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WILLOW

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WILLOW

Das Gefühl der absoluten Überforderung überkommt mich. Es war einfach alles zu viel in letzter Zeit und auch wenn ich mich in diese Situation heute Nacht komplett selbst gebracht habe, setzt sie dem Ganzen die Krone auf.

Wenn ich nur wenigstens in mein Zimmer gehen, mich unter der Bettdecke verkriechen und mich meinem Selbstmitleid hingeben könnte. Aber stattdessen stehe ich auf der Straße und ohne Riley angerufen zu haben, weiß ich, dass sie sowieso nicht rangehen wird.

Es ist gerade mal neun Uhr morgens. Hätte mich mein mieser Kater nicht wachgemacht, würde ich auch noch schlafen. Außerdem ging Rileys Nacht ganz sicher noch erheblich länger als meine.

Trotzdem will ich es nicht unversucht lassen. Ich wähle ihre Nummer, aber der Anruf geht, nicht überraschend, ins Leere.

Wie beschissen kann es eigentlich noch laufen? Doch es ist nicht nur die Tatsache, dass ich nicht in die Wohnung komme, ich muss auch noch der Hausverwaltung melden, dass ich meinen Schlüssel verloren habe. Bedeutet das, dass sie dann alle Schlösser tauschen müssen? Gott, wie soll ich das überhaupt bezahlen, wenn es so ist.

Frust und Wut macht sich in mir breit. Das ist alles Demis Schuld! Wäre sie hier nicht aufgetaucht, wäre das alles nicht passiert. Wäre sie nicht mit mir zur Highschool gegangen, wäre meine Jugend nicht so beschissen gewesen – zumindest nicht ganz so sehr.

Wütend kicke ich einen Stein vor mir weg und kann nur schwer einen schmerzerfüllten Schrei unterdrücken. Scheiße! Ich habe immer noch keine Schuhe an. Die Stelle an meinem Zeh, an der ich den Stein getroffen habe, färbt sich rötlich und das Blut sickert auf die Straße.

Tränen treten mir in die Augen. Es ist nicht wegen des Schmerzes, es ist einfach die pure Verzweiflung, über alles. Weil scheinbar nicht eine einzige Sache nicht in einem Desaster enden kann.

Darauf bedacht nicht mit der Wunde, auf den Asphalt zu kommen, humple ich zur Seite.

„Willow", werde ich gerufen und Lucas joggt auf mich zu.

Ausdruckslos sehe ich ihn an, weil ich keine Ahnung habe, was er schon wieder von mir will. Seine Worte haben gesessen, auch wenn er recht hatte, dass ich es eigentlich wissen sollte.

Er bleibt vor mir stehen und sieht entsetzt auf meinen Fuß. „Was ist da passiert?"

„Was willst du, Lucas?", frage ich ihn ungehalten.

Sein Blick wandert von meinem Fuß zu meinem Gesicht und er sieht mich unglücklich an. „Mich entschuldigen."

Ich sehe ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und er seufzt.

„Ich hätte das nicht sagen dürfen. Das mit dem, dass ich dich nicht leiden kann. Es tut mir leid."

„Du hattest recht. Ich sollte das sowieso wissen."

Crashing the Net (Miltan University 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt