Jo
„Die Arme oben halten... ok, warte mal. Wir machen eine Pause.", nimmt mein Bruder seine Handschuhe runter, gegen die ich die letzten 10 Minuten eher lustlos geschlagen hatte. „Alles in Ordnung? Du bist mit dem Kopf überhaupt nicht bei der Sache.", sieht er mich etwas besorgt an. „Ja, alles gut... es ist nur... mir schwirren grade etliche andere Sachen im Kopf rum, als das Boxen...", meinte ich etwas niedergeschlagen, zog meine Handschuhe aus und ging zu meiner Sporttasche, um mir meine Flasche zu holen.
„Die Hochzeit?" „Auch..." „Aber?" Ich seufzte kurz und erzählte ihm von der Sache mit Connors Vater. „Als Connor, seinen Presse Tag für den Hybrid OP hatte, war auch sein Vater da. Ich hab mich bewusst zurückgehalten, da er nicht wusste, das ich auch kommen würde. Sein Vater bemerkte mich jedoch und kam zu mir. Und wie üblich, wenn wir ohne Connor sind, versucht er mir ständig einzureden, dass ich ja nur etwas von seinem Sohn wolle, weil er Geld hat und all die anderen Dinge..." „Dieser Mann kann es einfach nicht lassen... wir wissen alle, dass es nicht so ist."
„Das hab ich ihm auch gesagt. Unteranderem hätte ich dann auch darauf bestehen können, dass ich zu ihm ziehe oder wir uns etwas zusammensuchen, was vielleicht noch ‚Pompöser' wäre als seine damalige Wohnung, anstatt das Connor zu mir in meine kleine Wohnung zieht. Ich habe nie auf irgendetwas bestanden, was übermäßig Geld gekostet hätte, im Gegenteil, wenn etwas teurer war, war ich diejenige, die darauf bestand es nicht zu kaufen oder nochmal darüber nachzudenken, ob es wirklich nötig ist." „Wenn er das nächste Mal wieder so etwas anspricht, dann sagst du mir Bescheid. Dann lass ich ihn mal für eine Weile mit Voight allein im Käfig.", zwinkert er mir zu, doch ich wusste er meinte es auch ernst, was mich etwas zum Schmunzeln brachte.
„Aber mal was anderes. Ich wollte mit dir noch über etwas sprechen, was die Hochzeit betrifft.", sehe ich ihn wieder etwas fröhlicher an. „Schieß los.", nimmt er einen Schluck aus seiner Wasserflasche. „Du weißt ja, dass Dad nicht kommen wird...", dass ‚Dad' fiel mir auch nach all den Jahren noch schwer auszusprechen. „Ich hatte gehofft, dass du mich eventuell zum Altar führen würdest.", meinte ich etwas Schüchtern und wartete auf seine Antwort. Er sah mich für einen Moment nur überrascht an, doch schlich sich direkt ein breites Grinsen auf sein Gesicht. „Es wäre mir eine Ähre.", nimmt er mich in den Arm und ich genieße die Sicherheit, die er mir gab.
„Na komm, lass uns weiter machen.", meinte ich und zog mir wieder die Handschuhe an. Dieses Mal war ich vollkommen fokussiert und hatte wieder meine üblichen Schläge drauf, was mir selbst auch wieder etwas mehr Selbstvertrauen gab.

DU LIEST GERADE
Doctors Heart
FanfictionWer kennt sie nicht, die Dawson Geschwister. Antonio und Gabby, ein Detective der Intelligence Unit und eine Notfallsanitäterin der Feuerwache 51. Doch was wenn ihre kleine Schwester nun auf der Bildfläche erscheint? Werden sich die drei in ihrer A...