daphne Greengrass. Das Mädchen mit den blonden Haaren. Nicht mehr und nicht weniger als ein fahles Mauerblümchen.
Bei Merlins Bart... Mein gesamter Wert und mein vollkommenes Selbstwertgefühl sind abhängig von dem männlichen Geschlecht. Beinahe Mitleidserregend.
Egal was zwischen Draco und Y/N auch passiert sein mag. Es war mehr als Fred von mir wollte. Und selbst wenn es bloß ein Gespräch war, ein bloßes Necken, es wäre mehr gewesen als alles was zwischen mir und Mattheo Riddle je geschehen ist.
Genau daran hat mich das Grinsen Malfoy's erinnert.
Daran das ich weder Y/N, noch Pansy bin.
Keiner kommt nachts in mein Zimmer, um intim mit mir zu werden. Auch tagsüber werde ich nicht geneckt, während die Augen die auf mir liegen nur so von Lust explodieren. Keiner kommt nach einer Party zu mir und macht mir eine Eifersuchtsszene.
Keiner sieht mich als mehr an. Als mehr als eine nächtliche Sexaffäre.
Im Flur des Dorms angekommen, der gerade trotz seiner Schönheit eher wie ein verfluchtes Gefängnis wirkt, räuspere ich mich. Angestrengt den Kloß in meinem Hals zu verdrängen.
Beinahe so als wäre ich in einem Rausch gefangen wende ich mich dem Rotschopf zu.
„Ich wäre dir dankbar, wenn du jetzt gehen könntest" gepresst lächle ich ihn an.
„Wenn ich Interesse an deinem Angebot als kleiner Fick habe, melde ich mich bei dir" sage ich fieser als beabsichtig.
Verdutzt schaut der Weasley Zwilling nochmal in meine Augen, bevor er mir leicht lächelnd nochmal zunickt und sich in Richtung Dormtür begibt.
Erleichtert zische ich die angesammelte Luft aus und gehe in mein Zimmer, bevor ich noch ein „So war das nicht gemeint" und das einrasten der Dormtüre höre.
Fred Weasley ist weg.
Mit dem Kopf in meinem Nacken und den Händen in meinem Gesicht lasse ich mich auf mein silbernes Samt Bett fallen. Ich hätte heute morgen nicht aufstehen sollen.
Schnell vergrabe ich meinen Kopf in einem der grünen Kissen, bevor mir ein Schrei aus meiner Kehle entflieht.Y/N's POV:
„Hör mal Pans... Das hier ist nicht wonach es aussieht." Ernsthaft Y/N?
Diese Ausrede ist schon in jedem einzelnen Film die schlechteste.
Jedes Mal wenn einer dieser lustgesteuerten Vollidioten seiner Freundin fremdgeht und genau diesen Satz ausspricht könnte ich den Fernseher in meinem Zimmer gegen die Wand werfen oder gar zusammenschlagen.
Aber was war es dann? Sex war es nicht. Gefühle sind bei dem arroganten Blondschopf und mir auch nicht im Spiel. Was also war das was meine engsten Freundinnen unterbrochen haben. Ein bloßes knutschen?
Pansy schaut mir mit hochgehobener Augenbraue sarkastisch in meine großen Augen.
„Hmm" grummelt sie nur und erneut fällt ihr Blick auf Draco. Abermals schaut die Brünette ihren besten Freund auf diese komische Art und Weise an. Beinahe so als würde sie versuchen das Innere des reinblütigen Slytherins zu analysieren.
Was versucht sie zu sehen? Ich weiß nicht was es ist, aber die junge Parkinson scheint in einem Wirr Warr der Gedanken gefangen zu sein.
Überlegungen in ihrem Kopf, die sie scheinbar so verwirren, dass sie ihre Augen nicht vom Malfoy Jungen lassen kann.
Seltsam.
„Parkinson ich weiß ich bin unwiderstehlich, aber was sollen deine Teufelsaugen auf meinem charmanten Gesicht?" grinst Draco hämisch und selbstverliebt wie immer.
„Was soll das ganze hier?" fragt Pansy bloß ruhig und gefährlich langsam und lässt mich verdutzt ihrer Konversation folgen.
„Was soll was Pans? Du denkst doch nicht im Ernst das Evans und ich ficken oder etwa doch?" fragte er sie ungläubig und lässt seinen Blick gehässig über meinen Körper gleiten, den er vor wenigen Momenten noch geliebkost hat. „Oh Parkinson ich bitte dich. Ich und jemand wie SIE?" erneut schaut er zu mir als wäre ich etwas widerwärtiges. Der Schmerz in meiner Brust ist bereits jetzt unerträglich und es fühlt sich an, als würde die aufgebaute Fassade der letzten Jahre auf brutalste Art von Folter aus mir raus geschnitten werden. „Hast du dir Evans mal angeschaut? Du kennst meinen Geschmack doch." lacht er so, dass ein Schauer über meinen Rücken fährt.
Stille.
Weder Pansy, noch ich sind in der Lage auf diesen ekelhaften Kommentar zu reagieren.
Allein Hope, die braune Eule am Fenster meines Zimmers, lässt vermuten dass hier drinnen noch Leben zu finden ist.
Der Schmerz breitet sich aus. Mein ganzer Körper, jeder einzelne Millimeter meines zitternden Leibes bricht vor Schmerz beinahe in sich zusammen.
Stimmen. Nicht eine, nicht zehn. All die Stimmen, die mich jagen, verfolgen und jedes Mal einholen tun es nun erneut.
Ein Witz, als mehr sieht er mich nicht. Eine Sexpuppe gut genug für den Zweck, jedoch ersetzbar und wertlos.
Unattraktiv – Zu dünn. Zu wenig Hintern. Zu wenig Brust. Zu wenig Wissen. Zu wenig Charakter – Unattraktiv.
Ich bin nach wie vor ein hässlicher, bemitleidenswerter und erbärmlicher Freak.
Nicht besser als in der Muggelwelt.
Nichtmal Hogwarts würde aus mir etwas besseres machen.
Nichtmal eine Flucht in die Zaubererwelt hat ausgereicht, um vor meinem erbärmlichen Ich zu entkommen.
Meine Mutter hatte Unrecht. Auch Hogwarts erweckt nicht mein volles Potential. Besser gesagt: Hogwarts erweckt kein Potential in mir, welches nicht existiert. Ich bin wie ich bin. Ein wertloses, unbegehrbares Misstück.
Draco Lucius Malfoy, der Sohn von Lucius Malfoy, holte mich mit seinen Worten in die harte Realität zurück.
Ich bin keine Slytherin Prinzessin. Niemand der auf eine neue Schule kommt und sofort das beliebte, heiße Mädchen ist auf welches alle anderen eifersüchtig sind. Das bin nicht ich.
Ich mache dauerhaft Fehler, breche innerlich so gut wie durchgehend zusammen, spiele allen anderen etwas vor und springe auf Draco Malfoy, wie ein Kind auf Süßigkeiten bloß weil er einen Schwanz hat der in Berührung mit mir erregt ist.
Ja, bemitleidenswert passt wohl gut.
Ich gebe mich genau als das aus, als was ich die letzten Jahre bezeichnet wurde. Eine lächerliche Schlampe, die alles tut was man mir sagt, sobald man mir das Gefühl gibt, mehr zu sein als ich bin.
Eiskalt blicke ich den Schnösel an. Unbeeindruckt von seinen Worten.
Oh Malfoy, versuch mich gerne aus der Fassung zu bringen. Gehört habe ich bereits alles.
Starr gehe ich auf meine Eule zu und streichle über ihr braunes Gefieder. Wie es wohl ist in jeder Hinsicht frei und unbekümmert zu sein?
Ein räuspern entkommt meinem Mund, bevor Pansy überhaupt daran denken kann Malfoy anzuschreien oder zu beleidigen. Dies ist nicht notwendig. Er ist es nicht wert.
Sein Blut macht ihn nicht wertvoller. Reinblut und dennoch ist alles aus seinem Mund schmutzig und eher traurig als bewundernswert.
„Du tust mir echt leid Malfoy. Solche Wörter von jemanden dessen Schwanz doch sogar bei Goyle oder Neville steif wird." langsam gehe ich zu ihm rüber und stehe so nah an seinem Gesicht, dass unsere Lippen uns beinahe berühren. Kurz schleicht sich das Verlangen durch meinen ganzen Körper die kleine Lücke zu schließen, jedoch ist mein Ego deutlich größer.
Nicht mit mir Malfoy.
Mein Mund nähert sich seinem Ohr, während er sich keinen Millimeter rührt „Dabei merkst du gar nicht, dass ich dich bloß benutze Draco. Du bist wertlos für mich. Nicht mehr als ein gerade so zufriedenstellener Flirt." hauche ich ihm zu und entferne mich erneut von ihm.
„Aber wie es mir scheint werde ich dich nicht mehr brauchen" sage ich nun wieder laut und Fake ein mitleidiges, schmollendes Gesicht.
Grinsend wende ich mich an Pansy, die stolz zurückgrinst und mich umarmt.
„Pans bring deinen... Freund" absichtlich abwertend schaue ich zu Draco rüber und betone das „Freund" spuckend „raus aus MEINEM Zimmer. Ich gehe mal rüber zu Daph" Schnell umarme ich die schöne Brünette nochmal, ignoriere meine folternden Gedanken und zwinkere Malfoy zu, bevor ich mein Schlafzimmer verlasse.
Im Flur angekommen atme ich ein und aus. Stark kämpfe ich gegen das Verlangen an meinen zitternden Beinen nachzugeben und auf mein schnell schlagendes Herz zu hören.
Mein Kreislauf bringt mich um, dennoch klopfe ich am Zimmer meiner blonden Freundin und warte auf ihr „Herein", jedoch folgt dieses nicht.
Verwirrt öffne ich die Tür zu Daphnes Schlafzimmer und trete in ihr leeres Reich ein.
Die braunäugige Blondine ist nicht hier, was ich als Signal verstehe, dass sie ihre Ruhe braucht.
Was also nun?Pansy POV:
In Momenten wie diesen hasse ich meinen besten Freund. Ich verstehe ihn nicht und das obwohl ich alles dafür gebe mich in ihn hineinzuversetzen.
„Du magst sie" sage ich an ihn gerichtet und schaue ihm mit kalten Blick in die Augen. „Du machst dich lächerlich Pansy. Sie war da und ich hatte Lust. Mehr ist da nicht zwischen diesem respektlosen Schlammblut und mir.". Ich verdrehe die Augen bloß genervt „Ach ja Dray? Drei Mal hintereinander? Ziemlich untypisch für dich.".
Auch er verdreht seine Augen sichtlich angepisst und antwortet arrogant wie immer „weil sie einfach zu benutzen ist".
Ein Hall erfüllt das Schlafzimmer meiner neuen Freundin, verursacht durch einen heftigen Schlag gegen Malfoys Wange.
Jede andere hätte er nun vermutlich mit dem Crucio Fluch gefoltert, allerdings nicht mich. Zu lange sind wir beide schon befreundet, als das er sich trauen würde mir auch nur ein Haar zu krümmen.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht hält er sich die rote Wange und schaut aggressiv in meine grünen Augen.
„Pass auf was du tust Parkinson. Warte nur bis mein Vater davon hört und deine Familie wird leiden" zischt er aggressiv in meine Richtung, jedoch bleibe ich unbeeindruckt.
„Jaja Malfoy. Deine Drohungen ziehen bei mir nicht. Du bist peinlich. Lern selber mit deinen Problemen klar zu kommen" zische ich genervt zurück.
Mit eiskaltem Blick schreite ich auf ihn zu und spreche mit klarer und düsteren Stimme zu ihm „Pass du lieber auf Malfoy, sonst wirst du bald alleine darstehen. Hast du mich verstanden?!".
Ein abfälliger Blick. Stille.
„Ob du mich verstanden hast Draco?" zische ich nochmal.
„Fick dich Parkinson" haucht er nur zurück und verlässt den Raum, jedoch nicht ohne auf meine Stimme zu reagieren „Lass sie aus deinen Spielchen raus. Du kannst vögeln wen auch immer du möchtest, aber so sprichst du nicht mit meinen Freunden Draco. Ich weiß, dass du nicht so bist du absoluter Vollidiot.". Malfoy dreht sich nochmal zu mir, zwinkert mir zu und verlässt das Zimmer.
Ein Arschloch. Ja. Aber ein kaputtes Arschloch.
DU LIEST GERADE
"You are broken just like me, right?" Draco Malfoy FF
FanfictionY/N Evans. Ein Mädchen mit einer Geschichte von der sie selbst nicht weiß wie sie sich so entwickeln konnte. Y/N ist in der Geschichte eine 16 jährige Halbblut Hexe - Ihre Mutter ist eine begabte, mutige und impulsive Hexe des Hauses Gryffindor; Ih...