tipsy

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„A life spent making mistakes is not only more honorable, but more useful than a life spent doing nothing."- George Bernard Shaw

Einige Gin Tonics später stehen Jade, Lori und ich auf der Tanzfläche und bewegen uns zu dem Beat der Musik, die aus den Lautsprechern dringt.
Ich habe keine Ahnung, was das für eine Musik ist, aber mir könnte es nicht weniger egal sein. Ich habe mich noch nie so selbstbewusst gefühlt wie in diesem Moment.
"Du, Lori. Ich gehe mal aufs Klo."
Lori nickt mir nur zu und widmet sich dann wieder ihrer Tanzeinlage.

Sau dumme Idee, in einem fremden Haus nach einer Toilette zu suchen.
Ich irre durch die verschiedensten Flure und habe bestimmt schon drei Paare beim Rummachen erwischt, als ich in das Zimmer gestürmt bin.
Ich rutsche verzweifelt mit dem Rücken an der Wand herunter.
Ich werde nie wieder zurückfinden.

"Hey, du", ertönt eine fremde Stimme.
Ich blicke auf und blicke in ein wunderschönes Gesicht.
Der Junge hat blaue Augen und hellbraune Haare. Er sieht mich verwirrt an.
"Was machst du denn hier?"
"Ich such die Toilette. Aber ich kenne mich in diesem riesigen Haus nicht aus. Ich bin bestimmt schon seit Jahren unterwegs." Ich schlage mir die Hände auf mein Gesicht und wahrscheinlich lalle ich mittlerweile schon etwas.
Der fremde Junge lacht. "Da hat wohl jemand zu tief ins Glas geschaut, hm? Ist das deine erste Party hier?", fragt er mich. Okay, ich lalle definitiv schon.
Ich nicke nur, weil ich unfähig bin, etwas anderes zu tun oder zu sagen. "Komm mit. Ich zeig dir das Badezimmer."
Der Junge nimmt meine Hand und hilft mir nach oben. "Ich fühle mich gar nicht gut."
"Du schwankst auch ein bisschen, aber keine Sorge. Du siehst süß aus, wenn du hier verloren bist auf dem Weg zur Toilette."
Ich lache und hake mich bei dem fremdem Jungen ein.

Als wir vor der Badezimmertüre stehen, drehe ich mich schwungvoll zu dem Jungen um. "Wartest du hier, bis ich fertig bin?"
Er nickt nur und ich verschwinde im Badezimmer.
Das hat verdammt gut getan gerade. Ich fühle mich schon viel besser als vorher.
Ich sperre die Türe auf und sehe, den blauäugigen Jungen nach wie vor da stehen.

"Wie heißt du eigentlich?", fragt er, den Blick auf sein Handy gerichtet.
"Emily." Ich schaue beschämt zu Boden. "Und du?" Jetzt blickt er zu mir auf und sein Blick fällt kurzzeitig auf meine Lippen.
Ich spitze meine Lippen und warte auf eine Antwort.
"Toby. Toby Baker."
"Freut mich, dich kennenzulernen, Toby. Und danke, dass du auf mich gewartet hast."
Er lächelt mich an und nimmt meine Hand.
Seine Hand fühlt sich verdammt gut an in meiner. Ich weiß nicht, ob gerade der Alkohol meine Gedanken übernimmt, aber das ist mir auch egal.
Toby führt mich die geschwungene Treppe hinunter in das Wohnzimmer, in dem ich vorhin schon getanzt habe.
Durch meinen verschwommenen Blick erkenne ich James und Ashley auf einer Couch sitzen.
Sie sitzt rittlings auf ihm und frisst ihn gerade buchstäblich auf.
Ihm scheint, es zu gefallen, denn er packt sie am Arsch und drückt sie etwas näher zu sich heran. Ich wende den Blick ab.

"Kennst du Blurre?", reißt mich Toby aus meinen Gedanken. Diese Frage bringt mich komplett aus dem Konzept.
"Flüchtig. Leider." Ich denke nochmal über meine Worte nach. "Also leider, dass ich ihn überhaupt kenne."
Ich lache und Toby sieht mich nachdenklich an. Ich schaue ihn perplex an. Habe ich was Falsches gesagt?
"James ist einer meiner besten Freunde. Aber hey, ist echt kein Ding. Ich war nur gerade geschockt, dass ein Mädchen jemals sagt, dass es schlimm ist, ihn überhaupt zu kennen."
Jetzt lacht Toby auch und ich steige mit ein.
Wir gehen an die Bar und ich bestelle mir einen weiteren Gin Tonic. Toby schließt sich mir an und anschließend gehen wir auf die Tanzfläche.

Wir tanzen eng umschlungen miteinander und zum ersten Mal fühle ich mich tatsächlich geliebt und auch begehrt.
Ich kenne das normalerweise nicht, dass mich ein Junge attraktiv findet. Vielleicht sollte ich diesen Style beibehalten.

"Soll ich dich nach Hause bringen? Die Party löst sich langsam auf."
Ich blicke mich um und kann Jade und Lori nicht finden. Wahrscheinlich ist sie mal wieder einfach mit einem fremden Typen nach Hause gegangen. Das sieht ihr ähnlich.
Gerade als Toby mir die Jacke überstreift, kreuzen sich die Blicke von James und mir.
Mir wird übel.
Langsam läuft er auf uns zu und stößt Toby an die Schulter. "Hey, Baker. Hast du dir mal wieder Eine geklärt?"
Ich verstehe jedes Wort und schaue ihn böse an. "Nein, Mann. Lass gut sein. Ich bringe sie nur nach Hause."
James betrachtet mich lange und ausführlich. Hoffentlich erkennt er mich nicht.
Genau in diesem Moment fällt bei ihm der Groschen.

craving your bloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt