Teil8

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Jo

„Jo? Jo, Baby. Wach auf.", hörte ich dumpf jemanden auf mich einreden. Langsam öffnete ich die Augen und sah Connor über mir. „Oh mein Gott, dir geht es gut.", sieht er mich erleichtert an, als ich mich vorsichtig aufrichte. „Was ist passiert?" „Eine Bombe ist hochgegangen." „Eine Bom...", plötzlich erinnerte ich mich wieder an das Gespräch mit meinem Bruder. Zu meiner Überraschung hielt ich mein Telefon immer noch in meiner Hand, ich versuchte ihn anzurufen, doch die Leitung war tot.

„Geht's dir und deinem Vater gut?", sehe ich ihn an, kann aber auf den ersten Blick keine Verletzungen erkennen. „Sind etwas durchgerüttelt, aber ansonsten geht es uns gut. Du hingegen hast ordentlich den Tisch abbekommen.", fährt er leicht über meine Stirn. Ich nutze mein Handy Display als Spiegel und sah eine große Platzwunde über meiner linken Augenbraue.

„Ist halb so wild, wir sollten den anderen helfen und sie hier rausbringen.", bin ich sofort im Cop Modus und diskutiere da auch nicht weiter mit ihm. Wir leisteten so gut wir konnten Erste Hilfe und brachten die Leute nach draußen, wo nun auch schon die ersten Krankenwagen, sowie die Feuerwehr ankam. „Jo!", kommt mir meine Schwester, mit ihrer Partnerin entgegen, um mir den Verletzten abzunehmen. „Mir geht's gut. Kümmert euch um ihn.", gebe ich ihn ab und gehe wieder rein, ohne dass Gabby etwas entgegnen konnte.

Wir hatten zusammen mit den anderen ‚leicht Verletzten', die Lebenden fast alle aus dem Saal zu den Sanitätern gebracht. Für einen Moment blieb ich etwas abseits stehen und atmete erstmal durch. Da mein Adrenalin Pegel nun langsam abnahm, spürte ich nun ordentlich meine Kopfverletzung. Als ich meinen Bruder nach mir rufen hörte und mich umdrehen wollte, wurde mir plötzlich schwindelig und kurz darauf schwarz vor Augen.

Antonio

Am Veranstaltungsort angekommen, sahen wir Feuerwehr und Sanitäter, die schon mitten im Gesehen waren. Ich suchte den Platz ab und fand Connor bei einem der Krankenwagen, den Sanitätern helfen. ‚Ihm geht's schonmal gut', dachte ich mir und suchte weiter nach meiner Schwester. „Jo!", rufe ich sie, als ich sie gefunden hatte und war erleichtert, dass es ihr gut ging. Doch dies änderte sich sofort als sie in sich zusammensackte. „JO!", ich rannte so schnell ich konnte zu ihr, auch Connors Aufmerksamkeit hatte ich geweckt, da er nun ebenfalls zu ihr eilte.

„Sie muss sofort ins Krankenhaus, sie braucht ein CT.", checkt er sie durch. „Ähm Connor?", hielt ich ihm meine Hand hin, dessen Fingerspitzen rot sind. Wir drehten sie etwas auf die Seite und er fand eine weitere Verletzung, die jedoch wegen der Farbe des Kleids, was sie trug, nicht sofort auffiel. Wir legten sie auf eine Trage und brachten sie in den Krankenwagen. „Fahr mit ihr, ich fahr hinterher.", rufe ich meinem Schwager in Spe zu und gehe wieder zum Wagen.

Connor

Auf dem Weg ins Krankenhaus behielt ich ihre Werte ständig im Blick und ließ ihre Hand nicht los. „Was haben wir?", fragt mich Ethan, als wir sie reinbrachten. „Stumpfes Kopftrauma nach Explosion und mögliche Schnittwunden am linken Oberkörper.", helfe ich ihm, sie aufs Bett zu ziehen. „April, wir machen ein Kopf CT und ein großes Blutbild.", untersucht er sie und sieht sich, nach dem er das Kleid aufgeschnitten hatte ihren Oberkörper an. „Die Schnittwunden sind glücklicherweise nur oberflächlich. Es sind ein paar Glassplitter drin, die können wir aber so entfernen. Danach bringen wir sie zum CT.", sieht er mich optimistisch an.

„Wie geht's ihr?" „Ihre Werte sind stabil und die Verletzung an der Seite ist nur oberflächig. Sie bringen sie gleich hoch ins CT. Uns bleibt jetzt erstmal nichts weiter übrig als zu warten.", ihr Bruder nickte und wir setzten uns zusammen in den Wartebereich. Nachdem Gabby ihren letzten Patienten an einen der Ärzte abgegeben hatte, setzte sie sich zu uns, während ihre Partnerin den Bestand checkte und auffüllte.

Nach gut 30 Minuten kam Ethan mit den Ergebnissen zu uns. „Bis auf eine Gehirnerschütterung geht es ihr gut. Ich nehme an, dass sie aufgrund des Adrenalins die Schmerzen ausgeblendet hat." „Und als dieser wieder sank, hat sie die Verletzung wortwörtlich umgehauen.", beendete ich seine Diagnose, was er mir mit einem Nicken bestätigte. „Sie wird wohl noch eine Weile schlafen und wir werden sie 48 Std. hierbehalten, um sicher zu gehen." „Können wir zu ihr?" „Klar, ich bring euch hin."

Wir waren keine 5 Minuten bei ihr, als Ava mich aufsuchte und mitteilte, das Dr. Latham mich dringend brauchen würde. „Ist in Ordnung. Wir bleiben so lange bei ihr.", legt mir Gabby eine Hand auf die Schulter. Ich gebe meiner Verlobten noch einen Kuss auf den Kopf und gehe eher widerwillig in den OP.

Doctors HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt