reconciliation

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„There is no way to peace. Peace is the way." – Mahatma Gandhi

Wir sitzen alle zusammen an unserer Kücheninsel und unterhalten uns noch etwas, bevor wir zur Schule müssen.

"Äh, James. Du hast dich gerade als meinen Freund vorgestellt. Das ist dir klar, oder?"
"Ich weiß", entgegnet er mir beim Gehen und zuckt mit den Schultern.
Ich packe ihn am Arm und drehe ihn ruckartig zu mir um. "Ich glaube nicht, dass du weißt, auf was du dich da gerade eingelassen hast."
Er nimmt mein Gesicht in beide Hände. "Ich weiß genau, was ich tue und auf was ich mich einlasse. Du bist jetzt ein Teil von mir und ich habe kein Problem damit, es der ganzen Welt zu zeigen."
Bei seinen Worten muss ich unwillkürlich lächeln. Ich bin ein Teil von ihm? Wow.
So etwas Schönes hat mir noch nie jemand gesagt.

Als wir vor dem schwarzen BMW stehen, dreht sich James unauffällig zu Lori um. Er denkt, dass ich es nicht bemerke. Doch das tue ich.
"Hey, Lori. Ich wollte dir nur sagen, dass ich nicht will, dass ihr beiden euch wegen mir streitet. Ich liebe deine Schwester und sie macht mich glücklich. Wenn du wirklich meine Freundin bist, dann akzeptierst du das und mischst dich nicht ein. Vor allem bekommst du deinen Arsch hoch, denn ich glaube du schuldest jemandem eine Entschuldigung. Findest du nicht auch?", versucht er, zu flüstern.
Lori nickt nur und lächelt. Sie tritt auf mich zu und dreht mich um.
Lori schließt mich in ihre Arme und flüstert mir etwas zu. "Ems, ich liebe dich und es tut mir leid. Ich war blind vor Neid und ich habe jetzt aber verstanden, dass James dich liebt und zwar nur dich. Ich wünsche dir nur das Beste. Du bist meine Schwester und daran wird sich niemals etwas ändern, auch wenn ich mich verändert habe."
Ich bin erleichtert und gleichzeitig auch verdammt dankbar, dass James das ermöglicht hat. Der ständige Streit mit meiner Schwester hat mir echt sehr zugesetzt und ich bin es leid, gegen sie anzukämpfen.
Ich nicke. "Ich liebe dich auch und ich nehme deine Entschuldigung natürlich an. Danke. Danke für Alles."
Sie lächelt und drückt sanft meine Hand, bevor sie in die Hände klatscht. "Also los, Friends. Ich bin ehrlich gesagt verdammt gespannt auf das Gesicht von Ashley, wenn sie euch zusammen sieht."
Ich blicke James verwirrt an. Dieser winkt nur ab und schenkt mir ein kleines Lächeln. Das reicht, um mich wieder herunterzuholen. Wir reden die ganze Fahrt über über unsere Lehrer und welche wir besonders hassen. Es war tatsächlich lustig mit den Beiden.

Logan biegt auf den Schulparkplatz ein und ich werde nervös. James bemerkt es und greift nach meiner Hand. "Bleib ruhig. Es wird alles gut", flüstert er mir zu.
Unsicher nicke ich und wir steigen aus dem Auto. Sofort drehen sich alle Leute nach uns um und beginnen, zu tuscheln. James umgreift meine Hand noch fester und zieht mich an ihnen vorbei.

Innen erblicke ich sofort Clara. Sie rennt mit offenen Armen auf mich zu und ich laufe ihr entgegen.
Schließlich fällt sie mir um den Hals. "Du bist echt eine Bitch. Krallst dir den heißesten Jungen auf unserer Schule. Ich fasse es nicht."
Ich muss lachen, da ich weiß, dass James, der ein paar Meter von uns entfernt steht, alles hören kann. "Ich weiß nicht, wie und wann es passiert ist. Aber ich liebe es und ich liebe...ihn", sage ich. Auch davon weiß ich, dass er es gehört hat.
Genau in diesem Moment tritt er hinter mich und schlingt seine Arme um mich.
"Hey, Clara. Ich bin James", hält er Clara die Hand hin.
Diese starrt einige Sekunden auf seine Hand, nimmt sie aber schließlich. "H..hey."
"Ich müsste Ems jetzt mal entführen, wenn das okay ist?"
Wissend zieht sie eine Augenbraue nach oben. "Sie gehört ganz dir."
James und ich laufen den langen Flur entlang, bevor er mich ruckartig an einen Spind pinnt. "Du krallst dir also den heißesten Jungen der Schule?", hebt er eine Augenbraue und lacht. Er gibt mir einen Kuss.
"Klar. Und soll ich dir noch was sagen. Ich liebe diesen arroganten Vollidioten sogar." Bei meinen Worten schnellen seine Mundwinkel in die Höhe.

Da fällt mir etwas ein. "Sag mal, kurze Frage. Wie bleibst du überhaupt bei Kräften?"
Er schaut mich vorerst verwirrt an, aber checkt es doch schnell. "Äh, naja, ich habe ein paar Blutkonserven zuhause. Es ist natürlich kein Vergleich dazu, aus einer Vene zu trinken. Aber daran muss ich mich gewöhnen", lächelt er. Schmunzelnd sehe ich ihn an und ziehe ihn in unsere Besenkammer.

"Was ist los?", fragt er sichtlich verwirrt.
Ich weiß selbst nicht, was ich tue. Aber ich habe das Gefühl, dass das hier noch intimer ist als Sex. "Trink von mir."
"Nein, Ems. Du weißt genau, was das letzte Mal passiert ist."
"Mir egal. Ich vertraue dir", sage ich und halte ihm meinen Hals hin.
Er blickt mich noch ein paar Mal an und bewegt dann seinen Mund zu meinem Hals.
Die Schmerzen sind nicht mehr so schlimm wie beim ersten Mal. Ich spüre seine Zähne in meinem Hals. Doch ich fühle mich nicht schlecht. Im Gegenteil, ich vertraue ihm voll und ganz.

craving your bloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt