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„Knowledge is power." – Sir Francis Bacon

Wir gehen in ein schickes Restaurant. Mein Lieblingsrestaurant. Das Essen war fantastisch und ich habe es sehr genossen, mal wieder Zeit mit meinem Dad zu verbringen.

Gerade als wir wieder zuhause sind und aus dem Wagen steigen, fällt mein Blick auf einen Jungen, der an einer der Säulen vor unserer Türe lehnt. James ist da.
Mein Vater blickt mich mit einem verwirrten Blick an und geht dann schließlich auf James zu. "Hi, ich bin Jonah. Der Vater von Emily und Lori." Er hält James freundlich die Hand hin und dieser nimmt sie freundlich entgegen. "Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin James. James Blurre."
James blickt zu mir herüber und ich nicke ihm zu, um ihm zu versichern, dass alles okay sei. Er lächelt.
"Okay, gut." Mein Dad schaut zwischen uns beiden hin und her. "Ich lasse euch Beiden dann mal alleine. Ich habe meine Augen und Ohren überall, vergesst das nicht." Lachend betritt er das Haus und schließt die Haustüre hinter sich.
Jetzt stehen nur James und ich draußen.

James kommt langsam auf mich zu. Als er seinen Arm hebt, um mich zu umarmen, weiche ich zurück. "Was willst du hier, James?" Ich kann mir ein kleines Lachen nicht verkneifen, weil ich diesen Satz schon so oft zu ihm gesagt habe.
"Ich wollte nur sehen, ob es dir gut geht nach der Sache. Naja, du weißt schon. Und im gleichen Zug wollte ich mich entschuldigen", sagt er etwas nervös.
Er will sich mal wieder bei mir entschuldigen. "James, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Ich verspreche dir, dass ich dein Geheimnis für mich behalten werde, aber das mit uns", zeige ich auf ihn und mich, "das wird niemals gut gehen. Wir sollten uns nicht mehr sehen. Ich möchte, dass du gehst. Lass mich in mein eigenes Leben zurückfinden. Ich bin das Alles so Leid." Ich trete an ihm vorbei und gehe zur Haustüre. Ohne ihn nochmal anzusehen oder auf seine Antwort zu warten, gehe ich ins Haus und verschließe die Türe hinter mir.

Innen, rutsche ich an der Türe nach unten und beginne, zu weinen. Nach fünf Minuten laufe ich schließlich nach oben in mein Zimmer und werfe mich auf mein Bett. Kurze Zeit später klopft es an der Türe. "Ja?", presse ich durch meine Tränen hindurch.
"Ems, ich habe gehört, wie ihr euch gestritten habt. Ist alles okay?" Mein Dad tritt in mein Zimmer und setzt sich neben mich auf mein Bett. Ich liege mit dem Kopf nach unten und schluchze nur. Er streichelt mir meinen Rücken und ich fühle mich schon wieder etwas besser. "Was ist los? Was hat er getan?", fragt er.
Ich wünschte, ich könnte ihm Alles erzählen. Aber das geht leider nicht. "Also, ich kenne den jungen Mann ja nicht wirklich, aber er macht einen netten Eindruck und anscheinend hat er schon lange vor der Türe gewartet. Das hat mir zumindest eure Mutter gerade erzählt."
"Es ist Alles so kompliziert, Dad. Er hat mich verletzt und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. James bedeutet mir so viel, dass es mir wehtut. Ich weiß nicht, ob das gesund ist", schluchze ich.
"Redet miteinander. Der Schlüssel zu einer funktionierenden Beziehung ist immer Kommunikation und die darf niemals zu kurz kommen. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede", blickt er über die Schulter in Richtung unseres Wohnzimmers.
Mein Vater schafft es immer, mich zum Lachen zu bringen. "Vielleicht hast du recht. Ich sollte mit ihm reden."

Ich springe aus meinem Bett und richte mir meine Haare.
Ich mache mir einen Sleekzopf und tippe nebenbei eine Nachricht in mein Handy. Treffen? Mehr schreibe ich nicht. Nach ein paar Minuten ertönt der Nachrichtenton meines Handys. Karaokebar in einer Stunde?
Ich lächle und sage ihm zu. Ich drehe mich zu meinem Dad um, der mittlerweile auf seinem Handy rumtippt.
"Kann ich so gehen?", frage ich und schaue an mir herab. "Du siehst wunderschön aus, Spätzchen. Du machst das schon. Du bist eine tolle, starke und selbstbewusste Frau und das weiß dein James auch, glaub mir."
Ich laufe zu ihm herüber und gebe ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, bevor ich die Treppe herunterstürme und aus der Haustüre verschwinde.

Kurze Zeit später sitze ich in unserem Wagen und bewege meinen Fuß zum Takt der Musik.

craving your bloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt