„Have no fear of perfection – you'll never reach it."- Salvador Dalí
Mein Wecker klingelt mich um 6:30 Uhr wach. Stöhnend drehe ich mich in Richtung des Weckers und drücke auf die Schlummertaste.
Ich schlafe sofort wieder ein, bis mich meine Schwester mit ihrem nervigen Klopfen aufweckt. "Geh weg", rufe ich im Halbschlaf.
Sie öffnet die Zimmertüre und schüttelt nur den Kopf.
"Ems, dir ist klar, dass wir in fünf Minuten losmüssen zur Schule?"
Oh, scheiße.
Ich habe anscheinend nicht die Schlummertaste gedrückt, sondern den Wecker ausgemacht. Innerhalb von wenigen Sekunde stehe ich auf den Beinen und renne in mein Badezimmer, um mich wenigstens einigermaßen fertig zu machen. Ich putze mir die Zähne, kämme mir die Haare und dann schlüpfe ich in meine Schuluniform. Ich gewöhne mich jetzt schon langsam an diese lächerliche Uniform.Als ich unten im Wagen ankomme, sehe ich die perfekt gestylte Lori warten.
Logan sieht mich unsicher an und ich schaue an mir herab. Perfekt. Ich habe zwei verschiedene Schuhe an. Wie konnte mir das passieren?
Ich sprinte zurück ins Haus und ziehe mir einen passenden Schuh an.
Schöner Dienstagmorgen. Genau so, wie ich ihn mir vorstelle.Die Fahrt verläuft schweigend und ich blättere in meinem Notizbuch herum, um zu sehen, wo ich heute morgen Unterricht habe.
Das habe ich mir gestern Abend noch feinsäuberlich in mein Notizbuch eingetragen. Ich liebe es, Dinge zu sortieren und sie sorgfältig irgendwo festzuhalten.
Meine Schwester ist eher der spontane Part von uns beiden und sie macht eigentlich immer das, worauf sie eben gerade Lust hat.
Auch eine Eigenschaft, die ich an ihr beneide. Aber mein ständiger Zwang, alles perfekt zu machen, lässt das nicht zu.Wir steigen die Treppen zu unserer Schule hinauf und Lori bleibt auf der Hälfte des Weges stehen, um ihre neuen Freunde zu begrüßen.
Ich weiß hundertprozentig, dass das niemals meine Freunde werden. Ich glaube auch nicht, dass ich ihrem Schema entspreche.
Ich betrete die große Halle und sofort fällt mein Blick auf die kleine Blondine vom Sportunterricht gestern. Sie unterhält sich mit ein paar Leuten.
Als sie mich sieht, verabschiedet sie sich von ihnen und kommt auf mich zu gerannt."Hey, Emily." Sie umarmt mich und ich erwidere die Umarmung. Es fühlt sich gut an, mal nicht alleine herumzustehen.
"Hey."
"Was hast du jetzt?", fragt sie mich aufgeregt. "Ich glaube, ich habe Physik bei Mr Walton. Weißt du zufällig, wo ich da hin muss?"
Sie lächelt mich an. "Ja, klar. Den Gang runter und dritte Türe links. Hast du in der zweiten Stunde auch den Literaturkurs bei Mrs Fitzgerald? Wenn ja, dann treffen wir uns dort vor der Türe."
"Ja, sehr gerne. Bis später." Ich laufe in Richtung des Klassenzimmers.
Im Zimmer sitzen ungefähr fünf Mädchen einschließlich mir. Kein Mädchen wählt freiwillig Physik. Aber was soll ich sagen, mir liegt es einfach.
Ich setze mich wieder in die vorletzte Reihe.
Vor mir sitzt ein Mädchen, das definitiv keine Ahnung zu haben scheint, dass das hier der Physikkurs ist.
Sie hat dunkelblonde Haare und schaut die ganze Zeit gespannt zur Türe.Kurz vor dem Klingeln sind alle Schüler im Klassenzimmer und gerade pünktlich zum Klingeln sehe ich unseren Lehrer herein stolpern und nach ihm einen honigblonden Schopf, der sich selbstbewusst auf dem Platz neben meinem niederlässt.
Ah, deswegen hat das Mädchen vor mir so auf die Türe gestarrt."Mr Blurre, glauben Sie nicht, dass ich Sie nicht bemerkt habe hinter mir."
Er lacht nur. "Entschuldigung, Mr Walton."
Alle anderen lachen und das Mädchen vor mir dreht sich zu ihm um und wirft ihm ein Kuss zu. Er lächelt sie an und holt seinen Hefter aus seiner Tasche heraus.
Die Stunde verläuft ziemlich ruhig und ich bin froh, als es nur noch fünfzehn Minuten bis zum Klingeln sind.
"Hey, kann ich mal nen Stift haben?", höre ich es neben mir.
Ich drehe mich ruckartig um und erstarre.
Er hebt nur seine Augenbraue und ein verschmitztes Grinsen umgibt sein Gesicht.
Ich nicke nur trocken und reiche ihm einen Stift. "Vielen Dank."
Ich muss schlucken und richte meine Aufmerksamkeit wieder nach vorne.
Ich wollte noch nie etwas mit Jungs zu tun haben, beziehungsweise wollte ich mich erst auf die Schule konzentrieren.
Doch dieser Junge geht mir einfach nicht aus dem Kopf.Die Klingel rettet mich aus meinen Gedanken und ich beginne, meine Sachen wegzupacken, um pünktlich zur nächsten Stunde bei Clara zu sein. "Ich geb dir den Stift dann in der nächsten Stunde zurück." James zwinkert mir zu, bevor er aus dem Klassenzimmer verschwindet.
Die ganze Farbe ist aus meinem Gesicht gewichen und ich stehe langsam auf, um nach draußen zu gehen.
Als ich an dem dunkelblonden Mädchen vorbeigehe, sieht sie mich böse an. Ich schüttle nur den Kopf und verschwinde aus dem Zimmer.
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craving your blood
RomanceEmily war schon immer unscheinbar und keiner hat je von ihr Notiz genommen. Doch an ihrem ersten Tag auf der neuen Highschool scheint sich ihre komplette Welt auf den Kopf zu stellen. Sie lernt den gut aussehenden James kennen. Irgendetwas liegt in...