Kapitel 11

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Außer Marga war niemand da und so kümmerte ich mich schweigend um Ted, während Marga mich mit einem Wörterschwall ertränkte. Als ich mit Ted fertig war, sah ich zu, dass ich so schnell wie möglich wieder raus kam.

Lois und Loopi waren nicht mehr da, doch ich machte mir keine Sorgen um die Beiden. Die Männer auf dem Dorfplatz waren fertig mit den Tischen und Bänken. Ich konnte Lukes jedoch nicht mehr zwischen den Männern erkennen und ging stattdessen auf das Häuptlingshaus zu.

Drinnen, war es angenehm kühl und dämmrig. Es war niemand zu sehen. Ich blieb stehen und überlegte mir, ob ich vielleicht rufen sollte. War mir aber unschlüssig, also blieb ich einfach nur in der Türe stehen und starrte auf den Vorhang. Schließlich drehte ich mich um und ging wieder zurück auf den Platz. Ich entdeckte Tarvos zwischen den anderen Männern neben dem Brunnen stehen und bahnte mir einen Weg durch die aufgereihten Tische.Die Männer verstummten, als sie mich entdeckten und nickten mir zur Begrüßung freundlich zu. Mir wurde heiß im Gesicht. Hoffentlich war ich jetzt nicht rot wie eine Tomate.

Ich ging auf Tarvos zu und die Männer setzten ihre Gespräche fort. Tarvos trank gerade aus einem Eimer und ich wartete bis er fertig war und ihn zur Seite gestellt hatte. „Weißt du wo Lukes ist?" Tarvos schüttelte den Kopf: „Er ist, nachdem wir fertig waren mit dem Aufbau, in diese Richtung gegangen", er deutete die Straße runter, genau in die Entgegengesetzte Richtung aus der ich sonst immer komme.

Ich bedankte mich und machte mich in diese Richtung auf den Weg. Vielleicht würde ich ihn zufällig treffen. Ich war die Hauptstraße mit Shannon und Sheyla schon abgelaufen, als sie mir das Dorf gezeigt hatten. Doch wir waren nicht ganz bis zum Ende des Dorfes gekommen, weil wir so getrödelt hatten.

Als ich jetzt an den letzten Häusern vorbei lief, fiel mein Blick auf schwarze Steintrümmer etwas Abseits von den anderen Häusern, jedoch führte trotzdem noch ein kleiner Weg von der Hauptstraße zu diesem Platz. Es sah aus wie die Trümmer eines niedergebrannten Hauses. Einfach weil es mich interessierte ging ich darauf zu. Die Vorderseite des Hauses mit der Tür und einem Fenster stand noch fast vollständig. Die Steine waren jedoch schwarz von dem Ruß des Feuers. Ich strich mit dem Finger an den Steinen entlang bis zum Eingang, wo die Türe nicht mehr vorhanden war. Ich betrat das Haus durch den Türbogen und sah mich um. Die restlichen Wände des Häuschens waren nicht mehr da. Nur noch Trümmer und Asche war übrig geblieben.

Was hier wohl geschehen war? Ich stakste durch die Trümmer. Ich konnte erkennen, dass es so aufgebaut war, wie die anderen Häuser auch. Aus groben Steinen, Holz und Lehm. Wer wohl hier gewohnt hatte? Und wo wohnte er nun? Oder war er bei dem Feuer ums Leben gekommen. Ich lief weiter, konnte jedoch nichts ausmachen, außer weiteren Trümmern und Asche. Ich wollte gerade schon wieder zurückgehen, da entdeckte ich einen metallenen Gegenstand, der in der Sonne blinkte. Ich kniete mich nieder und wühlte mit der bloßen Hand in der kalten Asche, entdeckte jedoch nichts. Wahrscheinlich musste ich mich getäuscht haben.

Plötzlich knackte es direkt hinter mir und ich wirbelte herum, dass Messer in der Hand. Keine zwei Meter entfernt stand Lukes mit grimmiger Miene da und starrte mich an. Das traf sich ja gut. Ich ignorierte seinen forschenden Blick, steckte das Messer zurück und lächelte ihn freundlich an. Sein Mundwinkel zuckte leicht, sonst änderte sich nichts an seinen Gesichtszügen. Ich fragte mich, ob er jemals anders drein schauen würde als grimmig und bemitleidete Ellan, seine Verlobte, etwas. Jedoch nicht wirklich sehr, weil ansonsten sah er ja gut aus. Vielleicht sollte er mal versuchen seinem Vater mehr nachzueifern und ein freundliches Gesicht aufsetzen.

„Dich habe ich gesucht", meinte ich schließlich als das gegenseitige Anstarren unangenehm wurde. Es trat ein spöttischer Ausdruck auf sein Gesicht: „Wenn ich Leute suche, dann mach ich das auch in abgebrannten Ruinen." „War doch effektiv. Habe dich schließlich gefunden", entgegnete ich sarkastisch.

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