craving your blood

angry

„It is better to be hated for what you are than to be loved for what you are not." – Andre Gide

Ich weine mich in den Schlaf und wünsche mir, dass James jetzt bei mir wäre. Ich hätte mich niemals über ihn lustig machen sollen. Was ist, wenn das Alles stimmt?
Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, aber schließlich konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass ich mal ausgerechnet was mit James haben würde.

6:30 Uhr an einem wunderschönen Montagmorgen. Mein Wecker bringt mich um. Ich will nicht aufstehen. Ich versuche vor meinen Eltern, auf krank zu machen. Doch sie durchschauen mich und kurze Zeit später stehe ich vor dem schwarzen BMW.
Ich weiß nicht, wie ich James gegenüber treten soll. Lori steigt nach mir in das Auto und schweigt mich an.Schließlich höre ich sie gewollt laut ein und ausatmen. "Was ist dein Problem? Ich habe so die Schnauze voll", schreie ich so laut, dass Logan in den Rückspiegel schaut.
Ich winke ihm zu und versichere ihm damit, dass alles okay sei.
Ich stoße Lori mit meinem Ellbogen, bis sie sich umdreht und mich energisch anschaut. Ihr Kopf ist ganz rot vor Wut. "Ich weiß genau, dass James gestern bei dir war. Ich habe euch gehört. Kleiner Tipp, wenn er es dir schon besorgt, halte dir wenigstens ein Kissen auf dein Gesicht, um dein Stöhnen zu überdämpfen. Schlampe."
Ich blicke sie an. Jetzt werde ich wütend.
Meine eigene Schwester hat mich gerade Schlampe genannt. Das lasse ich nicht auf mir sitzen. Ich hebe meine Hand und Lori lacht. Sie traut mir nicht zu, dass ich ihr eine klatsche.

Im nächsten Moment klatscht meine Hand an Loris Wange. Sie hält sich geschockt die Wange. "Das hast du gerade nicht getan. Logan, lassen Sie mich sofort aussteigen", sagt sie schwer atmend. "Das hast du nicht umsonst getan, Emily. Ich werde es Dad sagen." Mit diesen Worten steigt sie aus dem Auto und zückt sofort ihr Handy.
"Sie können weiterfahren. Ich will nicht zu spät kommen." Logan schaut mich verwirrt durch den Rückspiegel an, drückt aber dennoch auf das Gaspedal.

Vor der Schule springe ich aus dem Auto und laufe direkt auf Clara zu, die vor der großen Eingangstüre steht.
Sie sieht sofort, dass etwas nicht stimmt und läuft mir entgegen. "Was ist passiert?"
"Ich habe gerade Lori eine geklatscht, schätze ich", gebe ich zu und schaue ausdruckslos auf die Türe. Genau in diesem Moment kommt James aus der Türe. Der fehlt mir gerade noch. Ihm kann ich auch gleich noch eine mitgeben.
Arschloch.

Ohne Clara zu beachten, stapfe ich auf James zu. "Na, du Arschloch. Können wir reden?", frage ich ihn genervt. Er sieht erst zu Clara, die mit den Achseln zuckt, und dann auf mich.
Schließlich nickt er aber und das ist auch besser so. So wie ich heute drauf bin, würde ich ihn am liebsten grün und blau schlagen.
Ich schnappe mir James' Arm und ziehe ihn in eine Besenkammer, wo ich ihn schließlich loslasse.
"So. Nur zur Info, ich wäre heute vorsichtig mit mir. Ich habe meiner Schwester heute schon eine geknallt und ich habe kein Problem damit, es bei dir zu wiederholen", funkle ich ihn an.
Er muss lachen, wird aber schnell wieder ernst. "Schieß los." Er lehnt sich gegen ein Regal und wartet darauf, dass ich fortfahre.

"Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich dir das glaube. Das ist Schwachsinn. So etwas wie dich, gibt es nicht. Wieso erzählst du mir so eine Scheiße? Verdammt, James. Ich..ich", bringe ich heraus, bevor mir eine einzelne Träne herunterkullert.
"Du was, Emily?"
"Ich bin überfordert. Erzählst du mir die Wahrheit?"
Er stößt sich von dem Regal ab und läuft auf mich zu. "Hör mal zu. Ich war noch nie so ehrlich zu Jemandem. Die meisten Mädchen, die ich ausgesaugt habe, habe ich manipuliert. Sie wissen Nichts mehr davon und das ist auch gut so. Ich dachte, dass du anders bist und mich verstehen kannst. Aber anscheinend war es ein riesengroßer Fehler und ich bereue es. Ich bereue dich", gibt er zu und seine Stimme bricht.
Er bereut es, etwas mit mir angefangen zu haben? Das versetzt mir einen tiefen Stich. James wendet sich zum Gehen, aber ich halte ihn auf. "Nein. Diesmal rennst du nicht weg."
Ich lasse seinen Arm los und stämme meine Hände in die Hüften.