Kapitel 6

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Schweigend sammelte ich meine Sachen zusammen.

Loopi war verschwunden und ich wollte jetzt auch wieder so schnell wie möglich verschwinden. Ab morgen könnte sich Amy um diesen Ted kümmern und er brauchte jetzt sowieso hauptsächlich Ruhe und viel Schlaf.

Genau wie ich!

Ich stopfte alles in meine Tasche und stand auf. Den Blick direkt vor mich auf den Boden geheftet.

„Warte mal.", hörte ich hinter mir die Stimme des Sohnes, doch ich konnte sowieso nicht weiter, da der Andere sich mir, mit dem Schwert und grimmigen Blick, in den Weg gestellt hatte. Ich versuchte den Kloß in meiner Kehle hinunter zu schlucken.

Ich drehte mich auf die andere Seite, aber überall wo ich hin ging stand er schon mit grimmigem Blick und gezücktem Schwert da.

Auf einmal spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, sehr vorsichtig. Ich zuckte jedoch zusammen, zog schneller als ich denken konnte mein Messer und hielt es dem Sohn unter die Kehle.

Doch genauso schnell hatte ich die Schwertspitze des Anderen unter meiner eignen Kehle.

„Nicht anfassen.", zischte ich nur und ließ meine Hand mit dem Messer sinken.

„Sch... schon okay.", meinte der Sohn und hob abwehrend die Hände. Der andere nahm auch sein Schwert weg hielt es jedoch immer noch bereit in seiner Hand. Ich hingegen steckte mein Messer zurück und versuchte das Zittern meiner Hände zu verbergen.

„Hey ich wollte dir nur danke sagen. Ich bin dir echt sehr dankbar, dass du meinen Vater gerettet hast. Und vielleicht kann ich mich irgendwie revanchieren.", meinte der Sohn und drehte den Kopf etwas, um mir in die Augen sehen zu können, die ich immer noch auf den Boden geheftet hatte.

„D... darf ich gehen... bitte?", stotterte ich.

„Klar..."

„Erst musst du uns sagen wer du bist!", mischte sich der Andere ein.

„Es wäre nett, aber du musst nicht.", versuchte der Sohn abzuschwächen und warf dem Anderen einen vorwurfsvollen Blick zu.

Ich sagte nichts mehr, sondern starrte nur weiterhin auf den Boden. Wieso waren die so gemein zu mir? Ich hatte ihnen doch schließlich gerade geholfen!

„Also ich fange mal an. Ich bin Shannon, das dort ist mein Vater Ted und der mit dem Schwert ist Lukes", kam mir der Sohn entgegen.

Ich schluckte. Okay. Nur mein „Name".

Du kriegst das hin! Du kriegst das hin!

„Ich heiße..."

Mist ich wusste doch gar keinen Namen. Doch da kam mir die rettende Idee. Amanda hatte mir von ihrer Nichte erzählt. Ich könnte doch einfach so tun... „Ilaisha", krächzte ich mit rauer Stimme.

„Ilaisha?", die Stimme von Lukes hörte sich ungläubig an, „doch nicht die Ilaisha von Fliegenauge... ich meine Amanda?"

Ich nickte schnell, um ja keine Verunsicherung zu zeigen. Lukes bedachte mich mit einem skeptischen Blick, steckte aber nun endlich sein Schwert weg. Shannon dagegen lächelte mich freundlich an.

„Wusste gar nicht, dass du wieder bei deiner Tante bist. Seit wann bist du denn schon bei ihr?"

Wieder zuckte ich mit den Schultern: „Ein paar Wochen."

„Das ist ja eine nette Überraschung. Komm uns doch mal im Dorf besuchen, nachdem du letztes Mal nicht dazu gekommen bist, als du bei Fliegen... Pardon... bei Amanda warst."

ForgottenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt