Teil40

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Antonio

Ich hatte mich gerade von meinen Freunden verabschiedet und wollte die Tür zu meinem Wagen öffnen, als ich eine Nachricht erhielt. Verwundert über die Nachricht, rufe ich meine Schwester an.

Antonio: Jo? Alles in Ordnung? (frage ich sie etwas besorgt, als sie abnimmt)

Jo: Tonio, du musst mir helfen... ich weiß nicht mehr, was ich machen soll... (schniefte sie, was mich in Alarmbereitschaft versetzte.)

Antonio: Jo. Wo bist du?

Jo: Bei der alten Fabrik...

Antonio: Egal was grade los ist, du bleibst, wo du bist! Ich bin auf dem Weg.

Eigentlich wollte ich sie in der Leitung halten, doch sie hatte aufgelegt, was mich dazu brachte so schnell ich konnte mit Blaulicht zu der Stelle zu fahren, an der sie war. Ich wusste genau, wo ich sie finden würde, es war nicht das erste Mal, dass sie dort war. Wenn sie früher abstand von unserem Vater brauchte oder mal wieder etwas vorgefallen war, war dies mit einer ihrer ersten Rückzugsorte gewesen.

Als ich ankam, sah ich ihren Wagen, doch von ihr fehlte jede Spur. Ich wähle wieder ihre Nummer und höre leise ihren Klingelton. Ich sah mich um und versuchte das Klingeln ausfindig zu machen, als mein Blick nach oben wanderte, war ich kurz davor mein Handy fallen zu lassen. ‚Bitte nicht', war alles, was ich denken konnte, und rannte in das Gebäude vor mir. Ich nahm immer zwei Stufen auf einmal, bei manchen auch gleich drei. Auf dem Dach angekommen, suchte ich alles ab, bis ich meine Schwester endlich fand.

„Joey...", meinte ich vorsichtig, als ich zu auf sie zu gehe. Sie saß mit angezogenen Beinen auf dem Vorsprung und weinte leise vor sich hin. „Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll... ich will einfach nur das es aufhört und er endlich verschwindet..." „Wer soll verschwinden?", gehe ich langsam weiter auf sie zu. „Dad... er soll verschwinden... ich hab nicht mehr die Kraft mich damit auseinander zusetzten, Tonio." „Ich helfe dir dabei. Aber dafür musst du da runterkommen." „Und was dann? Er hat in der ganzen Zeit nicht einmal wirklich auf euch gehört. Warum sollte er es jetzt tun?" „Ich schwöre dir, wenn es der einzige Weg ist, dass er dich in Ruhe lässt, werde ich ihn höchst persönlich aus der Stadt schmeißen." „Wirklich?" „Ich verspreche es dir.", hielt ich ihr meine Hand hin „Komm da runter Jo. Bitte."

Langsam drehte sie sich so, dass sie die Beine auf dem Dach abstellen konnte und nahm meine Hand. Als ich ihre fest in meiner hatte, zog ich sie sofort zu mir und nahm sie fest in den Arm. Ich ließ sie so lange weinen, wie sie es brauchte und redete ihr gut zu. „Lo lamento.", war das Einzige, was sie immer wieder hervorbringen konnte und mich meine Umarmung noch stärker werden ließ. Als sie sich etwas beruhigt hatte, erzählte sie mir was genau vorgefallen war. Das sie unseren Vater bei ihrem Einsatz über den Weg gelaufen ist und er sie angesprochen hatte, sowie dass ihr all das Mental sehr zusetzte.

Nachdem sie sich weitestgehend beruhigt hatte, brachte ich sie wieder nach unten. „Um deinen Wagen kümmere ich mich morgen. Jetzt bring ich dich erstmal nach Hause." „Kann ich nicht bei dir bleiben? Ich will nicht allein sein." „Ist Connor nicht da?" „Er ist auf einer Veranstaltung im Med." „Verstehe. Keine Sorge, du wirst diese Nacht definitiv nicht allein sein.", setzte ich sie in meinen Wagen, hockte mich vor sie und legte eine Hand auf ihr Bein. „Es... es gibt da noch etwas, dass du wissen sollest...", sah sie mich traurig an.

Sie schob ihren Ärmel weiter hoch und legte ein Pflaster frei. Bevor sie es ab machte, erzählte sie mir davon was passiert war. „Oh, Joey..." ich nehme sie wieder fest in den Arm und gebe ihr einen langen Kuss auf den Kopf. „Ich lasse nicht zu, dass er dich wieder dazu bringt. Nicht dieses Mal."

Doctors HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt