3 | check to the head

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WILLOW

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WILLOW

Einfach nur perfekt! Ich meine, wenn es schon richtig gut läuft, da kann es doch ruhig noch ein bisschen besser laufen.

Nachdem ich einen panischen Rückzug angetreten habe, dadurch einen riesigen Umweg laufen musste und mir jetzt noch dazu aufgeht, dass ich die Schmerztabletten für Riley nicht habe, werfe ich frustriert die Wohnungstür hinter mir zu.

Da ertönt auch schon Rileys leidend klingende Stimme aus dem Wohnzimmer: „Willow?"

„Ja."

„Hast du meine Tabletten?"

Ich seufze auf. „Nein ... Ich ... Ich habe mein Portemonnaie in meinem Zimmer liegen lassen. Ich hole sie dir gleich."

Mein Blick fällt auf den leeren Becher meiner Vanilla Latte in meiner Hand. Warum auch immer trage ich den immer noch mit mir herum. Schnell verschwinde ich in mein Zimmer, bevor Riley ihn sieht und meine Lüge mit dem Portemonnaie auffliegt.

Natürlich hätte ich auch einfach sagen können, dass ich sie vergessen habe, aber ich wollte einfach weitere Nachfragen verhindern oder dass sie denkt, sie wäre mir unwichtig.

Was hätte ich auch sagen sollen? Sorry, ich war zu abgelenkt davon, die Person wiederzusehen, die ganz vorne dabei war, mir die Highschool zur Hölle zu machen. Äh ja ... wohl eher nicht!

Demi Sinclair – ich habe sie gehasst ... und beneidet.

Sie war furchtbar, ein richtiges Biest. Doch sie kam mit allem durch. Es war, als wäre sie unantastbar. Nicht einmal die Lehrer haben etwas gesagt.

Ich wollte so sein, wie sie. Nicht, weil ich gemein zu anderen sein wollte, sondern weil ihr nichts und niemand etwas anzuhaben schien. Sie konnte tun und lassen, was sie wollte. Während ich auf jeden Schritt aufgepasst habe und am Ende trotzdem wieder heulend auf der Toilette saß, war sie frei. Das ist es, was ich wollte. 

Dann habe ich meinen Neuanfang auf dem College bekommen und mir geschworen, dass ich niemanden mehr so nah an mich ranlasse, dass man mir wehtun kann. Ich wollte auch stark sein – wie Demi. Aber Demi war nie stark, das weiß ich heute, sie war einfach nur gemein und keiner wollte Ziel ihrer Gemeinheiten werden. Also waren sie alle lieber ihre Freunde. Doch das stille, einsame Mädchen, das ich war, war einfach ein zu leichtes Ziel für sie und für die anderen.

Und jetzt ist sie hier ... Nicht nur habe ich meinen Neuanfang vermasselt, meine Vergangenheit ist mir hinterhergekommen.

Ich atme mehrmals tief durch. Die Miltan ist groß. Viel größer als eine Highschool mit der tausendfachen Anzahl an Menschen. Ich kann ihr einfach aus dem Weg gehen. Ich muss nicht in einem Klassenzimmer mit ihr sitzen oder ihr jeden Tag auf den Fluren begegnen. Ich kann einfach weitermachen und wenn ich Glück habe, werden wir uns nie begegnen.

Trotzdem allein das Wissen, um ihre Anwesenheit lässt mich beinahe ersticken.

***

Crashing the Net (Miltan University 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt