smell

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Ich liege nach wie vor nackt auf meinem Bett und schaue ihm verdutzt hinterher. Es vergehen fünf Minuten und dann zehn. Nach fünfzehn Minuten beschließe ich, nach ihm zu schauen.
Vorsichtig klopfe ich an der Türe. "James, ist alles in Ordnung?"
Mit Schwung wird die Badezimmertüre aufgerissen und James steht in Boxershorts vor mir. Seine Augen sind auf jeden Fall etwas dunkler und er starrt an mir vorbei.
Ohne eines weiteren Blickes geht er in Richtung Bett und legt sich darauf. Er klopft neben sich und ich stapfe zu ihm herüber. Mittlerweile habe ich mir sein Shirt angezogen.

"Bereust du es?", frage ich unsicher, ohne ihn anzuschauen. Er schüttelt den Kopf und dreht meinen Kopf so, dass ich ihn ansehen muss. "Nein."
"Warum bist du dann so? Was ist los? Ist es dir peinlich, dass du mich aus Versehen gebissen hast?", ich winke ab. "Das ist echt nicht schlimm. Mach dir keinen Stress."
Er lacht. "Nein. Das ist mir nicht peinlich, aber ich hätte das nicht tun dürfen."
"Was meinst du?" Ich stütze mich auf meinen Armen ab und starre ihn an.
"Wir können das nicht noch einmal tun. Ich will dir nicht wehtun", sagt er. Er wirkt irgendwie unsicher und beschämt. Ich schüttle den Kopf. "Wegen dem einen Mal?" Er setzt sich auf und umgreift meinen Arm, etwas zu fest für meinen Geschmack. "Ems. Das ist nicht witzig."
"Ich..ich lache doch gar nicht."
"Es gibt auch Nichts, zu lachen. Bevor wir etwas miteinander anfangen, muss ich dir was erzählen. Normalerweise mache ich das, bevor ich mich mit einem Mädchen einlasse."
Jetzt bin ich aber mal gespannt. Ich sage nichts und warte, bis er etwas sagt.

"Ich wollte dir schon immer nahe sein. Aber nicht weil du mich umgehauen hast mit deinen Looks", gibt er zu. Er ist ehrlich. Verdammt ehrlich. "Wieso wolltest du mir dann nahe sein?"
"Ich habe dich gerochen, noch bevor du das Klassenzimmer betreten hast." Das verstehe ich jetzt nicht. Er hat mich gerochen?
Als ich nichts sage, fährt er fort. "Du bist wie eine Droge für mich. Meine ganz persönliche Droge und ich weiß nicht, wie ich mich von dir fernhalten soll. Egal, wie sehr ich es auch versuche", sagt er und starrt an die Wand hinter mir.
"Und jetzt Klartext? Ich verstehe nämlich nur Bahnhof gerade", flüstere ich.
Ich habe keine Ahnung, was jetzt kommen wird.

"Ich bin..." Genau in diesem Moment klopft es an der Türe und Lori sagt etwas. Zum Glück habe ich abgesperrt, sonst wäre sie jetzt sicherlich schon hier drinnen.
Ich lege meinen Finger auf den Mund und deute James damit an, dass er ruhig sein soll.

craving your bloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt