Kapitel 43

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„Mitkommen!", donnerte die Stimme der Wache und wurde von den Wänden des kleinen Raumes zurückgeworfen. Ich sprang erschrocken auf und war mit einem Mal hellwach.

Die letzten Tage hatte ich darauf gewartet, dass endlich etwas passierte, aber jetzt wünschte ich mir, diesen Wunsch niemals gehabt zu haben.

Die drei stämmigen Männer schauten mich nicht gerade freundlich an und der eine der wohl extra dieses Wort „mitkommen" in meiner Sprache gelernt hatte, packt mich nun grob am Arm und zerrte mich aus meiner sicheren Zelle, bevor ich auch nur die Chance hatte auf seinen Befehl zu reagieren.

Hatten es Adam und Daria geschafft Julius zu überzeugen mich frei zu geben oder hatte der König beschlossen, mir nun den letzten Rest zu geben, damit die Sache endlich vom Tisch war und keine weiteren Probleme machte?

Der Mann mit der Fackel schlug die Zellentüre hinter mir zu, dass der ganze Berg dadurch hätte einstürzen können.

Der „Mitkommen"-Mann band mir meine Hände auf den Rücken und dann ging es los. Der mit der Fackel als Erstes, dann der „Mitkommen"-Typ, der mich immer noch hart am Arm zerrte und den Schluss machte der Dritte.

Wir kamen in das Treppenhaus und sie führten mich bis ganz nach oben.

Ich war gar nicht, wie ich eigentlich gedacht hatte, ganz unten, sondern eher in der Mitte. Oben wurde schon die Türe für uns geöffnet und wir marschierten in den kleinen Vorraum, vorbei an der bereitstehenden Wache und dann durch einen Gang und eine Türe.

Ich war erleichtert, dass sie wenigstens nicht mit mir in den Folterkeller gegangen waren. Wir bewegten uns zumindest in Richtung Freiheit. Die richtige Richtung!

Dann trafen wir auf eine Türe und der vorderste Mann hängte seine Fackel in eine freie Halterung an der Wand, bevor er die Türe öffnete.

Kalter Wind wehte uns entgegen und ich begann sofort zu frösteln. Aber wir kamen raus! Raus aus dieser schrecklichen Festung mit den Verliesen!

Die Männer führten mich nach draußen. Wir mussten an irgendeiner Seitentüre auf den Hof gekommen sein, denn ich erkannte die Rückseite der Schweineställe.

Die Türe fiel hinter uns ins Schloss und wir blieben einfach stehen. Es war noch nicht richtig hell, aber der Morgen dämmerte schon. Der Wind pfiff laut und zerrte an meiner viel zu dünnen Kleidung. Schneeflocken fielen und ich spürte nach kurzer Zeit schon den Schmerz der Seile, die sich in meine Handgelenke schnitten nicht mehr, denn meine Finger waren so kalt und taub.

Die Männer um mich herum standen einfach nur da und schienen auf etwas zu warten. Also hielt ich den Mund und wartete auch. Unmerklich trat ich nur von einem auf das andere Bein und beobachtete die Rauchwölkchen, die ich beim Atmen ausstieß.

Als es unerträglich wurde, wünschte ich mich einfach nur noch in meine 'warme' Zelle zurück. Wollten die mich etwa erfrieren lassen?

„Mitkommen!", fuhr mich der Typ neben mir an und ich zuckte erschrocken zusammen. Er packte meinen Arm wieder hart und unsere Gruppe setzte sich in Bewegung. Wir gingen um den Schweinestall herum und blieben dann davor stehen.

Ich staunte nicht schlecht, als ich den Trubel sah, der hier auf dem Hof los war. So viele Leute hatte ich noch nie hier auf dem Hof gesehen.

Pferde waren gesattelt oder vollgepackt. Menschen rannten von einem Ort zum anderen. Trugen Körbe, Kisten, Stoffberge und alles mögliche Andere. Verteilten es auf die Rücken der Pferde, die sowieso schon viel zu beladen wirkten.

Zog die gesamte Königsfamilie etwa um? Ich erkannte unter den Pferden, auch die gesattelten Pferde, von Lukes, Adam und den anderen. Waren sie etwas noch da? Eigentlich hätten sie, laut Plan, vor ein paar Tagen schon wieder Richtung Heimat reiten wollen.

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