you even exist?

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„To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all." – Oscar Wilde

Ich höre, wie sich die Schritte vor meiner Zimmertüre immer weiter entfernen. Endlich kann ich wieder Luft holen. Ich atme tief ein und aus.
„Fuck", flüstert James. Ich blicke ihn kopfschüttelnd an. „Das kannst du laut sagen." Es folgt eine kurze Pause, in der keiner von uns beiden etwas sagt.
„Alsooo, was wolltest du sagen?", hake ich nach. James winkt nur ab und schaut plötzlich ernst. „Lass gut sein. Ich denke, ich sollte nach Hause gehen, bevor Lori noch davon Wind bekommt." Ich muss lachen. Das ist nicht sein Ernst.
Er bricht mitten in seinem Satz ab und dann tut er so, als ob wir über nichts Wichtiges geredet haben. Dieser Typ macht mich fertig.
Verwirrt starre ich ihn an, als er seine Klamotten von meinem Boden aufsammelt. "Das kann jetzt aber nicht dein Ernst sein, oder?", ich zeige auf ihn, wie er seine Klamotten einsammelt. "Du haust jetzt einfach ab, ohne irgendetwas dazu zu sagen. Wenn du jetzt gehst, brauchst du wirklich, und das meine ich komplett ernst, nie wieder zu mir zurückkommen. Dann ist es aus, bevor es überhaupt angefangen hat."

James steigt langsam wieder aus dem einen Hosenbein und faltet seine Jeans zusammen.
Er legt sie ordentlich auf meinen Schreibtisch und kommt wieder auf mich zugelaufen. "Entschuldigung." Er nimmt mein Gesicht in beide Hände und schaut mir tief in die Augen. "Warum sagst du mir nicht einfach, was los ist. Verdammt. Mein Herz macht das echt nicht mit. Das habe ich dir schon mal gesagt", schluchze ich. Mir kommen die Tränen und ich blicke weg. James muss mich nicht schon wieder weinen sehen. Leider erwischt er mich immer in meinen schwächsten Momenten und ich hasse das. Normalerweise bin ich nämlich nicht schwach. "Okay. Du wolltest mir nicht sagen, was du denkst, sondern hast es mir gezeigt."
Meine Wange werden rot, als ich an seinen Schwanz in meinem Mund denke.
"Also werde ich dir auch zeigen, was los ist", sagt er und setzt sich neben mich. Er wirkt unsicher und zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass er irgendwie, naja, nervös ist? "Dann zeig es mir." Meine Stimme ist nicht lauter als ein Flüstern.
James berührt meinen Hals und streicht mir meine Haare zur Seite.
Ich höre, wie er tief ein und ausatmet, bevor er seinen Mund auf meinen Hals legt. Ich fasse es nicht. All das nur, um mit mir zu schlafen?

Doch plötzlich spüre ich, wie James in meinen Hals beißt und daran saugt. Zu sagen, es würde wehtun, wäre eine Untertreibung. Es tut mir als nur weh. "James, was machst du da?" Meine Stimme bricht.
Der Schmerz übermannt mich.
Er hört nicht auf, zu saugen, bis ich meinen Hals von ihm reiße. James wischt sich den Mund ab und ich erkenne mein Blut, das in seinen Mundwinkel ist. Verdammt. Worauf habe ich mich eingelassen? Das kann nicht sein.
So etwas gibt es nicht. "James", sage ich leise, während ich mir an die blutende Stelle fasse. "Was bist du?"
Er stellt sich vor mich hin und blickt nervös zur Zimmerdecke. So nervös habe ich ihn noch nie gesehen.
"Sag es. Sofort", fordere ich ihn auf. Diesmal ist meine Stimme etwas lauter und bestimmter.

"Ein Vampir."
Mir stockt der Atem und mein Zimmer beginnt, sich zu drehen. Ich greife hinter mich, um mich abzustützen, sodass ich nicht nach hinten falle. Und auf einmal lache ich. Ich lache so laut, wie ich noch nie gelacht habe. "Wieso lachst du?", fragt James. Er sieht mich nach wie vor nicht an.
"Ein Vampir? Klar. Ich bin eigentlich eine Meerjungfrau. Aber pst", lache ich.
Er findet es anscheinend nicht witzig und geht auf den Schreibtisch zu, um sich seine Hose anzuziehen. James ist wütend. Das sehe ich.
"Weißt du, Ems. Vergiss es einfach und vergiss mich." Das ist der letzte Satz, den er sagt, bevor er die Türe öffnet und verschwindet.

Ich bleibe alleine in meinem Zimmer zurück. Jetzt lache ich nicht mehr und mir kommen sofort die Tränen. Ich bin echt ein Idiot.
Er vertraut mir etwas an und ich habe nichts Besseres zu tun, als ihn auszulachen.

craving your bloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt